Kapitel 19 (Neue Erkenntnisse)

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Sichtwechsel Kaida:

Fluchtplan Nummer 198 scheiterte so, wie seine Vorgänger auch, da ich leider erkennen musste, dass ich keine Atomwaffen zur Verfügung hatte... zu Schade aber auch. Zu meinem weiteren Unglück gingen mir auch langsam die Ideen aus und der Akku meines Handys neigte sich ebenfalls dem Ende zu. Das war doch echt zum Heulen! Wenn ich schon 24/7 in diesem scheiß Zimmer verbrachte, dann wollte ich wenigstens meine geliebte Musik um mich herum haben. Wahrscheinlich würde ich hier noch aufgrund meiner endlosen Langeweile krepieren. Mies war auch, dass sich seit Yumas kurzem Abstecher keiner der Mukamis mehr bei mir hatte blicken lassen. Anscheinend juckte es sie nicht sonderlich, ob ich verhungern, ersticken oder sonst was würde. Schade... zumindest von dem brünetten Lulatsch hatte ich gedacht... wenn nicht sogar gehofft, dass er mich wenigstens ein bisschen mochte. So konnte man sich in Menschen... äh... ich meine natürlich in Vampiren... täuschen.

Sichtwechsel Shuu:

Üblicherweise hatte ich das größte Sofa des Wohnzimmers in Beschlag genommen und versuchte angestrengt vor mich hinzudösen, jedoch vereitelten gewisse jüngere Brüder mein Vorhaben, als sie viel zu laut das Diskutieren begannen.
„Habt ihr es auch bemerkt? Chichinashis Geruch hat nachgelassen,"
erhob Ayato seine nervende Stimme und setzte sich, den Geräuschen nach zu urteilen, auf einen Sessel rechts von mir.
„Ja, Ayato-kun. Bitch-chan duftete immer so herrlich verlockend nach Lilienblüten... leider riecht man fast nichts mehr davon,"
entgegnete Laito in einem, für ihn typischen, säuselnden Unterton.
„Ob ihr Erwachen kurz bevor steht, ne Teddy?"
schaltete sich Kanato ebenfalls in das Gespräch mit ein. Langsam gingen mir diese Drillinge wirklich auf die Nerven.
„Oi, Shuu, was sagst du dazu?"
richtete plötzlich Ayato das Wort an mich. Mit gespielter Gleichgültigkeit setzte ich mich auf und meinte monoton
„die Temperatur ihres Blutes wäre dafür zu kalt."
„Stimmt, Shuu-san... aber was könnte dann sonst für ihre Veränderung verantwortlich sein?"
fragte Laito, während er seinen Kopf auf einem Arm abstützte.
„Damarre! Hört auf hier so rumzubrüllen und fragt doch Reiji über dieses nervtötende Mädchen aus, wenn es euch so brennend interessiert. Immerhin hat der mit diesem Typen, der sie zu uns geschickt hat, telefoniert,"
ertönte Subarus aggressive Stimme, keine Sekunde später stand der Rotäugige mitten im Zimmer und verteilte an die nächstbeste Wand einen groben Faustschlag. Anscheinend war er heute wieder sehr in Rage.
„Tatsächlich weiß ich mehr über dieses Weib als ihr,"
sprach der besagte Brillenträger abwertend und verschränkte die Arme vor der Brust. Sein arrogantes Verhalten erweckte in mir, wie jedes Mal, den Wunsch, diesem Mistkerl einen Schlag ins Gesicht zu verpassen.
„Ist das so, Reiji-san? Teile doch dein Wissen mit uns, ne Teddy?"
erwiderte Kanato und begutachtete genauestens das Plüschtier, welches er schützend in seinen Armen hielt.
„Ihr Vater hat einen Vertrag mit dem Dämonenlord abgeschlossen,"
antwortete der lilaäugige Handschuhträger und schob seine Brille zurecht.
„Mit Karl Heinz?"
bemerkte Laito überrascht und Subaru fauchte
„nein, mit Eric Cartman. Natürlich mit unserem Erzeuger, du Idiot!"
„Urusai,"
sagte ich betont langsam, während meine Gesichtszüge nahezu versteinerten.
„Reiji, hat Vater dazu etwas gesagt?"
meinte Ayato von meiner Parole unbeeindruckt und blickte sein Gegenüber abwartend an.
„Das hat er tatsächlich. Nächsten Vollmond wird er uns einen Besuch abstatten, um die Seele dieser Göre an sich zu nehmen,"
erklärte der Angesprochene und blickte mich danach kalt an. Ich schluckte. Etwas in mir weigerte sich, die gesprochenen Worte meines Bruders verstehen zu wollen. Das konnte einfach nicht wahr sein. Die lebensfrohe, taffe und manchmal auch viel zu laute Kaida sollte ihre Seele an meinen Bastard von Vater verlieren? - Nicht mit mir.
„Oi, Shuu-san, hörst du überhaupt zu?"
riss mich plötzlich Laito aus meinen Gedanken. Ich blickte den Rothaarigen ausdruckslos an und machte
„hm...".
„Also nein. War ja auch nicht anders zu erwarten,"
seufzte der Hutträger und Kanato sprach
„wir wollen einen Plan schmieden, um Kaida-chan vor Vater zu retten, ne Teddy?"
„Selbst, wenn wir das schaffen sollten, wie gedenkt ihr Idioten, ihre Seele retten zu können!"
keifte uns Subaru an und schlug ein zweites Loch in die Wand.
„Reg dich ab Subaru. Es gibt bestimmt Wege, um Chichinashi komplett zurückzuholen, stimmt's Reiji?"
schaltete sich Ayato wieder in das Gespräch ein. Der Lilaäugige schien eine Weile zu überlegen, dann antwortete er
„ja, möglicher Weise. Falls wir es schaffen sollten, eine gewisse Unsterblichkeit auf sie zu übertragen, müsste sie vor diesem Vertrag sicher sein."
„Also willst du ihre Seele opfern um sie zu retten und sie somit zu einem Vampir machen,"
stellte ich trocken fest und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Das wird wohl die einzige Möglichkeit sein,"
erwiderte der Brillenträger und ließ seinen Blick durch die Runde schweifen.
„Aber Kaida-chan ist nicht erwacht, ne Teddy?"
meinte Kanato, sah mich an und setzte nach
„und das, obwohl wir alle von ihrem köstlichen Blut getrunken haben, vor allem du, Shuu-san."
„Es gibt ja noch einen anderen Weg, der Chichinashi in einen Vampir verwandelt,"
sagte Ayato, setzte ein selbstgefälliges Grinsen auf und fügte hinzu
„meine Wenigkeit hätte mit Sicherheit eine Freude daran, diese Methode bei ihr anzuwenden."
„Perverser!"
giftete Subaru und sah den Rothaarigen kalt an.
„Nun ja, es wird wohl nichts daran vorbeiführen, dass ihr einer von euch die Unschuld nehmen muss,"
sprach Reiji in einem beherrschten Ton.
„Wieso schließ du dich selber aus, Reiji-san?"
erkundigte sich Laito und schenkte dem älteren einen interessierten Blick.
„Zum einen möchte ich mir selber nicht die Hände an ihr unnötig schmutzig machen und zum anderen werde ich einen Teufel tun, diesen Nichtsnutz so zu provozieren,"
antwortete der Schwarzhaarige und starrte mich vernichtend an.
„Urusai..."
sagte ich nur, erwiderte den Blick des Brillenträgers nur zu gerne mit derselben Wirkung und fuhr fort
„schön, dass du deine Grenzen erkennst, Reiji."
„Also stimmt es, Shuu-san hat wirklich einen Blick auf unsere taffe Bitch-chan geworfen,"
säuselte Laito und zwinkerte mir dabei zu.
„Urusai. Interpretiere nicht die Aussagen anderer falsch, du Perversling,"
herrschte ich den Hutträger mit einer ungewohnten Härte in der Stimme an.
„Wenn das so ist, dann wird meine Wenigkeit sie zu ihrem ersten Höhepunkt bringen,"
grinste Ayato und warf mir einen vielsagenden Blick zu. Wollten mich diese Idioten wirklich versuchen, so zu provozieren?
„Lächerlich. Als ob sie dir verfallen würde, Ayato-kun. Wir alle wissen, dass nur ich eine Frau verführen kann,"
sagte der rothaarige Hutträger und leckte sich über die Lippen, während nun auch er mich ansah.
„Ihr seid erbärmlich. Mit euch würde sie es bestimmt niemals freiwillig tun. Mit mir allerdings...,"
schaltete sich Subaru wieder in die Diskussion mit ein und schenkte mir ein, für ihn untypisches, schon fast perverses Grinsen.
„Mit solchen wenig intelligenten Bemerkungen werdet ihr diesen Taugenichts bestimmt nicht dazu bringen, offensichtliche Tatsachen zuzugeben. Dafür ist er zu faul,"
fing Reiji an, sich, wie üblich, über mein Verhalten aufzuregen. Jetzt würde es interessant werden.
„Wahrscheinlich ist diese ehrenlose Hure gerade sowieso dabei, ihre Unschuld bei einem dieser Halbblüter zu verlieren,"
stichelte der Schwarzhaarige weiter. Langsam spannten sich meine Muskeln an, jedoch ließ ich mir nichts von alledem anmerken. Dieser Bastard würde schon merken, wenn er zu weit ging.
„Wenn es gut läuft, treibt sie es gerade mit deinem Jugendfreund, der dich jetzt hasst... und das alles nur wegen deinem nutzlosen Dasein,"
brachte mein jüngerer Bruder das Fass zum Überlaufen. Wie aus dem nichts tauchte ich vor ihm auf, drückte ihm mit einer Hand die Kehle zu und zischte
„wage es nie wieder, Kaidas Namen in den Dreck zu ziehen oder Yuma schlecht zu reden. Sonst werde ich eigenhändig dein Leben beenden."
Dann ließ ich den leicht überrascht dreinblickenden Vampir los und verschwand aus dem Raum.

Bis(s) Sie Mir Den Letzten Nerv Rauben (Diabolik Lovers FF)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang