Kapitel 29 (Macarons)

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"Nee, nicht so wirklich,"
meinte ich zuckersüß, nachdem ich mich nach einer Weile wieder von dem Blonden löste und ihn gespielt dümmlich angrinste. Seufzend setzte er sich auf, sah mich lange durch seine ozeanblauen Augen an und antwortete schließlich leicht genervt
"soll ich das jetzt extra für dich erklären?"
"Ja ich bitte zutiefst darum,"
lächelte ich verschmitzt, griff mir mal wieder ein paar weiche Haarsträhnen meines Gegenübers und begann ihm ein knuffiges Zöpfchen zu flechten.
"Es ist so anstrengend, dich um einen herum zu haben,"
meinte der junge Mann, packte mich entschlossen bei den Schultern und fuhr ruhig fort
"halt gefälligst still."
"Tze,"
machte ich gespielt schnippisch und guckte den Blauäugigen äußerst trotzig an, während ich entgegnete
"wenn du mir endlich die Wahrheit sagst, Shuu."
"Meinetwegen..."
fing der Vampir an, zog mich gefährlich nahe wie auch sehr langsam zu sich, knabberte leicht an meinem Ohr und raunte mir schließlich verführerisch zu
"ich liebe dich, Kaida."

"Laito Sakamaki!"
brüllte ich völlig außer mir, während ich die Tür zu dem Raum des Rothaarigen unwirsch aufstieß und den Angesprochenen mordlüstern mit meinen eisblauen Augen anstarrte... okay... erdolchen würde es besser treffen.
"Bitch-chan, ist es nicht ein wenig unhöflich, einfach so in ein fremdes Zimmer zu stürmen?"
fragte mich der junge Mann lächelnd und fuhr, plötzlich hinter mir stehend und mir kurz lüstern übers Ohr leckend, fort
"aber ich begrüße es sehr, dass du freiwillig zu mir kommst, um dich extra von mir aussaugen zu lassen."
Bei den letzten Worten dieses Typs wurde dessen Stimme immer melodischer und er strich mir langsam über den blassen Hals. Unbeeindruckt schlug ich seine Hand weg, drehte mich blitzschnell um, stieß den Grünäugigen unbarmherzig gegen die Wand und zischte kalt
"wo hast du sie versteckt, du kleiner Perversling."
"So dominant kenne ich dich ja gar nicht, Bitch-chan, liegt das etwa an deinem Erwachen?"
entgegnete der Hutträger jedoch voller Begeisterung, rückte seinen Hut zurecht und leckte sich erregt über die Lippen, bevor er mit einem vielsagenden Blick nachsetzte
"was versteckt?"
"Meine Unterwäsche du begriffsstutziger Bastard,"
fauchte ich zornig und war wirklich nur noch eine dumme Aussage seinerseits davon entfernt, diesem Vollidioten an die Kehle zu springen, um ihn eigenhändig zu erwürgen.
"Ach so, die,"
grinste der Vampir spöttisch, beugte sich auf einmal zu mir vor und raunte verführerisch
"die bekommst du wieder, wenn du mir hilfst Macarons zu machen, Bitch-chan."
"Du bist eine ganz, ganz miese Person,"
stellte ich trocken fest, kniff meine Augen zu gefährlich engen Schlitzen zusammen und fuhr fort
"aber meinetwegen. Und wehe dir, wenn du irgendwelche Anstalten machst, mein Blut zu trinken."
"Hat er wohl endlich Besitzansprüche an dich gestellt, Bitch-chan,"
wollte mein Gegenüber gut gelaunt wissen und zwinkerte mir dabei kokett zu.
"Ich wüsste nicht, was dich das angehen würde,"
entgegnete ich schnippisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Der junge Mann lachte daraufhin nur und lächelte
"ich mag dich, Bitch-chan."
Ach komm, halt einfach deine Futterluke, beschwerte sich meine innere Stimme und ich dachte, ah ja, deshalb hat mich dieser Perversling auch fast vergewaltigt. Mittlerweile sah ich übrigens ein, dass mein Unterbewusstsein stark am Eskalieren war und ich möglicherweise nur noch kurz davor stand, an einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung zu erkranken... egal.
   "Ich hasse backen...,"
stellte ich trocken wie auch demotiviert fest, nachdem ich aus Versehen die halbe Küche weiß gefärbt hatte, als ich nach Puderzucker kramte und dabei gewisse Substanzen umstieß. Aber wer konnte denn auch nur im Geringsten damit rechnen, dass diese verdammte Mehlpackung schon geöffnet war! Wie würde ein deutscher Kleinkünstler noch mal dazu sagen? Genau, Razupaltuff. Ehrlich jetzt, langsam fühlte ich mich hier wirklich verarscht.
"Bitch-chan,"
riss mich plötzlich eine gewisse melodische Stimme aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um, lehnte mich an den Tresen und lag wenige Sekunden später Tränen lachend auf dem Boden.
"Oh... mein Gott... was ist... denn mit dir... passiert,"
kicherte ich nach Luft schnappend, hielt mir meine Hände vor den Mund, um mich wieder zu fangen, und blickte vorsichtig erneut zu dem... Rothaarigen. Schwerer Fehler, denn ein weiterer Lachanfall übermannte mich und auch der gespenstähnliche Vampir konnte nicht mehr ernst bleiben. Prustend machte er ebenfalls Bekanntschaft mit dem Boden und grinste
"du siehst auch nicht besser aus, Bitch-chan."
"Das halte ich für eine Lüge!"
rief ich, reckte mit gespielter Dramatik meinen Zeigefinger in die Luft, blickte kurz auf meine Klamotten und fügte hinzu
"ja gut... vielleicht auch nicht."
Nachdem wir uns endlich beruhigt hatten, räusperte ich mich und sprach
"okay, wir machen jetzt Folgendes: In zehn Minuten treffen wir uns, von jeglichem Mehl befreit, wieder hier und machen dann deine Macarons weiter, comprende?"
"Natürlich, Bitch-chan,"
säuselte der Grünäugige und war keinen Augenblick später auch schon verschwunden.

"Sag mal Bitch-chan, wie lange wirst du jetzt eigentlich hier bleiben?"
fragte mich Laito neugierig. Mittlerweile hatten die Macarons Platz im Ofen gefunden, backten gemütlich vor sich hin und der Rothaarige wie auch ich hatten uns, auf dem Boden sitzend, an die gegenüberliegenden Tresen gelehnt, um die Süßwaren nicht aus den Augen zu verlieren.
"Ich weiß nicht, wie lange würdet ihr mich denn überhaupt aushalten,"
antwortete ich, winkelte meine Knie an und gähnte.
"Von mir aus könntest du für immer hier bleiben, Bitch-chan,"
trällerte der Rothaarige und zeigte grinsend seine spitzen Fänge. Diese Geste erwiderte ich nur all zu gerne und entgegnete
"du willst mich eh nur als dein Spielzeug hier behalten, Perverser."
"Oh nein, ich werde mich davor hüten, Shuu-sans Besitz zu sehr zu begehren,"
widersprach mir mein Gesprächspartner und fuhr plötzlich, als wäre er in Gedanken, fort
"irgendwie tut es gut zu sehen, dass es ihm wieder besser zu gehen scheint."
Stirnrunzelnd blickte ich den jungen Mann an und meinte
"ich dachte, ihr Sakamakis mögt euch untereinander nicht besonders."
"Das stimmt auch, aber es ist nicht so, dass mir das Wohlergehen meiner Brüder nicht wichtig ist,"
antwortete der Hutträger, blickte mich an und lächelte
"langsam glaube ich, dass du aus einem ganz bestimmten Grund hier gelandet bist, Bitch-chan."
"Hä, wie meinst du das?"
fragte ich stirnrunzelnd.
"Hm? Ach, nicht so wichtig Bitch-chan, das einfache Geschwätz eines Perversen, nicht wahr?"
entgegnete der Vampir ausweichend, zwinkerte mir zu und setzte nach
"ich glaube, meine köstlichen Macarons sind endlich fertig."
Schon war er aufgesprungen, hatte den Backofen geöffnet, streifte sich schnell Topfhandschuhe über und stellte ein Blech voll süßer Naschereien auf einen der Tresen. Plötzlich klingelte etwas in meinem Hinterstübchen und ich sagte, während ich mich ebenfalls erhob
"ich hätte dann übrigens gerne meine Unterwäsche wieder."
Der Rothaarige trat gefährlich nahe zu mir, strich meine schwarzen Haare hinter die Ohren und raunte mir zuckersüß zu
"die liegt schon bereit auf deinem Bett, Bitch-chan. Übrigens, äußerst reizende Spitzenstoffe, die du da hast."
"Du Perversling,"
erwiderte ich gespielt empört und gab ihm einen freundschaftlichen Knuff in die Seite.

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Klausurenphase ist mein Tod.

Bis(s) Sie Mir Den Letzten Nerv Rauben (Diabolik Lovers FF)Where stories live. Discover now