Kapitel 39 (Geheimnisse)

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Subarus Verhalten hatte mich tatsächlich ein wenig beunruhigt, immerhin verhielt er sich nicht alle Tage so seltsam wie in dieser Nacht also klar, seltsam schon, aber eben nicht in solch einem Ausmaß. Noch stutziger machte es mich ohnehin, dass er mir partout nicht verraten wollte weshalb er so übervorsichtig und angespannt gewesen war. Hierbei überflüssig zu erwähnen, wie wütend mich auch diese abweisende Art machte. Letztendlich ließ ich diese Sache nun auf sich beruhen – vorübergehend natürlich, denn so einfach abwimmeln konnte man mich ganz sicher nicht. Nun waren seit dem nächtlichen Vorfall immerhin schon ein paar Tage vergangen, wirklich auffällig war tatsächlich nichts weiter gewesen und das schlug mir doch etwas aufs Gemüt, da Subaru mir deshalb fröhlich weiter aus dem Weg gehen konnte. Mittlerweile hatte ich auch Shuu von der unerwarteten Aktion des weißhaarigen Tsunderes berichtet, die Schlaftablette hatte dies jedoch lediglich mit einer wegwerfenden Handbewegung kommentiert und sich wieder auf sein Bett begeben – somit konnte ich also auch auf die unterstützende Hilfe meines ach so tollen festen Freundes pfeifen, na schön.

"Komm schon,"
meinem Freund in die Seite piksend lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter, meine Lippen zierte ein Mitleid erweckender Schmollmund,
"ich sag auch ganz lieb bitte."
Nach einem erneuten Knuff in die Seite, entwich dem Blonden ein leicht genervt wirkendes Seufzen und er antwortete
"was willst du überhaupt wissen, außerdem sollte wenigstens einer von uns aufpassen."
"Ich bitte dich, der Unterricht ist so oder so zum Sterben langweilig und ich will wissen, was dir Subaru gesagt hat. Ihr wart vorhin nur ganz leicht auffällig zwielichtig zusammengestanden und habt vor euch hin geflüstert."
"Du hast uns also beschattet?"
an dem Ton seiner Stimme merkte man eindeutig, dass sich ein spöttisches Lächeln auf seine Lippen geschlichen hatte,
"das ist ein ganz schön großer Vertrauensbruch, kleiner Drache."
"Hab ich gar nicht. Außerdem hätte selbst ein Blinder gemerkt, dass ihr irgendwas Fragwürdiges besprecht,"
mein Schmollen wurde von Minute zu Minute größer. Der Blauäugige seufzte, setzte sich mehr auf, sodass mein Kopf von seiner Schulter rutschte und sah mich mit einer unnatürlich ernsten Mimik an,
"manchmal wäre es besser, wenn du Dinge einfach auf sich beruhen lassen würdest. Das hätte dir in der Vergangenheit schon das ein oder andere Desaster erspart."
Ein wenig beleidigt blies ich leicht meine Backen auf,
"also wirst du mir rein gar nichts verraten? Und es hatte was mit Subarus seltsamen Verhalten zu tun?"
Mein Gesprächspartner zuckte lediglich zur Antwort mit den Schultern, legte dann seinen Kopf auf seine Arme gebettet auf den Tisch und schloss die Augen. Die Unterhaltung war keines Falls so verlaufen, wie ich es mir eigentlich erhofft hatte.

Nach dem wenig erfreulichen Abend in der Schule hatte ich keine große Motivation noch mehr Zeit mir meinem stillschweigenden Freund zu verbringen, weshalb ich mich im spärlich beleuchteten Park des Anwesens der Sakamakibrüder wiederfand. Die kalte, frühwinterliche Luft wehte mir frisch um die Haare und beruhigte tatsächlich zumindest ein klein wenig mein aufgebrachtes Gemüt. Es ärgerte mich ungemein, dass ich bezüglich eines anscheinend diskussionswürdigen Themas so im Dunkeln gelassen wurde. Ging man davon aus, dass ich nichts davon verstehen würde? Oder handelte es sich tatsächlich um eine Angelegenheit, welche direkt mich betraf und ich somit kein Mitspracherecht hatte? Vielleicht machte ich aber auch nur aus einer Mücke einen Elefanten und verlieh banalen Dingen viel zu viel Bedeutung. Mein Kopf schmerzte. Ich ließ mich auf einer der dunklen Bänke nieder und steckte die Hände in meine Jackentaschen. Der Nachthimmel war sternenklar und der Mond schien schwer über den Wipfeln der hochgewachsenen Baumkronen des nahegelegenen Waldes zu hängen. Vom Weiten her hörte man das Heulen eines Wolfes. Tief durchatmend legte ich den Kopf in den Nacken und nahm das Leuchten der weit entfernten Himmelskörper in mir auf. Normalerweise beruhigte mich das Ansehen der Sterne, heute jedoch machte es mich eher noch nervös. Ich konnte nicht mehr sitzen bleiben und stand auf. Mein Blick fiel auf das kleine Waldstück vor mir. Unwillkürlich fühlte ich mich mit einem Mal beobachtet. Den Kragen meiner Jacke zog ich höher, die Augen weiterhin auf die Dunkelheit der dicht beisammenstehenden Tannen fixiert. Für einen Moment hatte ich das Gefühl, einen sich bewegenden Schatten auszumachen, jedoch konnte ich mir das auch genauso gut eingebildet haben. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Jetzt sah ich wohl schon Gespenster, ein Zeichen, dass ich eventuell paranoid wurde. Seufzend rieb ich mir die Schläfen, wandte mich um und machte mich zurück auf den Weg ins Gebäude.
   Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, drehte ich mich nochmals um und blickte aus dem Fenster in den nun düster wirkenden Garten.
"Ich werde wirklich paranoid,"
flüsterte ich leise zu mir selbst und schüttelte leicht den Kopf.
"Wieso führt Kaida-san Selbstgespräche, Teddy?"
erregte eine sanfte Stimme hinter mir meine Aufmerksamkeit. Ausnahmsweise breitete sich auf meinem Rücken keine unangenehme Gänsehaut aus. Ich wandte mich zu meinem anscheinend neuen Gesprächspartner und lächelte ihn leicht an, seltsamer Weise freute ich mich sogar ein wenig den Lilahaarigen zu sehen,
"hey Kanato, möchtest du etwas Bestimmtes?"
"Ja, bring mir was Süßes,"
befehligte der kleinere Vampir und trat näher zu mir.
"Weißt du, für gewöhnlich würde ich dich jetzt hauen und mich dann bei Shuu vor dir verstecken, aber du erwischst mich gerade auf einem guten Fuß und ich brauche gerade sowieso etwas Ablenkung, also backe ich dir sogar was,"
lächelte ich, wies ihm dann mir zu folgen und führte ihn in die Küche.

Den starren Blick des blassen, jungen Mannes auf mir spürend holte ich das Blech mit frisch gebackenen Keksen aus dem Ofen und stellte es auf dem Tresen ab,
"deine Ungeduld füllt den Raum nahezu aus, kleiner Yandere."
Der Angesprochene legte seinen Kopf leicht schief, stierte mich weiter an und sagte monoton
"ich hab Hunger, und Teddy auch."
"Es ist immer wieder schön nie von dir persönlich angesprochen zu werden, aber daran hab ich mich mittlerweile wohl gewöhnt. Deine Kekse müssen aber noch ein paar Minuten abkühlen, nicht dass du dir noch dein kleines Mündchen verbrennst,"
während ich versuchte mein Gegenüber zu belehren hing ich die Topfhandschuhe zurück an ihren Platz und schlug dem Lilahaarigen leicht auf die Finger, als dieser Anstalten machte sich einen Keks zu stibitzen.
"Unfair,"
murmelte der Kleinere, drückte sein Stofftier näher an sich und starrte mich dann wieder an. Etwas unbeholfen tätschelte ich dem kleinen, knuffigen Psychopathen den Kopf und meinte mit einem freundlichen Ton in der Stimme
"du musst dich auch nicht bei mir bedanken, aber rechne jetzt bloß nicht damit, dass ich dir jetzt immer, wenn du willst, etwas backe. Jetzt kannst dus dir schmecken lassen."
Ein wenig zögerlich griff der Vampir nach einer der runden Süßigkeiten und probierte ein Stück,
"lecker."
Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, ich nickte ihm zu und wandte mich schon zum Gehen, als mich die Stimme des Lilahaarigen nochmal kurz innehalten ließ,
"danke Kaida."

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Hey Leute,

ihr bekommt tatsächlich noch in 2019 ein neues Update von mir und das auf meinem nagelneuen Probook (extra für die Uni organisiert)

Wollt ihr übrigens irgendeine Art Christmas-Special von mir bezüglich der Story haben? Ich hätte nämlich tatsächlich Lust diesbezüglich was zu machen.

Lasst mich das einfach in der Kommentarleiste wissen und ich werd dann mal brav weiter vor mich hin studieren.

bye bye

Bis(s) Sie Mir Den Letzten Nerv Rauben (Diabolik Lovers FF)Onde histórias criam vida. Descubra agora