Kapitel 4

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Bild: Jordan

Phoenix POV

Ich ließ mich den restlichen nachmittag nicht mehr Blicken. Meine Lust auf Percy verging allmählich und ich versuchte mich nicht mehr auf ihn zu konzentrieren.

Allerdings schwerer als gedacht.

vielleicht sollte ich ihn echt links liegen lassen und ignorieren. Immerhin hat er mir seine Desinteresse mehr als deutlich bewusst gemacht. Wenn er dachte, dass er damit durchkam...

Genervt seufzte ich. Mir war so langweilig, ich sollte gucken wo die anderen waren.

Ich stand also auf und verschwand aus meinen Zimmer. Es war 20 Uhr und meine Eltern müssten schon da sein. Wahrscheinlich unten, weshalb ich auch runterlief in das Wohnzimmer.

Tatsächlich befand sich dort meine Mutter, zu meinem Erstaunen mit Percy. 

Sie saßen gegenüber und meine Mutter schrieb sich gerade ein paar Sachen auf. Anscheinend hat sie eine Theraspiestunde mit ihm gehalten, jedoch denke ich nicht, dass Percy viel gesagt hat.

Beide sahen Jedenfalls zu mir und ich lächelte meine Mutter an. "N'abend Mum", begrüßte ich sie. "Hallo Schatz, alles klar?", fragte sie und packte nebenbei ihre Unterlagen auf den Tisch. "Ja und bei dir?", ich biss mir auf die Lippen, wie der liebste Sohn. "Auch Danke Engel..sag mal, ich muss noch ein paar Sachen machen, könntest du vielleicht schon anfangen zu kochen, damit es nicht zu spät wird?", fragte Mum mich und stand gemeinsam mit Percy auf.

"Klar", antwortete ich und nickte dabei, bevor ich in die Küche lief. Ich fing an alle Sachen zum Essen raus zu stellen, als plötzlich jemand in die Küche kam. Ich drehte mich in die Richtung und erkannte Percy. Er schaute mich ebenfalls an und ohne weiteres drehte ich mich wieder von ihm weg.

"Deine Mum hat mich gefragt ob ich dir helfen will", hörte ich ihn sagen. "Und willst du?",  fragte ich ausdruckslos nach, während ich weiter die Sachen rausstellte. "Nein. Eigentlich nicht. Aber mir bleibt nichts anderes übrig", kam es von ihm. Ich zuckte belanglos mit den Schultern und legte ein Messer neben mich auf die Theke, dann drehte ich mich etwas zu ihm. Percy schaute mich etwas erwartungsvoll an und ich nickte in Richtung Messer mit den Kopf. 

"Hier, nimm das Messer und schneide das Fleisch", bestimmte ich und er seufzte. Percy stellte sich neben mich an die Theke, zog vorher seine Sweatshirt Jacke aus und nahm dann das Messer in die Hand.

Mein Blick fiel auf seine Verletzungen am Handgelenk und ich ohne mir was anmerken zu lassen, wusch ich den Salat weiter.

"Schneid aber nicht dein eigenes Fleisch", Kommentierte ich. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Percy schluckte und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. "Ich werde mir mühe geben", murmelte er und ich schmunzelte.

Es blieb still während wir kochten. Irgendwie fand ich es sogar ein bisschen nett von ihm, dass er mir half, jedoch wirkte er nicht so, als wäre er wirklich dabei. Eigentlich sah er sogar so aus, als wäre er weggetreten. Gedanken verloren stand er vor der Pfanne und passte Auf das Fleisch auf, welches schöne knisternde Geräusche abgab. 

"Kannst du mir das Salz da geben, bitte?", fragte ich knapp und deutete etwas weiter neben ihn. Ohne was zu sagen, streckte sich Percy in die Richtung, um es zu nehmen. Sein Oberteil rutschte hoch und ich schaute unbewusst auf seine frei gewordene Haut. Sein Hüftknochen ragte extrem raus und schnell erhaschte ich ein Blick auf weitere Schnitte, die er sich anscheinend selbst zugefügt hatte.

Bevor er was merkte, sah ich wieder zurück und ließ mir das Salz geben.

"Demnächst bitte schneller, aber danke", murrte ich. Percy hob die Augenbraue und schaute mich kurz komisch an, bevor er sich wieder auf das Fleisch konzentrierte.

Willkommen in der Familie, Psycho  / boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt