Kapitel 43

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Bild: Jake

Phoenix POV

Unten am Küchentisch war es am nächsten morgen ruhig.

Es war Sonntag und meine Eltern waren bereits seit acht in der Praxis, die sonntags aber nur bis zwölf auf hatte.

Heute würde ich hinfahren, um Jake schließlich abzufangen und zu versuchen, mit ihm zu reden.

Sein Termin hatte er um zehn und war wahrscheinlich schon früher da, weshalb ich hoffte auf ihn im Wartezimmer zutreffen. 

Percy saß gegenüber von mir, doch ich war sauer auf ihn. Sehr sogar und ich denke, dass das auch berechtigt war. Ich werde nicht mit ihm reden, wenn er etwas will, soll er gefälligst seine Klappe aufmachen.

Ich schrieb mit Jordan und sagte ihm Bescheid, dass Percy und Jesse uns im Park anfangen würden. Dabei hatte ich keinen Bock auf Percy und trotzdem wusste ich, dass seine Neugierde zu groß war. Percy möchte sich sonst auch nicht mit mir streiten. Vielleicht mal hin und wieder, aber der hat ja auch Stimmungsschwankungen wie sonst was. Außerdem bin ich die Diva hier und mit Sicherheit Klebe ich mich nicht direkt wieder an seinem Arsch.

Oh er kann mich nicht anfassen und will es auch nicht. Scheiße alter, ich lag gestern in deinen Armen, red nicht so einen Müll. Und oh, lag meine Hand auf seinem Schritt, oder seine auf meine?

Was für ein Idiot.

Vielleicht kann er andere nicht berühren ohne Panik zu haben, aber mich kann er überall anfassen. Er tut nur so, weil er ein großer Schauspieler ist und mir nichts gönnt.

Ich hasse ihn dafür und mich dafür, dass es mich dennoch so trifft, obwohl ich wusste, dass er ein Arsch ist.

So wie ich mich anhöre, bin ich ein jammerndes Mädchen und das darf eigentlich nicht sein. Das habe ich bestimmt nicht nötig.

Wütend stand ich auf und schon dabei laut meinen Stuhl nach hinten. Erschrocken zuckte Percy zusammen und sah mich mit gerunzelter Stirn an.

"Gehst du jetzt?", fragte er mich und genervt sah ich zu ihm. "Wonach siehts denn aus?", fragte ich ironisch. "Kein Grund so auszurasten Zicke", antworte Percy zerknirscht. "Ich raste aber aus du Penner", erwiderte ich zischend. Das ich so ausraste war mal nötig.

"Alter was ist los mit dir?", irritiert schaute mich Percy an. "Du fragst was mit mir los ist? Bin ich gestört oder du?", fragte ich ihn lauthals und mit offenen Mund starrte er mich an.

Ich versuchte mich zu beruhigen und schluckte.

"Überleg mal wie du zu mir stehst und sag es mir dann. Vielleicht könnte ich mich dann abregen", meinte ich kalt. "Pf..mach was du willst", erwiderte Percy und bevor ich verschwunden wollte drehte ich mich zu ihm. "Ok, darf ich dir dann bitte eine reinhauen?", fragte ich und bevor er etwas sagen konnte, hob ich die Hand und legte sie mir nachdenklich an das Kinn. "Ach nein, sonst fängst du ja an zu heulen", damit verschwand ich wirklich und stapfte wütend zur Haustür.

Ich warf mir eine Jacke über und knallte die Tür hinter mir zu. Draußen empfing mich eisige Kälte und dennoch ignorierte ich sie. Mein Kopf war sowieso vor Wut erhitzt, er konnte mich mal.

Mir doch egal ob diese Aktion gerade alles andere als respektvoll war. Ich meine, wann ging er denn mal mit mir respektvoll um.

Das einzige was er wollte, war es mich zu schlagen und meinen Körper mit flecken zu übersehen. Aber am schlimmsten war die Tatsache, dass ich es sogar zu ließ und nichts dagegen machen wollte, da er mir nur so Aufmerksamkeit schenkte. Das war falsch, aber ich konnte nun mal nicht anders. Ich wollte dass er mich bemerkte und ich wollte auch dass er bei mir war. Ich wollte ihm helfen...aber nicht so wenn er sich wie ein Arschloch verhielt. Auch ich weiß wo die Grenzen sind und die kam gestern auf jeden Fall vor.

Willkommen in der Familie, Psycho  / boyxboyWhere stories live. Discover now