Kapitel 20

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Bild: Jesse

Percy POV

Müde trat ich aus meiner Zimmertür, am Freitagmorgen und knallte natürlich sofort mit jemanden zusammen.

Dieser jemand knallte zu Boden.

Verwirrt sah ich auf und erkannte Phoenix der nun auf dem Boden saß. Genervt schaute er mich an und ich zog die Augenbrauen zusammen.

"Was machst du hier?", fragte ich ihn nur und er stand zögerlich auf. "Oh wie unhöflich von mir", meinte er und hielt mir die Hand hin. "Hi mein Name ist Phoenix und ich wohne hier. Und du bist?", fragte er und ich nahm seine Hand an, um sie zu schütteln.

"Ich bin Percy und kann dich nicht leiden", sagte ich ausdruckslos und Phoenix schaute mich daraufhin beleidigt an. 

Ich musterte ihn und stellte fest, dass er mein Hemd trug. Es passte eigentlich zu ihm, denn dadurch leuchteten seine Augen voll und das fiel einem wirklich auf. Zudem war es ja weiter an ihm und es reichte knapp über seinen hintern. Soweit ich es erkennen konnte, trug er eine Boxershorts darunter. 

"Und? Gefall ich dir?", Phoenix lächelte mich an und machte zum Spaß eine Modelpose. Ich hob prüfend eine Augenbraue und musterte ihn kurz. "Zum schlagen ja", murmelte ich und ging dann an am ihn vorbei. Ohne auf ihn weiter zu achten, lief ich die Treppe hinunter und mein Weg führte mich in die Küche. Dort machte ich mir etwas zu essen und setzte mich damit an den Tisch im Esszimmer.

Ich starrte auf mein Handy, doch ich war nicht wirklich dabei, sondern eher in Gedanken. Gedanken, die ich nun schon seit kurzem hatte und mich nicht mehr losließen.

Habe ich mich schon stark verändert? Und an wen liegt es?

Als Jesse mir gesagt hat, dass ich viel mehr rede, seitdem ich bei Phoenix Familie wohne, konnte ich nicht aufhören zu überlegen. Es war komisch, aber Jesse hatte recht.

Ich bin offener geworden und ob das gut ist? Vor allem liegt es ja auch noch an Phoenix. Er ist der Grund weshalb ich mehr rede. Ich bin nicht blöd, ich weiß das. Immerhin ist er ja auch der Grund, weshalb ich mich nicht mehr selber verletze. Er nimmt alles auf sich und scheint nicht groß darüber nachzudenken.

Die Therapiestunden haben auch ziemlich nachgelassen und finden nicht mehr allzu oft statt. Auch Phoenix Eltern haben bemerkt, dass wir beide uns mittlerweile vertragen und ich mit ihm normal rede.

Wenn sie wüssten was ich mit ihrem Sohn anstelle..

Aber um mal ehrlich zu sein, ich finde es toll dass Phoenix das für mich tut. Es macht so viel Spaß ihm weh zu tun und ihn kontrollieren zu können.

Ich meine, natürlich ist er ein Junge. Genau so wie ich. Und es hat ja auch nichts mit körperliche Intimität oder sonst was zu tun. Bah, nein, auf keinen Fall. Aber besonders, ist der Umgang zwischen uns schon. Jedoch eher auf eine schmerzvolle Art. Eine Art die mir gefällt.

Ihm anscheinend auch.

"Percy?", Phoenix kam in das Zimmer. Ich sah weiter auf mein Handy und wartete einfach nur darauf dass er weitersprach. "Ist meine Nase noch dick und blau?", fragte er weiter nach. "Guck mal bitte", forderte er und ich sah auf.

Phoenix trug nun ein kariertes Hemd und eine enge Jeans. Ich bin ja schon dünn und hab mir das selbst zu verlangen, aber er hat echte Frauenbeine. Lang und dünn.

Ich schaute in sein Gesicht. "Also die Nase ist nun das kleinste Übel", sagte ich gelassen. "Man Percy ich mein das ernst", motzte er wie eine Diva rum. "Ich auch", erwiderte ich und schaute wieder auf mein Handy. Ich hörte Phoenix seufzen und er ließ sich gegenüber von mir fallen.

Willkommen in der Familie, Psycho  / boyxboyWhere stories live. Discover now