Kapitel 10

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Phoenix POV

Wie ist es sich fallen zu lassen?

Egal wo, es einfach zu tun und sich frei fühlen. Oder wie fühlte man sich? Die Last die von einem fällt und das pro Sekunde. Alle Sorgen hinter sich zulassen und schön reden, obwohl man weiß, dass man direkt danach wieder darüber denkt.

Wie war es nichts zu spüren? Einfach gar nichts tun. Nicht denken, nicht atmen und sich nicht bewegen, ohne tot zu sein. Ging das? Alles um einen rum zu vergessen und sich an nichts festhalten. Konnte das nicht nur schön sein?

Es war komisch dass ich darüber nachdachte, doch in letzter Zeit kam das häufiger vor und ich fragte mich, wie es ist, niemanden zu haben. War das bei Percy auch der Fall? Ich wusste es nicht, doch ich spielte mit den Gedanken ihn zu fragen.

In zwischen waren Tage vergangen und es blieb beim alten. Mittlerweile grummelte auch schon mein Vater über Percys Verhalten, denn er sprach immer noch nicht viel. Auch nicht mir. Jedoch habe ich meinen Eltern gesagt, dass ich das als Herausforderung sehe und sie mich das machen Lassen soll. Er würde schon vertrauen aufbauen, versicherte ich Ihnen. Allerdings hatte ich keinen Plan wie das funktionieren sollte. 

Viel mehr erfahren hatte ich nicht über ihn. Mittlerweile wusste ich nur noch, dass er seid er klein war gerne boxte, dass er seinen zweit Namen nicht mochte und Jesse sein bester Freund war. Für diese Antworten musste ich mir wieder in den Bauch treten, eine Backpfeife geben lassen und einmal hat er mich nur unsanft weggeschubst.

"AUA", rief ich als ich einen Tritt gegen mein Schienbein spürte. Ich verschüttete die Milch und kippte sie mir über die Beine. "Warum?", mit offenen Mund starrte ich zu Percy gegenüber von mir und machte die Milch zu. "Du hast geträumt und die Milch über deine Tasse laufen lassen", sagte er und sah auf seinen Apfel den er gerade aß. Ich nickte einfach nur und beließ es dabei. 

Bis ich den nächsten Tritt spürte und ich zusammen zuckte. "Au...Mann! Warum das jetzt?", fragte ich verärgert und rieb mir mein Schienbein. "Es hat gerade so gepasst", Murmelte er und biss in seinen Apfel, während er zu mir sah. Doch plötzlich fiel mir etwas ein.

"Du hast mir weh getan", sagte ich und musterte ihn. "Hoffentlich", erwiderte er knapp und ich unterdrückte das Verlangen die Augen zu verdrehen.

"Das heißt ich darf dir eine Frage stellen. Sogar zwei, denn du hast mich zwei mal getreten", stellte ich fest und Percy sah mich einfach nur ausdruckslos an.

"Erstmal...weißt du warum Jesse immer Jordan provoziert? Ich meine das ist ja ganz lustig, aber warum tut er das? Er macht das schon ganz schön lange und ich frage mich, warum Jesse nicht damit aufhört?", fragend sah ich zu Percy, doch dieser zuckte mit den Schultern.

"Komm schon Percy, du weißt was. Oder?", ich sah ihn mit großen Augen an. "Frag Jesse doch selber", kommentierte er. "Nein, dann denkt er ja ich sag das Jordan", meinte ich und Schüttelte den Kopf. "Tust du doch auch", warf er ein. "Nein", sagte ich und Percy stand mit den Worten "Wir müssen los" auf.

"warte", rief ich und stellte mich vor die Haustür, damit er nicht rausgehen konnte. Fragend sah er mich an. "Hab ich nicht noch eine Frage?", ich grinste schief und er musterte mich genervt.

"Wann hast du das letzte mal Drogen konsumiert?", fragte ich. "Anscheinend ist das zu lange her", erwiderte Percy und schob mich unsanft zur Seite. Ich sagte nichts mehr und es blieb weuter still zwischen uns. Aber immerhin lief er neben mir, das war doch ein gutes Zeichen oder? Obwohl, sonst tat er dies ja auch immer. Also, von daher..

An der Haltestelle angekommen zückte ich mein Handy und schrieb ein paar Freunden zurück. Auch Percy hatte seins in der Hand. Ich musterte es und überlegte kurz. Ich hatte gar nicht seine Nummer und im Notfall wäre das doch gar nicht schlecht sie zu haben. Meine Eltern konnten nämlich nicht mit ihrem umgehen.

Willkommen in der Familie, Psycho  / boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt