Kapitel 9

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Percy (Bild) POV 

Wie jeden Morgen, in meinem neuen Heim, schaute ich mich in meinem Zimmer gut um. Es war ein deutlicher Unterschied zwischen meinem Zimmer im Heim und jetzt nun hier.

Dieses Zimmer gefiel mir auf jeden Fall besser, denn es war groß und geräumig. Ich hatte mein eigenes Badezimmer, sowie meinen eigenen Boxsack. Am Anfang war es vielleicht etwas schwer sich hier wohlfühlen zu können, doch mittlerweile ging es.

Ich stand vor meinem Spiegel und richtete meine Klamotten. Ich hatte mir meine zerrissene schwarze Jeans übergezogen und trug einen grauen oversize Pullover. Keine Ahnung ob ich Stilbewusst war, ich lief eigentlich rum, wie jeder zweite Junge.

Schnell schnappte ich mir noch meine Schultasche und lief nach unten.

Meine neue Familie war... Wie sollte ich sagen? Großzügig? Sie gingen freundlicherweise ruhig mit mir um und das wusste ich zu schätzen, doch war es für ihren Beruf nicht üblich?

Von Anfang an, hatte ich kein Bock umzuziehen und dann noch in eine neue Familie. Die waren vor allem auch noch Therapeuten, weshalb mir wieder einmal bewusst wurde, dass ich nicht normal war.

Das stimmte auch. Ich war nicht normal. Ich wusste selber, dass ich psychisch gestört war. Krank im Kopf, ja so konnte man das auch nennen.

In meinem Leben musste ich sehr viel durchmachen. Aber darüber mochte ich nicht erzählen, denn ich mochte es nicht, diesen Gedankengang zu haben. Vielleicht würde die Sache meine grausame Art, die ich mir deswegen angeeignet habe, entschuldigen, doch selbst wenn, ich tickte nicht so wie anderen. Mir konnte man nicht helfen und das wollte ich auch nicht.

Das war so ziemlich der Hauptgrund, warum ich nicht gerne sprach. Zu sehr hatte ich Angst, die würden mich kennen. So sagten es auch meine neuen Eltern, aber sie kennen mich nicht, niemand tat es.

Als ich in der Küche ankam, hörte ich es schon von draußen rascheln. Phoenix musste sich dort befinden und ich schüttelte den Kopf.

Was ich gestern mit ihm gemacht hatte, war für meine Verhältnisse noch gar nichts und vor allem für Leute, die ich nicht leiden konnte.

Schon das erste mal, als ich in sein Gesicht gesehen hatte, ging er mir schon unheimlich auf den Sack. Er war nervig, redete zu viel und war eine eindeutige Diva, wie man an seinen Blicken unschwer erkennen konnte.

Und doch war er irgendwie besonders.

Ich interessierte mich nicht für ihn. Nein, wirklich nicht im geringsten. Aber er sich für mich und das obwohl ich ihm deutlich machte, dass ihn nichts anging. Dass seine Eltern, das meiste wussten, reichte doch schon. Doch dieser Idiot, ließ nicht locker. Er war total anstrengend.

Außerdem war er dumm, doch auf eine Art und Weise, die mich erstaunte. Das musste ich zugeben.

Als er mir klar gemacht hatte, dass er mehr über mich wissen wollte, wusste ich noch nicht, wie sehr er das wirklich wollte. Zudem fragte ich mich warum? War ich so interessant?

Allerdings gab dieser dumme Junge mir ein leichtes Feld zum Spielen und ich musste sagen, ein wenig zu Groß, war meine Verlockung schon.

Schmerz ist ein befriedigendes Gefühl für mich. Es hatte sich aus meiner Vergangenheit heraus entwickelt und da ich nun so darüber dachte, war mir klar, dass mit mir etwas nicht stimmt. Früher hätte ich mir darüber Sorgen gemacht, doch nun ließ ich es einfach geschehen. Es war mittlerweile toll zu sehen, wie es mir ging, wenn ich mir selbst weh tat. Ich weiß wie krank sich das anhört. Ich weiß, doch so bin ich nun mal.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich niemals das Ziel gehabt habe, einen anderen Menschen weh zutun. Wirklich nicht. Aber als Phoenix mich gesehen hat, als ich mich geritzt hatte und ich seinen Gesichtsausdruck gesehen habe,  da war es irgendwie um mich geschehen,

Willkommen in der Familie, Psycho  / boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt