Kapitel 67

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Jesse POV

Jordan war nach dem Vorfall im Restaurant noch mit zu mir gekommen. Wir wollten ja sowieso noch etwas Zeit zusammen verbringen, da morgen schon die Silvesternacht war.

Eigentlich wollte ich ja entspannen, mich mit ihm einfach nur unterhalten und etwas zocken, doch ich war einfach nicht in der Stimmung.

Jordan lag mit mir auf der Couch und wir schauten einen Film, den ich angemacht hatte zur Ablenkung. Wir wollten einfach die Zeit zu zweit genießen, doch als Aaron kam und gefragt hatte, ob er mit schauen dürfte. Ich konnte nicht nein sagen und so lag mein kleiner Bruder in meinen Armen. Meine Hand fuhr durch seine Haare und stumm starrte ich auf dem Bildschirm.

Percy hatte versucht mich anzurufen, doch ich hatte ihn weggedrückt.

Zehn mal.

Mir tat es zwar weh, aber ich konnte einfach nicht dran gehen. Ich war echt enttäuscht von ihm und das sollte Percy nun mal auch merken. Denn wie sollte er sonst lernen, dass er falsch gehandelt hatte?

"Jesse? Ich bin müde", murmelte Aaron schläfrig und dabei hatten wir erst halb acht. "Ist gut, du kannst schlafen gehen", ich ließ locker, doch Aaron klammerte sich so kindlich an mich. "Bringst du mich ins Bett?", fragte Aaron und ich seufzte. "Kleiner, ich kann meinen Freund doch nicht alleine lassen", suchte ich eine Ausrede.

"Ach geh ruhig Jesse...wäre ja schon niedlich", Jordan grinste mich frech an und ich warf ihm einen bösen Blick zu

Jedoch hob ich seufzend meinen Bruder hoch und trug ihn in sein Zimmer.

"Schneller", er rammte seinen Fuß gegen meine Hüfte und schmerzvoll stöhnte ich auf. "Aaron. Das tut weh", beschwerte ich mich und ließ ihn in seinem Zimmer runter. "Du Jammerlappen", beleidigte er mich und genervt seufzte ich.

"Was ziehst du zum schlafen an?", fragte ich ihn und Aaron überlegte. "Mein Joker T-Shirt und meine graue Pyjama Hose", antwortete er und ich holte die Sachen aus dem Schrank raus.

Aaron zog sich währenddessen aus und schließlich half ich ihm noch beim anziehen.

"So und jetzt schlaf", ich legte die Decke über ihn als er schlief. "Kuss?", fragte Aaron fies grinsend. "Ok hier", ich gab ihn einen Kuss auf die Stirn und zufrieden schloss er die Augen.

"Ich hab dich lieb. Gute Nacht", sagte ich. "Ich mich auch", erwiderte er und ich verdrehte die Augen. Gerade als ich rausgehen wollte, rief er meinen Namen und fragend drehte ich mich zu ihm. "Ich hab dich auch lieb", flüsterte er.

Lächelnd löschte ich das Licht und lief dann zurück in das Zimmer, wo Jordan auf der Couch lag. Er hob den Kopf und seufzte schwer.

"Percy hat nochmal angerufen", sagte er und schluckend ließ ich mich neben ihm nieder. "Und was hast du getan? Weggedrückt oder klingeln lassen?", fragte ich und achtete erstmal nicht weiter auf den Film. "Ich hab klingeln lassen", sagte Jordan und ich nickte nur.

Es blieb still zwischen uns und Jordan musterte mich stumm dabei, wie ich auf meiner Lippe kaute.

Mir ging es nicht gut und ich konnte nicht genau erschließen, was es war was mich so durcheinander brachte. Eigentlich ging es um Percy und ich verstand nicht so warum.

Was interessierte es mich, was Percy und Phoenix hatten? Es war ihre Beziehung und ihre Sache. Bei denen blickte man einfach nicht durch.

Allerdings kannte ich auch Percys verhalten. Er war mein bester Freund und ich wollte auch wissen wie er sich so entwickelte. Ich wollte doch auch nur dass er glücklich war und Phoenix hatte sich verdammt viel Mühe gegeben. Da kann man doch verstehen, dass ich enttäuscht war, dass Percy seinen Freund schlug.

Willkommen in der Familie, Psycho  / boyxboyWhere stories live. Discover now