𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓

⚜️ Zwei ⚜️

Jungkook POV

Nach drei Stationen erreiche ich dann mein Ziel: Ein riesiges, verglastes Gebäude, an dem neben der großen Eingangstür ein goldenes Schild mit dem Namen der Firma prangt.
Okay Jungkook, reiß dich zusammen. Das ist nur ein kleiner Job, nichts großes. Und wenn es nicht klappen sollte, kann ich immer noch in einem Cafe jobben. Das hier wird doch wohl machbar sein.

Ich nicke mir noch einmal zu und gehe durch die sich selbst drehende Tür.
Mein Blick fällt direkt auf einen Tresen und ich erinnere mich an die Worte meines Vaters. Ich solle mich dort melden, man würde mich zu meinem Arbeitsplatz begleiten.

Ich steuere also den auf Hochglanz polierten, schwarzen Tresen an und schenke der jungen Frau dahinter mein charmantestes Lächeln. Jedenfalls hoffe ich, dass es so rüberkommt, denn meine Aufregung bringt mich innerlich regelrecht um.

"Guten Morgen. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?" Vermutlich ist das ein einstudierter Satz und auch ihr freundlicher Gesichtsausdruck sieht geübt aus.

"Hallo. Mein Name ist Jeon Jungkook. Ich soll mich hier heute melden, um meine Arbeitsstelle anzutreten." Zum Glück klingt meine Stimme gefestigt und gibt nichts über meine Unsicherheit preis.

Kurz scheint sie zu überlegen und sieht in irgendwelchen Unterlagen nach, sucht anscheinend meinen Namen. Doch irgendwann wird sie fündig, holt ein Dokument hervor, das sie sich einmal durchliest, ehe sich ihre Miene aufhellt.

"Ah, richtig. Sie sind der neue Assistent von Mr. Kim."

Sie steht auf, kommt um den Tresen herum und reicht mir einmal die Hand zur Begrüßung.
Daraufhin dreht sie sich um, bedeutet mir, ihr zu folgen und steuert die Aufzüge an, die nebenbei bemerkt wirklich sehr modern und edel aussehen.
Generell ist hier alles wirklich, wirklich schick und obwohl ich meine besten Sachen angezogen habe, fühle ich mich ein wenig underdressed.

"Moment. Was heißt hier 'Assistent'?", wiederhole ich ungläubig ihre Worte und bin fest der Meinung, dass sie sich versprochen hat.

Sie drückt einmal auf den Knopf, damit der Fahrstuhl uns abholt und dreht ihren Kopf leicht in meine Richtung.
Verwirrt mustert sie mich, zweifelt scheinbar an meiner Zurechnungsfähigkeit, ehe sie ihren Blick wieder nach vorn zu dem Aufzug wendet.

"Richtig. Assistent. Das sind meine Informationen. Aber Mr. Kim wird Ihnen sicherlich all ihre Fragen beantworten."

Na das hoffe ich doch. Denn immerhin war nie die Rede von dieser Art Job. Ganz davon abgesehen, dass ich dafür nicht die Zeit habe. Ich müsste ja rund um die Uhr für ihn verfügbar sein und das kann ich aufgrund meines Studiums nicht.

Mit einem pingenden Geräusch öffnen sich die Türen des Aufzugs und die junge Frau drückt für mich auf den Knopf des gewünschten Stockwerks, nämlich das achtzehnte. Oh Gott, das ist ganz schön weit oben. Doch sie tritt wieder aus dem Fahrstuhl heraus und winkt einmal, während sie mir noch eine letzte Information zukommen lässt.

"Sie finden Mr. Kims Büro am Ende des Flures. Es ist nicht zu übersehen. Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag."

Und schon schließen sich die Türen und ich bin allein in diesem großen, fahrbaren Raum, indem ich mich in mehreren, großen Spiegeln selbst betrachten kann.
Skeptisch richte ich noch einmal mein Outfit und meine Haare und seufze.

Das bringt mich ja nun jetzt total aus dem Konzept. Dass ich nun der Assistent dieses Chefs hier sein soll, überfordert mich dann doch ein wenig. Dagegen hilft auch nicht die leise Fahrstuhlmusik, die aus den Boxen tönt. Und normalerweise kann mich Musik immer beruhigen.

Endlich erreiche ich dann das achtzehnte Stockwerk und trete mit schweren Schritten heraus. Die Empfangsdame hat Recht, sein Büro ist nicht zu übersehen, denn es scheint der einzige Raum auf diesem Stockwerk zu sein.

Zaghaft trete ich an die schwere, braune Tür heran und klopfe leise. Ich will schon wieder umdrehen und gehen, ich kann doch auch einfach woanders arbeiten, als die Tür von einem jungen Mann geöffnet wird.

"Du musst Jeon Jungkook sein", stellt er mit einem Blick fest und lässt mich eintreten.
Zögernd trete ich in das große Büro hinein und drehe mich zu dem Anderen um, der die Tür wieder geschlossen hat und auf mich zukommt.

Er ist wirklich verdammt jung, bestimmt nur wenige Jahre älter als ich und er soll der Chef dieses renommierten Unternehmens sein? Allerdings passt seine ganze Erscheinung irgendwie dazu.

Er strahlt eine gewisse Autorität aus, die mich absolut nicht kalt lässt, es schüchtert mich eher ein. Und dass er so attraktiv ist macht das Ganze nicht besser.
Er lächelt nicht, was man sonst erwarten würde, wenn man sich gerade kennenlernt, aber bestimmt ist er einer von diesen typischen Geschäftsleuten, die nie lächeln wollen.

Er reicht mir seine Hand - mir fällt die teure, goldene Uhr daran auf und ein schlichter, goldener Ring. Natürlich ist er verheiratet, warum auch nicht? So ein erfolgreicher Mann im besten Alter ist schnell vom Markt.

Moment, warum mache ich mir überhaupt Gedanken darüber?

Also ergreife ich seine Hand, er gibt mir einen festen Händedruck und stellt sich mir vor.

"Freut mich. Ich bin Kim Taehyung, der Leiter dieses Unternehmens."