⚜️ Siebenundsechzig ⚜️

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Taehyung POV

Jungkooks Worte lösen unbeschreibliches in mir aus, ich höre mein Herz regelrecht zersplittern, als er mir mit teilt, es hier mit mir beenden zu wollen. Mir ist natürlich klar, dass Ye-Sol schuld daran ist und sicherlich wird sie ihn mit irgendetwas erpressen, aber trotzdem kann ich nicht verhindern, dass seine Worte mich unglaublich mitnehmen. „D-Du...w-was?", stottere ich also und trete einen Schritt auf ihn zu, wobei er den Abstand direkt wird vergrößert.

„Taehyung, mach es mir bitte nicht noch schwerer." Seine Stimme zittert, er kann mir also nicht vormachen, dass er das hier gerne tut. Und das bestätigt nur meine Annahme, dass Ye-Sol etwas damit zu tun hat.

„Jungkook", erwidere ich flehend und gehe nun geradewegs auf ihn zu, sodass er mir nicht entkommen und ich ihn schließlich in meine Arme ziehen kann. Direkt entkommt meiner Kehle ein Schluchzen, als ich seinen Körper so nah an mir spüre und er eher zögerlich seine Arme ebenfalls um mich legt. „I-Ich liebe dich doch."

„I-Ich dich auch", erwidert er ebenso schluchzend und vergräbt sein Gesicht in meinem Hemd. „A-Aber es g-geht nicht."

„Warum nicht? Jungkook, egal was Ye-Sol zu dir gesagt hat, wir schaffen das zusammen."

Er löst sich von mir, reibt sich einmal Kopf schüttelnd über die Wangen und sieht zu mir hinauf und auch wenn das vielleicht nicht der richtige Moment ist, so zu denken, sterbe ich gerade innerlich vor Niedlichkeit. Er ist es einfach, er ist derjenige, dem ich meine Liebe schenken will, den ich glücklich machen möchte, deshalb kann ich hier jetzt nicht aufgeben. „Jungkook, bitte sag mir was los ist."

„I-Ich-", beginnt er, wird jedoch von den sich öffnenden Fahrstuhltüren unterbrochen und als ich verärgert dort hinsehe, erstarre ich sofort bei dem Anblick. Jungkook ist das nicht entgangen, er dreht sich ebenfalls in die Richtung und zieht verwirrt die Stirn kraus.

„V-Vater?"

„Taehyung, wir haben wohl ein ernstes Wörtchen miteinander zu reden." Er bemüht sich gar nicht erst, die Wut in seiner Stimme zu unterdrücken und während er weiter in mein Apartment hereinkommt, sieht er sich eher angewidert um, was noch ein wenig schlimmer wird, als er Jungkook erblickt. Dass er seinen Weg hierher gefunden hat, bedeutet wohl, dass Ye-Sol die ‚Bombe', wie sie diese Angelegenheit genannt hat, platzen lassen hat. Meine Eltern dachten ja bisher immer, ich lebe mit ihr zusammen in einem Haus am Stadtrand, dabei wohne ich schon die ganze Zeit allein hier. „Wer ist dieser Mann?", fragt mein Vater auch sogleich in Jungkooks Richtung nickend, ohne ihn erneut eines Blickes zu würdigen.

Mir entgeht nicht, wie Jungkooks Körper sich bei seinen Worten, die wie Messerstiche durch sein Herz fahren müssen, anspannt und er mir einen vorsichtigen Blick zuwirft. Ich versuche ihm aufmunternd zuzulächeln, der Moment ist wohl jetzt gekommen, dass ich zu meiner Beziehung stehe, weshalb ich mich dann auch an meinen Vater wende. „Das ist Jungkook. Mein fester Freund."

Die Reaktion meines Vaters bestätigt mir, dass auch diese Information nicht neu für ihn ist, was dann auch seine Wut erklären würde, aber da muss ich jetzt durch. „Ja genau", schnaubt er einmal verächtlich. „Ich hörte von Ye-Sol, dass du deine nicht stattgefundene Pubertät aktuell auslebst. Trotzdem interessiert mich dieser Umstand nicht. Du hast schließlich ein Unternehmen zu führen und eine Familie, die du gründen musst."

Was bitte hat meine dämliche Frau ihm da erzählt? Ich lebe meine nicht stattgefundene Pubertät aus? Natürlich stimmt das in den Augen meiner Eltern, eine richtige Kindheit habe ich nie gehabt und wurde direkt in das Unternehmen mit eingeführt, als ich alt genug war. Doch meine Eltern wissen bis heute nicht, wie viele Partys ich damals gefeiert habe und überhaupt wissen sie nichts von meinen Vorlieben und Affären. Aber dass er Jungkook als lediglich kleinen Zeitvertreib bezeichnet macht mich dann doch wütend. „Vater, so ist das nicht! Ich-"

„Taehyung", unterbricht mich Jungkooks leise, melodische Stimme und fragend wende ich mich an meinen Freund. Ihm stehen wieder die Tränen in den Augen, die Worte meines Vaters müssen ihn unglaublich verletzt haben und ich würde jetzt nichts lieber tun, als ihn beruhigend zu küssen. „Ich werde gehen", sagt er noch, wirft mir noch ein wehmütiges Lächeln zu und tritt in den Fahrstuhl, der noch immer geöffnet ist. Ich will ihm hinterher, doch mein Vater hält mich am Arm fest und zieht mich zurück.

„Nicht so schnell, junger Mann! Wir sind noch nicht fertig!"

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now