𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓

⚜️ Dreiundachtzig ⚜️

1 Jahr später

Jungkook POV

Eine Weile sitze ich bereits in dem erkerartigen Vorsprung des Fensters im Hobbyzimmer, eingekuschelt in eine Decke und mit einer Tasse dampfenden Tees in der Hand. Ich liebe diesen Platz, es ist irgendwie beruhigend Seoul von hier oben zu betrachten und dabei einfach nur seinen Gedanken nachzuhängen.

Das ‚Hobbyzimmer', wie Taehyung es nennt, ist einer der beiden letzten Räume, von denen ich noch nicht wusste, was sich hinter den Türen verbirgt. Da er aber keine Zeit für Hobbys hat, fungierte er eher als Abstellkammer, bis ich mich hier austoben durfte. In dem letzten verbliebenen Raum befindet sich dann noch sein Büro und ich hätte mir eigentlich denken können, dass er auch eines in seiner Wohnung hat.

Seit einem halben Jahr wohne ich nun schon bei Taehyung in seinem Apartment, vielleicht ist das ein wenig früh, nach sechs Monaten Beziehung zusammenzuziehen, aber wir haben es für richtig empfunden. Und die Hauptsache ist ja, dass wir uns beide damit wohlfühlen.

Mittlerweile ist der Tee gut genug abgekühlt, sodass ich einen Schluck davon nehmen kann. Angenehm breitet sich die Wärme in meinem Körper aus und tut meiner aktuellen Erkältung unglaublich gut. Ich bin froh, dass ich jetzt krank bin und nicht während der Prüfungszeit und heute geht es mir sogar wieder so gut, sodass ich ein wenig lernen konnte.

Taehyung ist natürlich noch arbeiten, er kommt oft spät nach Hause, da er im Moment viele Kunden hat und zu wenig Zeit. Aber zum Glück leidet unsere Beziehung keinesfalls darunter, er hält sein Versprechen meinem Vater gegenüber und zeigt mir jeden Tag, wie sehr er mich liebt.

Aber eine Sache stört mich noch immer. Wir wohnen und leben zwar zusammen, doch eingetragen bin ich nur als Mitbewohner statt als Lebenspartner. Schließlich ist Taehyung auf dem Papier noch mit dieser dämlichen Ye-Sol verheiratet. Ich kann nicht einmal nur an sie denken, ohne eine Beleidigung davor oder dahinter zu hängen. Tatsache ist einfach, dass sie beinahe meine Beziehung und vermutlich mein komplettes Leben zerstört hätte und das ist eine Sache, die ich nie verzeihen könnte.

Ich stelle nach einem weiteren Schluck Tee die Tasse auf den kleinen Tisch neben mir und lehne meinen Kopf an die Wand hinter mir. Dabei merke ich fast gar nicht, wie meine Augenlider zufallen und ich schließlich einschlafe.

~~~

Wach werde ich nach gefühlten Sekunden, es müssen aber Stunden gewesen sein, denn ich befinde mich nicht mehr auf der Fensterbank im Hobbyzimmer, sondern im Bett unseres Schlafzimmers. Suchend sehe ich mich um und erblicke daraufhin Taehyungs lächelndes Gesicht, das sich in mein Sichtfeld schiebt, ehe er sich vorbeugt und mir wie üblich einen Kuss zur Begrüßung gibt. „Hallo, mein Baby."

„Hallo, Tae", begrüße ich ihn und schlinge meine Arme um seinen Hals, damit ich ihn noch umarmen und mich an ihm hochziehen kann. „Hast du mich ins Bett getragen?"

„Natürlich", erwidert er und streichelt dabei meine Wange, nachdem ich mich von ihm gelöst habe. „Du sollst doch nicht auf der Bank schlafen, wenn du krank bist."

„Aber du weißt, ich liebe diesen Platz", schmolle ich mit verschränkten Armen, was Taehyung lediglich nur zum Lachen bringt. In meiner Anwesenheit lacht er mittlerweile tatsächlich relativ oft und jedes Mal bildet sich bei mir eine Gänsehaut. Es klingt aber auch einfach zu schön.

„Ich weiß, Baby. Aber dafür bin ich ja da, um dich dann ins Bett zu bringen."

Nun bekommt er auch von mir wieder ein Lächeln, aber wie könnte ich auch nicht lächeln, wenn er solch liebe Worte sagt? „Ich liebe dich."

„Ich liebe dich auch, Jungkook", lächelt nun auch er, das sich aber zu einem schelmischen Grinsen verwandelt, während er näher an mich heranrutscht. „Und du wirst mich noch mehr lieben, wenn du die Neuigkeit hörst, die ich für dich habe."