⚜️ Elf ⚜️

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Taehyung POV

In der nächstbesten Seitenstraße, in die ich einbog, musste ich erst einmal am Straßenrand parken.
Nun stehe ich hier, starre durch die Windschutzscheibe die schwachbeleuchtete Straße vor mir an und beginne schallend zu lachen.

Ich wundere mich selbst über diese Reaktion, es ist lange her, dass ich mich selbst so Lachen gehört habe und trotzdem tue ich es jetzt. So lange, bis mir bereits die Tränen kommen, die ich verwundert fortwische.

Seufzend lege ich schließlich mein Kopf zurück, lehne ihn an die Kopfstütze und schließe die Augen.
Es war die richtige Entscheidung gewesen, Jungkook einzustellen und erst recht ihn zu meinem Assistenten zu machen. Denn er ist wirklich interessant.

Normalerweise wirke ich auf andere Menschen immer gleich, sie sind eingeschüchtert von meinem Aussehen und meiner Art zu sprechen oder mich zu bewegen und bisher hat es mir auch immer gefallen. Es gibt einem ein gewisses Gefühl von Macht und hat man dieses erst einmal gespürt, will man es immer wieder.

Doch Jungkook ist anders. Ich scheine zwar schon irgendwie eine ähnliche Wirkung auf ihn zu haben, aber anders als andere, die mir sofort an den Lippen hängen und alles tun, was ich möchte, versucht er sich vehement gegen dieses Gefühl zu sträuben.

Aber trotzdem hat mir seine Körpersprache vorhin verraten, wie anziehend ich auf ihn wirke. Doch ich bin mir sicher, hätte er nicht so viel Wein getrunken, hätte er bestimmt anders reagiert, als ich ihm so nah kam.

Meine Hände umklammern fast schmerzhaft das lederbesetzte Lenkrad und ich beiße mir einmal auf die Lippe.
Es fiel mir so unglaublich schwer, mich zurückzuhalten und normalerweise hätte ich es auch nicht getan. Ich hätte ihn mir einfach genommen, ihn am liebsten bis zum Morgengrauen durchgevögelt, bis er gar nicht mehr anders kann, als mich Daddy zu nennen.
Am liebsten würde ich ihn sofort für seinen Ungehorsam bestrafen, dass er noch immer versucht, sich mir zu widersetzen, aber gerade das macht ihn so interessant für mich und bedeutet endlich mal eine kleine Herausforderung.

Er ist so unschuldig und unbefleckt und die Tatsache, dass er bisher noch keine Beziehung hatte verstärkt diese Eigenschaft noch. Dieser Junge hat wirklich keine Ahnung, was ihn erwartet, aber genau deshalb könnte er der perfekte Babyboy für mich werden.

Ich seufze erneut und starte wieder den Motor, um nun auch endlich in mein Apartment zurückzufahren. Das Ganze mit Jungkook muss geschickter angestellt werden, ich darf mich nicht so schnell gehen lassen, wie eben gerade. Sonst könnte er schneller weg sein, als mir lieb ist.

Natürlich ist mir bewusst, dass er nur wegen seiner Beziehung zu seinem Vater mich noch erträgt. Und genau diese Tatsache werde ich mir zum Vorteil nutzen. Ich werde ihn schon für mich gewinnen, er wird niemand anderen mehr wollen als mich und ich werde ihn mir so zurecht biegen, wie ich es wunsche.

Ich sage es ja, er ist der perfekte Babyboy.

Das Telefon klingelt und holt mich aus meinen Gedanken und mit einem genervten Stöhnen drücke ich einen Knopf an meinem Lenkrad, der das Gespräch über die Freisprechanlage annimmt.

"Was willst du, Ye-Sol?"

"Hallo Schatz!" Diesen Kosenamen kommentiere ich mit einem leichten Schnauben und betätige den Blinker, um nach rechts abzubiegen.

"Ich wollte wissen, ob du heute mal wieder nach Hause kommst."

Engelsgleich hallt die Stimme meiner Ehefrau durch das Auto und ich verziehe dabei einmal das Gesicht. Es ist nicht so, dass ich sie nicht mögen würde und tatsächlich habe ich mit ihr einen guten Fang gemacht, aber ich weiß durch das Telefon, dass sie gerade wieder schauspielert.

"Rede keinen Unsinn. Was willst du wirklich?"

Sie lacht einmal auf, doch im Gegensatz zu eben klingt es nicht schön, sondern gehässig. Ich werde bis heute nicht verstehen, was wir eigentlich für eine Art Beziehung führen und ich bin mir sicher, gäbe es unsere Eltern nicht, würde es diese Beziehung auch nicht geben.

"Taehyung, unsere Eltern werden misstrauisch. Du solltest dich mal wieder in unserem Haus blicken lassen."

Ich stöhne genervt und fahre schließlich in die Straße hinein, in der ich wohne. Das missfällt mir gerade nun wirklich, aber ich will auch nicht meine Eltern verärgern.

"Von mir aus. Ich komme die Tage mal vorbei."

Ich höre, wie Ye-Sol freudig in die Hände klatscht und sich ihre Stimmlage wieder verändert.

"Sehr schön. Ich freu mich auf dich! Dann haben wir endlich wieder ein bisschen Zeit für uns!"

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now