⚜️ Sechzehn ⚜️

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Taehyung POV

Tja, da bin ich wohl dann doch zu schnell zu weit gegangen.

Seufzend setze ich mich an meinen Schreibtisch und starre eine Weile vor mich hin.

Ich weiß selbst nicht einmal genau, was mich da nun geritten hat. Mein Plan war eigentlich gewesen, heute einfach ein wenig netter zu ihm zu sein, auch wenn es mir schwerfällt, denn gewöhnlich bin ich einfach nicht nett.

Doch wie er da so vor mir stand, so unschuldig und schüchtern, verwirrt über mein Verhalten und vollkommen in meinen Bann gezogen, da konnte ich dann einfach nicht widerstehen. Und um ehrlich zu sein, auch wenn es nicht in die Richtung lief, die ich mir erhofft hatte, bereue ich mein Handeln nicht.

Ich seufze erneut, überschlage meine Beine und lege den Kopf in den Nacken, um die kahle Decke anzustarren.
Vermutlich wird er jetzt nicht mehr wiederkommen. Ich habe es übertrieben und ihn jetzt verschreckt. Sein Blick war schon sehr besorgniserregend gewesen, ich scheine ihn ordentlich verletzt zu haben.

Normalerweise wäre mir das egal, ich nehme mir, was ich will, ohne Rücksicht auf Verluste. So habe ich es nun einmal mein ganzes Leben lang gelernt.
Aber Jungkook ist die erste Person, bei der es mir etwas auszumachen scheint. Und ich weiß nicht einmal wieso.

Auch wenn ich nicht sonderlich viel Hoffnung habe, wünsche ich mir, dass er wiederkommt. Ich würde mich zwar nicht bei ihm entschuldigen, denn mein Verhalten tut mir nicht leid, aber trotzdem würde ich ihn gern wiedersehen. Ich sehne mich auf eine unbekannte Art und Weise nach seiner Nähe und es gefällt mir nicht.

Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass ich ihn jetzt gerne für sein Verhalten bestrafen würde, immerhin hat er mich ordentlich vor den Kopf gestoßen und die Menschen, die das bisher gemacht haben, haben es im Nachhinein auch bereut. Nicht ohne Grund fehlte mir nun ein Assistent, den Jungkook jetzt ersetzt.

Andererseits glaube ich, dass er nicht so einfach von mir loskommen wird. Ich habe ihn in den Genuss meiner Berührungen kommen lassen - er wird mehr davon wollen und wieder auf mich zukommen, da bin ich mir sicher.

Es ist jetzt einfach an der Zeit abzuwarten, aber auch das wird mir mehr als nur schwerfallen. Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch und wenn etwas nicht nach Plan läuft kann ich sehr ungehalten werden.

Das nächste Mal muss ich die Sache mit Jungkook besonnener angehen, noch viel vorsichtiger sein. Er ist einfach viel zu interessant, als ihn jetzt einfach zu vergessen.

Ich stehe auf und wende mich der Glasfront meines Büros zu, um von dort hinunter zu schauen. Das tue ich gerne mal, wenn ich einfach nur ein wenig nachdenken muss. Für mich ist es sehr beruhigend, dem Treiben dort unten zuzusehen, man fühlt sich ein wenig wie ein Gott, wenn man die kleinen, dunklen Punkte bei ihren Tätigkeiten beobachtet. Und ich fühle mich gerne so.

Mein Handy vibriert einmal in meiner Tasche und eilig hole ich es hervor. Ich erwische mich dabei, wie ich für einen winzigen Augenblick hoffe, dass Jungkook mir geschrieben hat, aber leider werde ich enttäuscht.

Es ist nur Ye-Sol, die mir mitteilt, dass unsere Eltern sich selbst zum Abendessen eingeladen haben.
Genervt fahre ich mir einmal durch meine Haare und lasse das Handy ohne eine Antwort an meine Ehefrau wieder in meiner Tasche verschwinden.

Na super, schlimmer hätte der Tag nicht anfangen können.

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon