⚜️ Neunundachtzig ⚜️

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Taehyung POV

Seufzend schließe ich meinen Laptop, lehne mich im Stuhl zurück und reibe kreisend über meine Schläfen. Ich kann mich nach dem gestrigen Abend überhaupt nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren, die ganze Zeit denke ich darüber nach, worüber Jungkook und ich gesprochen haben.

Wenn er wüsste, wie gern ich ihn heiraten und für immer an meiner Seite haben möchte, aber solange Ye-Sol den Scheidungsantrag nicht unterschrieben hat, wird das nichts. Ich bin schon kurz davor, zu ihr zu fahren und sie vor meinen Augen dazu zu bringen, ihre Unterschrift darunter zu setzen, damit ich endlich zwanglos mit Jungkook glücklich werden kann.

Ein Klopfen schreckt mich aus meinen Gedanken und genervt stöhnend bitte ich die Person hinein. Es ist meine Sekretärin, die ich mal vorübergehend eingestellt habe, was sich nun wohl als richtiger Job für sie herausgestellt hat, da es mir zu mühsam war, jemand neues zu suchen. Ich würde sowieso nur meinen Freund haben wollen, aber der ist aktuell mit seinen Prüfungen beschäftigt.

„Mr. Kim? Es wurde etwas für Sie abgegeben", sagt sie und legt dabei einen großen Umschlag auf meinen Tisch, den ich skeptisch mustere. „Wer hat das abgegeben?"

„Eine Frau. Sie meinte, es sei einzig für Sie bestimmt."

Sofort greife ich danach und reiße den Umschlag auf, wobei mir zusätzlich zu den rechtlichen Unterlagen noch ein Brief in die Hände fällt. Ein Brief, der nicht an mich adressiert ist.

„Ist sonst noch etwas?", frage ich die junge Frau, die noch immer leicht unbeholfen vor meinem Schreibtisch steht. „D-Da ist noch Jemand, der sie sehen-"

Sie kommt gar nicht zum Aussprechen, da wird meine Tür erneut aufgestoßen und die Person, die ich wohl als meinen besten Freund bezeichnen würde, betritt mein Büro.
Sofort stehe ich auf und komme ihm mit den Worten „Yoongi, alter Freund!" entgegen, sodass wir uns in eine kurze, freundschaftliche Umarmung ziehen.

„Sie können gehen", sage ich noch zu meiner Sekretärin, nachdem ich mich von dem Älteren gelöst habe. „Was machst du hier? Wie lange warst du weg? Drei Jahre?", frage ich ihn auch direkt aus, sobald die Tür wieder ins Schloss gefallen ist.

Yoongi zuckt nur leicht mit den Schultern und begibt sich zu dem Tisch, auf den ich für schlechte Zeiten etwas Alkohol stehen habe. Er schenkt sich einen Whisky ein und dreht sich zu der Glasfront meines Büros, bevor er sagt: „Du arbeitest immer noch in diesem protzigen Büro? Du hast dich wohl nicht geändert, Tae."

Man könnte seine Worte falsch auffassen, aber wenn man ihn so lange kennt wie ich und das leichte Grinsen, das er mir noch schickt, deuten kann, dann weiß man ganz genau, dass ihm so etwas auch gefällt. Vor allem besitzt er selbst solch ein Büro in Seoul, war jetzt aber einige Jahre irgendwo im Ausland.

Yoongi gehört ein Musik-Label und weil er ein wenig ins Ausland exportieren wollte, war er die letzten Jahre über mal hier und mal dort, um sich alles genau anzuschauen und diese Informationen für seine eigenen Zwecke zu nutzen.

„Tatsächlich hat sich etwas bei mir geändert", beginne ich schließlich und stelle mich neben ihn, wo wir beide das Treiben unten beobachten. „Ich habe einen Freund, Yoongi. Einen festen und das schon seit einem Jahr."

Ich spüre seinen verwunderten Blick regelrecht auf mir, aber dazu sagen wird er nichts. Diese Information wird er so hinnehmen und es dabei belassen, das war schon immer so gewesen. Aber vielleicht hat er ja eine Idee, wie ich das mit Jungkook nun angehen könnte. „Ich brauche deinen Rat."

„Worum geht es?", fragt er direkt und nippt noch einmal an dem Glas, ehe er sich dann doch zu mir dreht. Ich habe nun seine volle Aufmerksamkeit.

„Ich will ihn heiraten, Yoongi."

Ein leises Lachen erklingt und da man das nicht oft von ihm hört, hebe ich verwundert meinen Blick und mustere ihn. „Du willst freiwillig heiraten? Der Typ muss dir ja ganz schön den Kopf verdreht haben."

„Ich liebe ihn", erwidere ich schlicht, was auch dieses mal nur mit einem leichten Schulterzucken beantwortet wird. „Bist du nicht mit dieser Frau verheiratet worden?"

„Ja", seufze ich. „Aber die Scheidung läuft."

„Na dann. Und wobei brauchst du dann meinen Rat?"

Nun drehe auch ich mich zu ihm und versuche ihm zusätzlich mit meinen Augen mitzuteilen, wie ernst mir die Sache ist. „Er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben, Yoongi. Es soll perfekt sein, wenn ich ihn frage. Und ich brauche dabei deine Hilfe."

„Von mir aus. Ich bin nur nicht sonderlich romantisch, da musst du dir selbst etwas einfallen lassen. Aber wenn es dir hilft kann ich euch für einen Abend mein Hotelzimmer überlassen."

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Où les histoires vivent. Découvrez maintenant