𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓

⚜️ Zwölf ⚜️

Jungkook POV

Viel zu früh weckt mich der Wecker am nächsten Morgen und verstärkt das Dröhnen in meinem Kopf. Es war wirklich keine gute Idee gewesen, diesen Wein zu trinken. Was hat mich da auch nur geritten?

Eigentlich könnte ich noch im Bett liegen bleiben, es ist immerhin erst sechs Uhr morgens, aber da ich ja nun der persönliche 'Assistent' von Taehyung bin muss ich jetzt aufstehen, damit ich pünktlich um sieben bei ihm auf der Matte stehen kann.

Also richte ich mich schwerfällig auf und pfeffere bei dem Versuch, das nervige Gerät auszustellen, dieses beinahe von meinem Nachtschrank. Seufzend fahre ich mir einmal durch meine unordentlichen Haare und stehe auf, um meinen Weg in das Badezimmer anzutreten.

Nachdem ich mich frisch gemacht und angezogen habe, bereite ich mir wie jeden Morgen meinen Kaffee, den ich glücklicherweise in aller Ruhe genießen kann. Es ist auch viel zu früh für einen Jimin jetzt aufzustehen und ich denke auch nicht, das Jin bereits wach ist. Aber das soll mir nur recht sein, so erspare ich mir unangenehme Fragen, warum ich denn so früh wach bin, wo ich doch normalerweise eher länger schlafe.

Bevor ich die Wohnung verlasse genehmige ich mir noch eine Kopfschmerztablette und trete den Weg zum Bahnhof an.
Eigentlich habe ich kein gutes Gefühl dabei, meinem Chef nun gegenüber zu treten. Dieses plötzliche Näherkommen gestern an dem Auto ist mir doch wirklich unangenehm. Ganz davon abgesehen dass ich seine Reaktion auch nicht deuten kann.

Er spielt eindeutig mit mir, aber anstatt ihm eine zu verpassen, wollte ich noch mehr diese Berührungen spüren.
Ich raufe mir einmal über meine eigene Blödheit die Haare und ignoriere die verwirrten Blicke der Menschen um mich herum.

Was denke ich denn da? Kim Taehyung ist einfach nur ein mieses, arrogantes Arschloch, das gerne Leute kontrolliert und manipuliert. Warum sollte ich also mehr von ihm wollen?

Er sieht lediglich gut aus und ja er riecht verdammt gut und hat eine wunderschöne Stimme. Aber ich bin keinesfalls ein oberflächlicher Mensch und sein gesamter Charakter ist einfach miserabel. In diesem Mann kann nichts gutes stecken, ganz und gar nicht.

Ich erreiche viel zu schnell das Firmengebäude und trete wie am Vortag durch die sich bereits drehende Tür, steuere dieses mal aber direkt den Aufzug an. Auch der Empfangstresen ist scheinbar aktuell noch nicht besetzt. Warum muss ich dann also hier so früh antanzen?

Mit einem mulmigen Gefühle fahre ich in den achtzehnten Stock und klopfe schließlich wieder an die schwere, braune Bürotür und werde mit einem leisen "Herein" hineingebeten.

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Vielleicht dass Taehyung auch ein wenig fertig aussieht, auch wenn er gestern nicht einmal annähernd so viel getrunken hat wie ich, er aber dennoch vermutlich ähnlich nicht viel Schlaf bekommen hat. Doch keinesfalls habe ich so etwas erwartet.

Taehyung ist wie ausgewechselt. Als er mich erblickt, findet ein warmes Lächeln einen Platz in seinem Gesicht und er steht sofort auf, um zu mir kommen. Wenn der Mann von gestern schon wahnsinnig attraktiv war, dann ist es dieser Taehyung hier vor mir noch hundertmal mehr.

Er strahlt zwar noch immer seine typische Autorität aus, doch sie wirkt nicht mehr ganz so erdrückend und einschüchternd. Wer ist denn nun der echte Taehyung? Kann er nicht weiterhin der unhöfliche Dreckskerl sein, so wie ich ihn kennengelernt habe? Mit dem Mann vor mir kann ich doch gar nicht umgehen.

So kommt es, dass er mich mit der folgenden Aktion auch wirklich überrumpelt.
Zielstrebig schreitet er auf mich zu, doch anstatt mir wie gestern die Hand zu Begrüßung zu reichen, zieht er mich in eine Umarmung.

Kim Taehyung umarmt mich tatsächlich. Und es gefällt mir auch noch.