⚜️ Vierundsiebzig ⚜️

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Taehyung POV

Zum Glück war ich so geistesgegenwärtig und habe noch einen Anzug eingepackt, bei dieser Veranstaltung hier wäre ich ja sonst total underdressed erschienen. Jungkooks Vater sprach von einem kleinen Bankett, aber dass so viele Leute kommen würden, habe ich nicht erwartet.

Seit langem bin ich mal wieder so richtig aufgeregt und stehe mit klopfendem Herzen vor dem Zweithaus der Jeons, das wohl eher einer Villa gleicht. Für mich ist es nichts besonderes, ich bin das noch immer gewohnt, aber ich weiß wie Jungkook darüber denkt. Ich muss ihn einfach so schnell wie möglich finden und zur Besinnung bringen.

Entschlossen setze ich schließlich einen Fuß vor den Anderen und gehe den bekiesten Weg entlang, sodass es unter meinen Schuhen unnatürlich laut knirscht, obwohl die Geräuschkulisse um mich herum deutlich lauter ist. Aber das blende ich alles aus, ich habe nur Gehör für meinen unglaublich lauten Herzschlag und das Blut, welches in meinen Ohren rauscht.

Die Treppe hinauf bis zum Eingang habe ich auch schnell hinter mich gebracht und stehe kurz darauf in der Eingangshalle, wo Mr. Jeon mich auch direkt bemerkt. „Taehyung!", ruft er fröhlich und kommt lachend auf mich zu, um meine Hand zur Begrüßung zu ergreifen. Suchend sehe ich an dem Mann mittleren Alters vorbei, ehe ich leise frage: „Weiß Jungkook, dass ich hier bin?"

Verwirrt hebt mein Gegenüber eine Augenbraue, schüttelt aber daraufhin den Kopf und lässt mich damit erleichtert aufatmen. „Wo ist er? Ich würde gern mit ihm sprechen."

„Ich denke, er ist noch oben in seinem Zimmer. Er geniert sich gerne mal", kichert Mr. Jeon leise und auch ich beginne dadurch zu lächeln. Ja, das klingt nach Jungkook.

Noch immer lächelnd entschuldige ich mich bei dem Geschäftsmann, der mir noch kurz den Weg zu Jungkooks Zimmer erklärt, bevor ich die Treppe nach oben gehe, wo sich zum Glück keine anderen Gäste aufhalten. Zielstrebig gehe ich auf die beschriebene Tür zu, hebe eine Hand zum Klopfen, aber zögere noch kurz. Ich hoffe sehr, dass Jungkook mich nicht direkt wieder rausschmeißt, sondern mir zuhört. Mir ist egal, was Ye-Sol oder meine Eltern von dieser Beziehung halten, denn Jungkook ist der erste Mensch in meinem Leben, der mir wirklich etwas bedeutet. Und ich bin ganz sicher nicht bereit, ihn oder diese Beziehung wegen eines Missverständnisses aufzugeben.

Also klopfe ich schließe doch und höre endlich wieder seine klare, melodische Stimme, die mich hereinbittet.
Er hat mir den Rücken zugedreht, was meinen Auftritt deutlich erleichtert, sodass ich die Tür direkt wieder schließe und unauffällig verriegele. Ich kenne Jungkook, er läuft gerne vor seinen Problemen weg und somit gewinne ich wenigstens ein paar Sekunden, wenn sein Fluchtweg an der verschlossenen Tür scheitert.

Als er sich noch immer nicht zu mir umdreht, räuspere ich mich einmal und ziehe dadurch seine Aufmerksamkeit auf mich. Wie in Zeitlupe dreht er sich zu mir um, hat den Blick weiterhin nach unten gesenkt, während er seine Krawatte noch zurecht macht.

Ich habe ihn bereits einmal im Anzug gesehen, aber auch jetzt lässt es meinen Atem stocken. Natürlich ist Jungkook in meinen Augen der schönste Mensch der Welt und gerade ein Anzug unterstreicht diese Meinung noch einmal. Ich schlucke einmal trocken und trete auf ihn zu, wische dabei noch unauffällig meine vor Aufregung schwitzenden Hände an meiner Hose ab und mache kurz vor ihm halt.

Nun hebt auch er sein Gesicht an und als er in meine Augen blickt, weiten sich Seine erschrocken und er weicht minimal zurück. Doch das ignoriere ich und lehne mich vor, um ihn in eine innige Umarmung zu ziehen, so fest, dass er sich nicht herauswinden kann. Aber das versucht er nicht, er ist viel zu überrascht, um überhaupt zu reagieren, sodass seine Arme weiter schlaff neben seinem Körper hängen und er einfach meinen Worten lauscht.

„Jungkook. Ich bin hier und werde dich nicht mehr loslassen. Ich liebe dich."

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now