⚜️ Achtundachtzig ⚜️

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Taehyung POV

Nachdem ich den Wagen eingeparkt und den Motor ausgestellt habe, lehne ich meinen Kopf an die Stütze des Sitzes und atme einmal erschöpft aus.
Der Tag heute war wieder besonders anstrengend und vor allem unerträglich lang gewesen und ich kann mir gerade nichts Besseres vorstellen, als direkt ins Bett zu gehen und meinen Freund an meiner Seite zu wissen, dabei durch sein Haar zu streichen wie jeden Abend bis ich eingeschlafen bin.

Da ich aber nicht anders in die Wohnung komme, außer ich steige aus und fahre mit dem Fahrstuhl nach oben, seufze ich noch einmal und stoße die Autotür auf, um genau das zu tun.
Doch direkt als sich die Fahrstuhltüren oben öffnen, schallt mir laute Musik entgegen und ich nehme den Geruch gekochten Essens war, sodass sich meine Stirn verwundert kraus zieht, ehe ich das Apartment betrete.

Direkt erblicke ich einen umhertänzelnden Jungkook, der lauthals singt und währenddessen versucht zu kochen, wobei das vielleicht gar nicht so falsch gedacht ist. Ich liebe ihn wirklich, aber ein vernünftiges Gericht hat er noch nie zustande bekommen. Umso mehr wundere ich mich darüber, dass er genau das jetzt versucht, wobei er sich mit dem Singen vermutlich eine für sich geeignete Atmosphäre schaffen will, damit es auch klappt.

Lächelnd beobachte ich ihn so eine Weile, denn diesen Anblick bekommt man sehr selten zu Gesicht, ehe ich auf die Musikanlage zugehe, während ich meinen Mantel ausziehe und diese dann ausstelle.
Verwundert wirbelt der Jüngere bei der plötzliche Stille herum, doch als er mich sieht, bildet sich direkt ein Lächeln in seinem Gesicht und er springt beinahe auf mich zu.

„Tae!", ruft er auch dazu und wirft sich mir an den Hals und mich fragend, was heute eigentlich mit ihm los ist, erwidere ich seine Umklammerung, bevor ich ihn wie jeden Abend mit einem Kuss begrüße.

„Jungkook, was wird das hier?", frage ich in Richtung Küche nickend ohne meinen Blick von ihm abzuwenden, aber er zuckt nur einmal mit den Schultern, platziert noch einen Kuss auf meiner Wange und geht dann in die Küche zurück. „Ich habe halt gute Laune. Außerdem dachte ich mir, du möchtest vielleicht etwas Richtiges essen, wenn du nach Hause kommst."

Noch immer mit skeptisch verzogenen Augenbrauen setze ich mich an die Kücheninsel und beobachte sein Herumwerkeln, was manchmal so dämlich aussieht, dass ich nicht an mich halten kann und irgendwann zu lachen beginne. „Baby, du kannst gerade einmal Spiegeleier machen ohne alles in Brand zu setzen. Warum solltest du gerade wegen guter Laune ein Drei-Gänge-Menü zaubern?"

Jungkook stellt den Herd und sonstige Geräte aus, ehe er sich dann zu mir dreht und leicht beschämt den Kopf hängen lässt. „E-Es ist...", beginnt er, doch schafft es nicht den Satz zu beenden.

„Komm her", sage ich leise und klopfe dabei auf meinen Schoß, was er sich nicht zweimal sagen lässt. Aber er sieht mich weiterhin nicht an, sein Blick ist weiter stur auf seine Finger im Stoß gerichtet und ich streiche deshalb langsam durch seine schwarzen Haarsträhnen, weil ich weiß, dass ihn das beruhigt. „Baby, was ist los?"

Er beißt sich noch einmal auf die Unterlippe, ehe er seinen Blick hebt und Meinen sucht, doch ich lächele ihm weiterhin nur zu und zeige ihm damit, dass alles in Ordnung ist, egal was er hat.

„N-Naja, weißt du...", beginnt er und unterbricht noch einmal, aber nur, um die richtigen Worte zu finden. „Ich war heute bei Jimin und habe ihm alles erzählt. Naja und am Ende kam in mir eine Frage auf."

Natürlich ist mir klar, worüber die beiden geredet haben müssen, denn schließlich schwirrt seit einigen Tagen nichts Anderes in seinem Kopf herum. Deshalb muss seine Frage wohl mit der ganzen Sache zu tun haben, aber da er von allein nicht weiterspricht, streichele ich über seine Wange und frage: „Was für eine Frage? Du kannst mir alles sagen, Jungkook."

„N-Naja, also da du dich ja nun scheiden lässt, w-wie ständest du denn zu einer weiteren Hochzeit? M-Mit mir?"

Seine Augen, sowie auch sein Gesicht, wollen sich von mir abwenden und auch wenn mich diese Frage überrascht, greife ich sanft sein Kinn und hindere ihn am Wegsehen. Selbstverständlich habe ich bereits oft darüber nachgedacht, auch wenn er das nicht weiß und vermutlich ist es meine eigene Schuld, dass ich ihm nicht oft genug gezeigt habe, wie wichtig er mir ist. Er zweifelt gerade daran, dass ich es wollen könnte und das macht mich traurig.

„Jungkook", hauche ich an seine Lippen und sehe ihm tief in seine dunklen Augen. „Es tut mir leid, dass ich dir das Gefühl gegeben habe, dass ich anders darüber denken könnte. Aber ich würde dir den perfekten Heiratsantrag machen, wenn der Zeitpunkt dafür günstig ist, okay? Bitte habe bis dahin noch ein wenig Geduld", beende ich schließlich meinen Satz, damit ich ihn liebevoll küssen kann, worauf er sich direkt einlässt.

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now