⚜️ Vier ⚜️

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Jungkook POV

Ich nicke leicht, als er sich erneut in Bewegung versetzt, aber nicht wie erwartet wieder auf seinem Stuhl Platz nimmt, sondern um den Tisch herumkommt und sich mir gegenüber an die Platte lehnt.

"Du wolltest mich etwas fragen, Jungkook." Nun umspielt doch ein kleines Lächeln seine Lippen, aber es ist eher amüsiert, ihn scheint diese Situation hier wirklich zu erheitern und bei dem Gedanken, dass ich seine Unterhaltung bin, werde ich leicht sauer.

"Ja richtig. Ich wüsste gern, warum ich nun eine andere Art von Job antreten soll als die, die ursprünglich ausgemacht war und auch so in meinem Vertrag steht."

Ich bin wahnsinnig erleichtert, wie fest meine Stimme klingt. Wenn sie jetzt noch irgendwie gezittert hätte, wäre ihm zu hundertprozent klar, dass er mich in der Hand hat, das, was ihm meine Körpersprache auch vermutlich bereits vermittelt hat.

Sein amüsiertes Lächeln wird ein wenig breiter und er verschränkt nun die Arme vor der Brust.

"Also Jungkook."

Warum nur klingt mein Name so schön, wenn er ihn ausspricht?
Liegt es an seinem leichten Akzent oder an der Stimmlage?
Ich weiß es nicht und es gefällt mir nicht. Es scheint, als wüsste er genau, wie seine Stimme auf andere Menschen wirkt und er nutzt es schamlos aus.

"Als es zum Unterschreiben deines Vertrages kam, war auch ursprünglich die Tätigkeit geplant, die darin vermerkt ist. Allerdings musste gestern mein Assistent unerwartet kündigen, weshalb ich einen neuen brauche. Und so habe ich kurzerhand entschieden, dass du das sein wirst."

Ich setze schon zu Protest an, aber mit einer kurzer Handbewegung bringt er mich zum Schweigen.

"Keine Sorge. Deine Bezahlung wird selbstverständlich angeglichen, ich lasse dich nicht für weniger arbeiten, als dir zusteht."

"Aber Sie wissen, dass ich Student bin? Ich habe keine Zeit dafür ihr Assistent zu sein."

Er seufzt einmal mit geschlossenen Augen und stößt sich von dem Tisch ab. Kurz vor mir macht er halt, platziert seine Hände auf den Lehnen des Sessels und beugt sich zu mir herunter.
Er ist meinem Gesicht wirklich sehr nah und instinktiv weiche ich ein Stück zurück, was mir aber nicht sonderlich viel Abstand zwischen uns verschafft. Diese Position ist noch viel einschüchternder, als wenn er einfach nur vor mir steht und ich spüre mein Herz bis zum Hals klopfen.

So wie er aussieht, riecht er auch, nämlich wahnsinnig gut. Ein teures Parfüm vermischt mit seinem eigenen Geruch, der die Sinne betäuben lässt.

"Das ist mir durchaus bekannt, dass du Student bist. Wirklich interessant, dass du dich für Medizin entschieden hast, da dein Vater doch Leiter einer Börsenagentur ist. Sag mir, was hat dich dazu bewegt, diesen Weg einzuschlagen?"

Sein Atem streift meine Haut und ich muss die Augen schließen, um mich besser konzentrieren zu können. Wenn ich jetzt noch weiter in seine dunklen Augen schaue, verliere ich womöglich komplett die Kontrolle.

"Ich habe mich schon immer für Medizin interessiert. Ich will Menschen helfen, ihnen das Leben retten können, das ist mein Ziel. Deshalb das Studium."

"Hm", ist alles was er dazu sagt und aufgrund der plötzlichen Freiheit öffne ich die Augen und sehe, dass er sich wieder aufgerichtet hat, aber noch immer vor mir steht.
Für einen kurzen Moment lässt er noch einmal seine Augen über meine Erscheinung wandern, ehe er sich wieder umwendet und hinter seinem Tisch Platz nimmt.

"Nun Jungkook. Natürlich wird deine Arbeit für mich nicht dein Studium gefährden, dafür werde ich schon sorgen. Du hast nicht sonderlich viele Aufgaben, teile mir lediglich einmal am Tag meine anstehenden Termine mit und begleite mich zu ebendiesen. Zu den tiefergehenden Aufgaben kommen wir später."

Tiefergehende Aufgaben? Was zur Hölle redet er da?

"Und wenn ein solcher Termin während einer Vorlesung ist?"

Taehyung zuckt leicht mit den Schultern. "Dann musst du diese wohl unterbrechen."

"Aber Sie sagten doch gerade, dass die Arbeit mein Studium nicht beeinträchtigt. Das tut sie ja aber, wenn ich eine Vorlesung verpasse."

Er lächelt leicht, doch nicht wirklich nett. Es sieht eher genervt aus, als müsste er einem Kind erklären, wie es einen Löffel richtig herumhält.

"Die meisten Termine mit meinen Kunden laufen hier in diesem Büro ab, entweder kommen sie zu mir oder wir besprechen alles via Videoübertragung. Alles andere lege ich meist auf das Wochenende, wenn ich irgendetwas bei einem Essen besprechen möchte. Und genau bei diesen Treffen wirst du mich begleiten. Am Wochenende hast du doch keine Vorlesungen, oder?"

Ich schüttele den Kopf. Das ist zwar richtig, doch nutze ich die Zeit am Wochenende meistens zum Lernen, denn in der Woche komme ich oft nicht dazu.

"Sehr gut." Jetzt sieht Taehyung tatsächlich zufrieden aus und öffnet eine Schublade, aus der er einen kleinen Karton herausholt, den er vor mir auf den Tisch legt.

"Du erhältst von mir ein Telefon, in dem alles gespeichert ist, was du brauchst. Seien es Kontakte meiner Kunden oder die nächsten Termine, die noch anstehen. Das Gerät ist wirklich nur dafür gedacht und nicht für dein eigenes Vergnügen. Lass dir das gesagt sein."

Die leichte Drohung am Ende lässt mich leicht zusammenzucken und vorsichtig ergreife ich die kleine Verpackung, in der ein wirklich teures Smartphone ruht. Das Teil ist bestimmt doppelt so viel wert, wie ich im Monat an Miete zahlen muss.

"Meine heutigen Termine weiß ich, du kannst also erst einmal nach Hause gehen. Aber ich erwarte von dir, dass du jeden Tag pünktlich um sieben Uhr hier stehst."

Ich nicke erneut und richte mich auf, mit dem Handy in der Hand und will schon endlich durch die Tür gehen, um diesem Mann zu entkommen, doch Taehyung steht noch einmal auf und reicht mir die Hand über den Tisch.

"Auf eine gute Zusammenarbeit, Jungkook. Ich bin mir sicher, wir werden uns gut verstehen."

Das glaube ich nicht, Kim Taehyung. Ganz und gar nicht.

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Ich merke, dass die Kapitel irgendwie nicht kürzer werden und es tut mir leid. xD Ich hoffe, ihr könnte darüber hinwegsehen. 🤔
Eure Tae-Rah 💕

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now