𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓

⚜️ Achtundfünfzig ⚜️

Jungkook POV

Nachdem ich endlich aus meiner letzten Vorlesung entlassen worden bin, eile ich die Gänge entlang Richtung Ausgang, denn es ist bereits viertel nach drei, da der Professor uns nicht gehen lassen wollte, ehe er nicht seine Erklärung zuende gebracht hat. Ich fühle mich schlecht, weil ich Taehyung warten lasse, dabei reden wir hier nur von wenigen Minuten und doch ist es wirklich dramatisch für mich. Denn wie gesagt, ich habe diesen Mann seit drei Tagen nicht gesehen und alles in mir verzehrt sich nach ihm, weshalb jede Minute, die unser Wiedersehen verzögert, schon zu viel ist.

Umso erleichterter bin ich, als ich endlich nach draußen an die frische Luft trete und bereits den mir bekannten, schwarzen Wagen am Straßenrand parken sehen. Dagegen gelehnt ist wohl der schönste Mann der Welt, natürlich wieder gekleidet in einem seiner Anzüge und mit einer Sonnenbrille auf der Nase, da die Sonne heute wirklich erbarmungslos auf uns niederscheint. Sein braunes Haar weht leicht im Wind und ich habe in meinem Leben noch nie etwas so malerisches wie diesen Moment gesehen. Am liebsten würde ich jetzt mein Handy zücken und davon ein Foto für die Ewigkeit festhalten, aber das erscheint mir dann doch eher ein wenig unangebracht zu sein.

Als Taehyung mich erblickt schleicht sich ein kleines Lächeln in sein Gesicht und er stößt sich von seinem Auto ab, um mir ein wenig entgegen zu gehen. Ich merke selbst fast gar nicht, wie ich meine Schritte beschleunige und fast laufend auf ihn zukomme, bis er endlich seine Arme um mich schlingt und mich in eine Umarmung zieht.

„Hallo Baby. Ich habe dich so vermisst", wispert er leise und atmet einmal tief ein, was ich ihm gleichtue. Ich habe seinen unvergleichlich angenehmen Geruch so vermisst, sodass er mir in diesem Augenblick viel intensiver erscheint. Doch die Umarmung währt nicht lang, Taehyung drückt mich ein wenig von sich, platziert einen Kuss auf meiner Stirn und zieht mich dann hinter sich her zum Auto. Anders als das letzte Mal öffnet er ganz entspannt die Beifahrertür, lässt mich einsteigen und gibt mir erneut einen Kuss - dieses Mal auf die Wange - ehe er die Tür mit einem Lächeln schließt und um das Fahrzeug herumgeht.
Eilig schnalle ich mich an und sehe den Älteren erwartungsvoll an, der bereits neben mir Platz genommen und den Wagen gestartet hat.

„Und? Was ist deine Überraschung?"

Vor Aufregung bin ich ganz hibbelig und meine Beine zappeln richtig herum, Überraschungen fand ich schon immer aufregend und da ich nicht einen Anhaltspunkt habe, was Taehyung machen wollen könnte, ist es umso spannender.
Doch der Angesprochene lächelt nur weiterhin geheimnisvoll, setzt den Blinker und fädelt sich in den Verkehr ein, doch nicht wie erwartet Richtung Innenstadt, sondern raus aus Seoul.

Verwundet weite ich die Augen und blicke aus dem Fenster, betrachte dabei die vielen, schnell vorbeiziehenden Häuser, die immer weniger werden, ehe nur noch ganz vereinzelt mal eins vor meiner Linse erscheint. „Taehyung, sag schon! Wo fahren wir hin?"

Leise lachend legt Taehyung eine seiner Hände auf mein zappelndes Bein und mustert mich von der Seite, immer wieder kurz nach vorne schauend und auf den Verkehr achtend. „Ich dachte mir, wir fahren über das Wochenende weg. Du kommst doch aus Busan? Du könntest mir ein wenig die Gegend zeigen."

Freudig erwidere ich sein Lächeln und nicke hektisch, es ist lange her, dass ich meine Heimat besucht habe, nur noch meine Großeltern leben dort. Ich schätze Taehyungs Gedanken, der dahinter steckt und ich kann mich nicht zügeln, ihm während der Fahrt einen Kuss auf die Wange zu geben. Auch er beginnt sich zu freuen, vermutlich eher wegen meiner Reaktion und ich kann es schon jetzt nicht mehr erwarten, dieses Wochenende mit ihm zu verbringen. Und wer weiß, was diese drei Tage Zweisamkeit mit sich bringen. Vielleicht ja sogar ein bisschen Liebe?