𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓

⚜️ Siebenundzwanzig ⚜️

Jungkook POV

Warum habe ich Taehyung angerufen? Warum bin ich in sein Auto gestiegen? Und warum zur Hölle stehe ich nun hier in seiner verdammten Wohnung? Ich weiß absolut nicht, was mich da geritten hat.

Alkohol ist wirklich ein Teufelszeug.

"Komm, ich nehme dir deine Jacke ab", sagt Taehyung hinter mir und legt bereits seine Hände an den Kragen des Kleidungsstückes, um es mir von den Schultern zu streifen und an die Garderobe zu hängen. Neugierig lasse ich meinen Blick durch sein Apartment streifen und stelle fest, dass es definitiv zu ihm passt. Jedoch habe ich eigentlich etwas anderes erwartet.

Das Apartment ist nämlich eindeutig eine Single-Wohnung und da er einen Ehering trägt, habe ich eigentlich gedacht, dass uns hier eine Frau erwarten würde. Doch alles in dieser Wohnung deutet auf einen alleinstehenden, jungen Mann hin und ich kann nicht verhindern, dabei einmal erleichtert aufzuseufzen. Und es erschreckt mich, dass ich so empfinde.

Ich gehe ein wenig näher in den Raum hinein und mustere weiterhin jedes Detail.
Es ist ein großer Raum, wirklich groß und wäre ich nicht soetwas von unserem eigenen Anwesen gewohnt, würde mir sicherlich die Luft wegbleiben.
Dieser Raum vereint Eingangsflur, Wohnzimmer und Küche in einem und passend zu Taehyungs Art ist er wirklich geschmackvoll eingerichtet. Ich habe einen kühlen, neutralen Ort erwartet, aber tatsächlich könnte ich mir vorstellen, mich hier wohlzufühlen.

Aish, Jungkook! Was denkst du da wieder?!

Sanft schiebt Taehyung mich weiter hinein, mir fallen noch drei Türen auf, die von diesem Raum abzweigen und ich würde schon wirklich gerne wissen, was sich dahinter verbirgt.
In einer Ecke entdecke ich eine schöne, weiße Wendeltreppe, die in ein weiteres Stockwerk führt und genau diese steuert Taehyung auch an.

Mich noch immer stützend, da ich weiterhin nicht fähig bin auch nur einen Meter gerade zu laufen, besteigt er mit mir die Treppe und schließlich stehen wir in einem weiteren offenen, jedoch deutlich kleineren Raum.

Es ist sein Schlafzimmer.

Bestimmend drückt er mich in Richtung seines Bettes und auch wenn ich mich ein wenig dagegen sträube, verhindert der Alkohol, dass ich mich stark dagegen wehren kann. Und tatsächlich ertappe ich mich bei dem Gedanken unbedingt auszuprobieren, ob dieses Bett sich so weich und warm anfühlt wie es aussieht. Das schreibe ich jedoch meiner deutlichen Erschöpfung zu, die mich langsam droht zu übermannen.

Doch bevor ich mich endlich setzen und in die Kissen kuscheln kann, stoppt Taehyung meine Bewegung und stellt sich vor mich. Mit einem Grinsen beginnt er mein Hemd aufzuknöpfen und nur eher halbherzig lege ich meine Hände auf seine, um ihn davon abzuhalten.

"Taehyung, was tust du da?"

"Glaubst du echt, ich würde dich mit deinen dreckigen und stinkenden Klamotten in meinem Bett schlafen lassen?"

Meine Augen weiten sich, als sich seine Finger plötzlich an meinem Gürtel zu schaffen machen und nun schiebe ich seine Hände dann doch energischer zurück.

"I-ich kann das allein", murmele ich und schaffe es dabei nicht, ihm ins Gesicht zu sehen. Doch ich bin mir sicher, dass sich sein allzeit bekanntes, amüsiertes, unechtes Lächeln darin findet. Wie gern würde ich ihn mal ehrlich lächeln sehen...

Taehyung wendet sich von mir ab und schließlich seinem Kleiderschrank zu, aus dem er gezielt ein Shirt pickt und es vor mir auf das Bett wirft.

"Zieh das an", verlangt er und ohne Protest komme ich seiner Bitte nach. Sofort umhüllt mich sein Geruch und ich muss mich unglaublich zusammenreißen, nicht den Kragen anzuheben und meine Nase in dem weichen Stoff zu verstecken.

Langsam schlüpfe ich unter die unglaublich kuschelige Decke und schließe schon die Augen, um endlich einzuschlafen. Doch da fällt mir noch etwas ein.

Ich öffne meine Augen also noch einmal leicht, weiche jedoch ein wenig tiefer in die Kissen, als ich sein Gesicht direkt über meinem erblicke.

Sein warmer Atem schlägt mir ins Gesicht und sein Geruch steigt mir noch viel stärker in die Nase, als von seinem T-Shirt. Unsere Nasenspitzen berühren sich fast und ich bin kurz davor, einfach die Augen zu schließen und mich ihm nun wirklich endgültig hinzugeben.

Doch Taehyung platziert lediglich einen kurzen Kuss auf meiner Wange und entfernt sich wieder von mir, steigt die Treppe herunter und lässt mich schließlich in der Dunkelheit und seinem viel zu großen Bett allein.