⚜️ Dreiundzwanzig ⚜️

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Jungkook POV

Den ganzen Abend über habe ich die Tatsache ignoriert, dass Taehyung mich unentwegt terrorisiert hat. Aber irgendwann hat es mich so genervt, dass ich kurzerhand einfach das Handy ausgeschaltet habe.

Warum ich ihn nicht einfach blockiere?
Aus irgendeinem Grund kann ich es nicht.

Mich verwirrt das Ganze noch immer, ich weiß nicht, was für eine Art Verhältnis wir hatten, wenn man es denn überhaupt so nennen kann. Denn eigentlich war es nicht mehr als eine kurze, flüchtige Bekanntschaft.

Aber warum bringt er mich dann jedes Mal sofort durcheinander?

Minhyuk ist bereits gegangen und nun liege ich in meinem dunklen Zimmer auf dem Bett und starre an die Decke.
Ich weiß nicht, wie ich mich nun verhalten soll und am liebsten würde ich das Alles einfach vergessen. Aber so etwas geht bekanntlich ja nicht.

Seufzend drehe ich mich auf die Seite, mache mich so klein wie eine Kugel und starre auf die digitalen Ziffern, die mein Wecker mir anzeigt.

22:34.

Es ist untypisch für mich, bereits so früh im Bett zu liegen und schlafen zu wollen, doch der Tag hat mich so ausgelaugt, dass ich nicht anders konnte.
Und nun liege ich schon im Bett und kann nicht einmal einschlafen.

Ächzend richte ich mich wieder auf, werfe achtlos die Decke von mir und ziehe mich an.
Auch wenn das vielleicht jetzt keine gute Idee ist, da ich genau weiß, wie ich auf sowas reagiere und es mir morgen gehen wird, werde ich es jetzt trotzdem tun.

Mein Weg führt mich in die Bar, die sich unterhalb unserer Wohnung befindet und ich setze mich direkt an den Tresen. Dort bestelle ich mir einen Whisky, der mir sofort vor die Nase gestellt wird und den ich in einem Zug leere.

Der Alkohol brennt fürchterlich in meinem Rachen und Hals und mir kommen beinahe die Tränen, aber ich bestelle mir noch einen.

Ich kann schon verstehen, warum viele Menschen sich betrinken, wenn sie Probleme haben. Es lässt einen vergessen, wenn auch nur für einen kurzen Moment.

Dabei kann man meine Situation wahrscheinlich nicht einmal ein Problem nennen, da ja nur ich selbst es zu einem mache. Taehyung müsste mir eigentlich am Arsch vorbeigehen und dann könnte ich auch so weiterleben wie bisher.

Aber seitdem ich ihn getroffen habe, geht das nicht mehr.

Seitdem ich ihn kenne, steht alles in mir Kopf, seien es meine Gefühle oder Gedanken und ich kann es nicht kontrollieren.

Der ewige Schlagabtausch zwischen uns hat mir irgendwie gefallen, er war so erfrischend in meinem sonst eher so normalen Leben.

Und von seinen Berührungen will ich gar nicht erst anfangen.

Immer wenn ich an ihn denke, vergeht keine Sekunde, in der ich mich nicht danach sehne und so sollte ich eigentlich nicht denken. Immerhin habe ich nun einen Freund, der mir vertraut und netterweise auf alles wartet.

Er drängt mich nämlich zu keinen sexuellen Handlungen und ist damit das komplette Gegenteil zu Taehyung.

Und trotzdem verlangt mein Körper nach den Berührungen des jungen Geschäftsmannes anstatt nach denen meines Freundes. Das ist so furchtbar verwirrend.

Auch wenn ich es morgen bereuen werde folgt dem ersten Glas Whisky ein zweites und schließlich auch ein drittes und viertes und ich merke wieder, wie der Alkohol bereits nach kurzer Zeit meinen Verstand benebelt.

Vielleicht sollte ich aufhören innerhalb von zehn Minuten so viele Gläser hochprozentigen Alkohols zu leeren.

Als das fünfte vor mir steht, kann ich schon nicht mehr klar denken, während ich mein Handy aus der Tasche ziehe und es wieder anschalte.

Sofort springen mir gefühlt hunderte Nachrichten von Taehyung entgegen, in denen er mich immer wieder fragt, wie es mir geht oder was ich mache.

Ich lache einmal bitter auf und am nächsten Tag werde ich mein Handeln vermutlich bereuen und verfluchen.

Wie von selbst wählen meine Finger den Kontakt des Älteren und ich halte mir das Handy ans Ohr, nur um kurz darauf seine tiefe, angenehme Stimme ein fragendes "Jungkook" hauchen zu hören.

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now