⚜️ Zweiundsechzig ⚜️

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Taehyung POV

Wenn ich nicht schon vorher gewusst hätte, dass es eine richtige Entscheidung war, mit Jungkook nach Busan zu fahren, dann wäre es mir spätestens jetzt bewusst geworden. Noch nie habe ich ihn so fröhlich und unbeschwert gesehen, während er mit nackten Füßen und hochgekrempelter Hose in der Gischt herumhüpft und dabei ein Lachen erklingen lässt, das glockenheller nicht sein könnte.

Ich beobachte das ganze aus sicherem Abstand mit einem leichten Lächeln und so langsam muss ich mir wohl eingestehen, dass dieser junge Mann mehr für mich ist, als nur etwas Besonderes und Wichtiges. Warum sonst sollte mir bei diesem Anblick so warm ums Herz werden?

„Tae! Du musst auch herkommen! Das Wasser ist toll!" Auffordernd wedelt er mit seinen Händen herum und will mich dazu bewegen, auf ihn zuzugehen, doch ich schüttele nur leicht und weiterhin lächelnd den Kopf. Natürlich beginnt er sofort zu schmollen und stapft auf mich zu, dabei Fußabdrücke auf dem feuchten Sand hinterlassend, die vermutlich kleiner sind als meine, wie ich feststellen muss.

„Tae", wiederholt er sich und packt mich an meinen Armen, nur um dann leicht daran zu ziehen. Doch ich stemme mich dagegen, ich war nie wirklich ein Fan von dem, was er mir gerade versucht schmackhaft zu machen, auch wenn ich mir nichts Schöneres vorstellen kann, als ihn dabei zu beobachten.

Ich befreie mich stattdessen aus seinem Griff und lege meine Hände an seine Wangen, wodurch auch er leicht zu lächeln beginnt und den Grund für sein Schmollen vergessen hat. Seine Arme verschränkt er in meinem Nacken und zieht sich so näher an mich, zwischen uns würde nicht einmal mehr ein Blatt passen und unsere Gesichter sind sich schon verdammt nah.
Jungkook legt leicht den Kopf schief, lässt sein Lächeln kurzzeitig ein wenig breiter werden, ehe es verschwindet und er ernst wird.

„Was ist los, mein Baby?"

Nachdenklich kaut er wie so oft auf seiner Unterlippe herum, doch dieses Mal erregt es mich keinesfalls. Ich sehe ihm an, dass ihn etwas beschäftigt und beruhigend streiche ich mit meinen Daumen über seine Wangenknochen, worunter er sich tatsächlich entspannt. „Du darfst mir alles sagen und mich alles fragen, was dir auf dem Herzen liegt", gebe ich ihm dann noch mit Nachdruck zu verstehen und küsse ihn einmal auf seine Stirn.

„Warum hast du unseren ersten Kuss so ruckartig unterbrochen?"

Sofort versteife ich mich kaum merklich und lasse meinen Blick an ihm vorbeiwandern, dabei lange den Sonnenuntergang beobachtend, der sich uns bietet. Ich wusste, dass er mir diese Frage irgendwann stellen würde und es ist auch sein gutes Recht. Ich an seiner Stelle würde es auch wissen wollen, er muss sicher die ganze Zeit gedacht haben, in dem Moment etwas falsches gesagt oder gemacht zu haben.

Ich seufze einmal und sehe ihm wieder in die Augen, die mich noch immer mit diesem glücklichen Funkeln anstrahlen, obwohl die Ernsthaftigkeit gerade seinen Ausdruck beherrscht. Ich muss es mir wohl einfach endlich eingestehen, denn das, was ich in seiner Nähe fühle, ist so unglaublich schön. Diese einzigartige Wärme, die er mir schenkt und die mich selbst vor dem kältesten Winter schützen könnte und besonders dieses bezaubernde Lächeln, das ich ihm ins Gesicht zaubern darf. Ich bin es, der ihn dazu bringt, so zu empfinden und dieses Gefühl erfüllt mich mit Stolz. Dieser junge Mann soll glücklich sein, am besten sein ganzes Leben lang und vor allem wegen mir und ich weiß auch ganz genau, wie ich das schaffe.

Ich atme einmal tief ein und aus und nähere mich seinem Gesicht noch ein wenig weiter, sodass ich bereits seinen hektischen Atem auf meinen Lippen spüre. Ich kann mir ein leichtes Lächeln aufgrund dieser Situation nicht verkneifen und lasse meine Lippen die Seinen streifen, doch Druck übe ich noch nicht aus. Nein, das will ich erst machen, wenn ich diese bedeutenden Worte gesagt habe, die mir seit Tagen auf der Seele brennen.

„Ich liebe dich, Jungkook."

𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐀𝐬𝐬𝐢𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now