2. Kapitel

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Vom Krankenhaus geht es direkt zum Flughafen. Wir sind die letzten, die Ankommen. Die Crew ist bereits dort und als wir am Gate ankommen, hat das Boarding bereits begonnen. Andy steht noch draußen und telefoniert. Als er uns sieht, winkt er kurz und legt einen Moment später auf.

„Hey." sagt er. Sein Ton ist belegt und man merkt ihm deutlich an, dass er nicht weiß, wie er sich verhalten solle. „Tut mir leid, was da geschehen ist." Ich schüttle nur den Kopf. „Du konntest da nichts für." - „Trotzdem." sagt er. „Wie lange bekommt William jetzt eigentlich?" möchte er wissen. Ich sehe fragend zu Liam. „Das steht noch nicht genau fest." sagt dieser nur. „Wir müssen auch los." fügt er hinzu. Louis nimmt meine Hand. Mein eifersüchtiger Teufel. Ich verdrehe innerlich die Augen, doch anders würde ich es ehrlich gesagt auch nicht wollen. Louis ist nun einmal ein sehr eifersüchtiger Mensch und das ist auch okay so. Andernfalls wäre er nicht mein Louis.

„Du sitzt bei mir." flüstert er bestimmend, als wir das Flugzeug betreten. Ich schmunzle. „Ich hatte nichts anderes erwartet." Bei den Flügen innerhalb Europas, war das noch etwas anderes. Diese Strecken gingen nie länger als ein paar wenige Stunden. Nach Amerika dauern ein wenig; acht bis neun Stunden. Je nach dem, wie die Wetterlage sein wird. Wir sitzen vorne. Der Bereich ist abgetrennt und die Stühle gemütlich und groß. Ich setze mich neben Louis. Gegenüber setzt sich Liam. Außerdem nimmt ein Mann dort Platz, den ich nicht kenne. „Mr. Tomlinson. Schön sie endlich persönlich kennenzulernen." sagt er freundlich und gibt ihm die Hand. Ich mustere ihn kritisch. Wer ist der Kerl?

Kurz blicke ich zu Louis. Er scheint relativ entspannt zu sein. „Dann sind Sie sicherlich Mr. Styles." Er reicht mir die Hand. „Ja, bin ich." Ich sehe ihn unentschlossen an.

„Ich weiß nicht, ob sie es bereits wissen." beginnt er. „Mein Name ist Adam Lee. Ich bin seit einigen Tagen Mr. Tomlinsons neuer Manager." - „Du hast Griffiths entlassen?" frage ich meinen Freund erstaunt. Er nickt. „Liam und ich haben uns einige Gedanken gemacht und beschlossen, dass es das beste ist, wenn wir die ganze Sache hinter uns lassen. Dazu gehört auch Mr. Griffiths." sagt er. Er ist nicht gut auf ihn zu sprechen. Eigentlich hat Griffiths ja nicht wirklich etwas gemacht. Nur war er nicht sonderlich gut in seinem Job, sonst hätte er längst herausgefunden gehabt, dass Meghan und Nick gemeinsame Sache gemacht hatten. Zumal er Nicks Co-Manager war.

„Ich habe bereits von Mr. Payne erfahren, was geschehen ist." beginnt Mr. Lee. „Und ich versichere ihnen, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, damit so etwas nicht mehr geschieht." Ich nicke und lächle ein wenig. Er ist mir sympathisch. Er ist ein wenig älter, als Louis und ich. Vielleicht Mitte oder Ende Dreißig. Er ist jünger als Griffiths und auch nicht so schmierig.

„Um zum Geschäft zurück zu kommen." Er holt eine Mappe heraus. „Das Konzert in der O2-Arena wurde ans Ende der Tour geschoben. Es wird ziemlich stressig. Der Rückflug geht Nachts. Morgens kommen wir in London an. Abends ist direkt das Konzert. Danach hat die ganze Crew eine Woche frei. Interviews und PR-Projekte werden Momentan noch verhandelt."

„Du hast ein Konzert verschoben?" frage ich ihn irritiert. Louis nickt und spannt sich an. „Das wussten Sie nicht?" fragt Mr. Lee mich. Ich schüttle leicht den Kopf. „Das Abschlusskonzert der UK-Tour." unterrichtet mich Louis' neuer Manager. Es ist einen Moment lang still. Ich sehe zu Liam. Doch dieser sagt nichts. Er wartet auch darauf, dass Louis mir berichtet, was geschehen ist.

„Es sollte an dem Abend sein, nachdem ich erfahren habe, was Jeff zugestoßen ist und das du nicht bei Gemma warst." sagt Louis leise und sieht mich an. „Ich konnte einfach kein Konzert geben. Wie hätte ich mich denn auf die Bühne stellen sollen, ohne zu wissen, dass es dir gut geht?"

Ich nehme seine Hand, verschränke unsere Finger miteinander und drücke sie leicht. Ich sage dazu nichts. Ich brauche es nicht. Louis fängt sich wieder und sieht seinen Gegenüber an. „Ich nehme an, Sie haben alle anderen Informationen bereits von Mr. Payne erhalten?" Er nickt. „Natürlich."

Er steht auf und geht wieder zu seinem Platz. Er sitzt eine Reihe vor uns. Er klappt seinen Laptop auf und beginnt zu arbeiten.

Wir rollen zur Startbahn. Als der Pilot beschleunigt und wir schließlich abheben blicke ich aus dem Fenster. Ich werde diese Stadt vermissen. Es ist irgendwie surreal. Noch nie, war ich so lange weg von hier. Ich dachte am Anfang, dass die Europatour, lang wäre, doch jetzt, wo ich auf der anderen Seite des Teichs zweieinhalb Monate verbringen werde, scheint mir der erste Teil der Tour gar nicht so lang gewesen zu sein.

„Bist du aufgeregt?" fragt Louis mich. „Weiß ich nicht genau." erwidere ich ehrlich und zucke mit den Schultern. „Du?" Er lacht ein wenig. „Das ist nicht meine erste Tour." antwortet er belustigt. Doch ich finde das nicht so amüsant wie er. „Ja und?" frage ich nur. „Du bist trotzdem lange weg von Zuhause." Er schüttelt den Kopf. „Du bist mein Zuhause." Liam stöhnt genervt. „Ihr seid so kitschig."

„Nur weil dein Freund nicht hier ist?" fragt Louis gereizt. Ich verdrehe die Augen. Das war nun wirklich nicht notwendig. Liam sieht Louis an, sagt aber nichts. Dann blickt er auf dem Fenster. Ich beuge mich zu Louis. „Das war nicht nett von dir." Er seufzt nur. „Trotzdem. Ich kann so kitschig sein, wie ich will." Ich schüttle den Kopf. Manchmal frage ich mich wirklich, ob Louis redet und danach irgendwann über das Gesagte nachdenkt. Ich sehe zu Liam. Er tut mir wirklich leid gerade. Kurzerhand stehe ich auf und setze mich auf den freien Platz neben Liam. Vorsichtig lege ich eine Hand auf seinen Unterarm. Er dreht seinen Kopf zu mir und sieht mich verwundert an. „Nimm es einfach nicht so persönlich." sage ich leise. Ich ignoriere Louis' Blick auf mir dabei komplett. Er kann nicht so patzig zu seinem Sicherheitschef sein. Und schon gar nicht zu seinem besten Freund. Das gehört sich einfach nicht!

„Es nervt." murmelt er. „Er meint es nicht so." antworte ich ihm. Liam nickt. „Das weiß ich, aber trotzdem tut es weh."

„Er vermisst dich auch." Liam nickt leicht. „Lässt du ihn einfliegen?" frage ich dann. Er seufzt und schüttelt den Kopf. „Das geht nicht mehr." Verwirrt frage ich „Warum das denn nicht?"

„Mr. Lee kontrolliert regelmäßig alle ausgaben. Das hat Mr. Griffiths nicht getan. Deswegen konnte ich die Flüge einfach abbuchen und das Management hat bezahlt. Mr. Lee würde das auffallen und mir liegt doch einiges an meinem Job."

„Wir bekommen das hin." versichere ich ihm und sehe zu Louis. Erst jetzt bemerke ich, dass er sich seine Kopfhörer genommen hat und uns gar nicht mehr zuhört. „Zur Not werde ich krank und Zayn wird meine Vertretung, weil wir zu wenige Fotografen sind." schlage ich vor. Liam sieht mich verwundert an. „Das ist bescheuert." Ich zucke mit den Schultern. „Es würde seinen Zweck erfüllen." erwidere ich lediglich. Wieso eigentlich nicht? Das Management würde bezahlen und Liam und Zayn würden sich wenigstens ein paar Tage sehen. Gut, irgendwie ist es Betrug, aber ich weiß, dass Zayn sich nicht mal eben einen Flug nach Amerika leisten kann.

Leider weiß ich nicht, ob das überhaupt gehen würde. Mrs. Jones arbeitet in dem Studio immer noch auf Probe. Ich bin mir nicht sicher, ob Zayn da einfach ein paar tage weg bleiben kann. Wobei, er meinte ja, dass sie sich gut eingearbeitet hat. Es wird schon eine Lösung geben. Da bin ich mir sicher.

Ich sehe zu Louis. Er schaut auf sein Handy und hört immer noch Musik. Ich schüttle leicht den Kopf. Als Liams bester Freund sollte er sich ein wenig mehr dafür interessieren, wie es ihm geht. Finde ich jedenfalls. Liam versucht es an sich abperlen zu lassen. Vor einiger Zeit ist mir das schon aufgefallen. Liam ist immer für Louis da. Er regelt so viel, arbeitet viel mehr, als sein Vertrag es vorschreibt und Louis macht nur dann etwas, wenn es ihm gerade in den Kram passt.

Gut, er will Liam ein verdammtes Haus schenken, aber er besitzt es sowieso. Außerdem hat er wirklich mehr als genug Geld. Zwischenmenschlich fehlt von Louis' Seite einfach etwas. Gerade er müsste doch wissen, wie unerträglich es sein kann, jemanden zu vermissen. Wieso macht er das bei Liam dann so runter und ignoriert es einfach? Meiner Ansicht nach ist das einfach nicht okay. Es ist mies von ihm und am liebsten würde ich ihm das hier und jetzt auch klar machen. Damit würde ich mich dann aber mit ihm Streiten. Er kann es nicht einfach zu geben. Das lässt sein Ego nicht zu. Er würde nur wieder sagen, dass ich übertreibe. Ich habe wirklich keine Lust, mich mit ihm zu streiten. Wir hatten letzte Woche endlich mal Ruhe, das muss ich jetzt nicht wissentlich beenden. Ich werde aber auch nicht zusehen, wie Liam Zayn jeden Tag mehr vermisst. Verdammt.

liam tut mir schon leid. was sagt ihr zu harrys idee? und wie sollte er am besten handeln?

Always Forever || Larry Stylinson AUWhere stories live. Discover now