7. Kapitel

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Wow. Das war ein Schlag in die Magengrube. Ich sehe Louis hinterher. Ich kann nicht fassen, dass das gerade wirklich geschieht. Louis dreht sich nicht noch einmal um. Er geht wieder zur Tür und zündet sich währenddessen eine neue Zigarette an. Es intessiert ihn kaum, was ich davon halte. Er macht weiter. Louis atmet weiterhin dieses Gift ein, dass ihn irgendwann tötet.

„Louis!" rufe ich ihm hinterher, als ich aus meiner Starre erwache. Mein Körper wollte nicht reagieren und ich musste zusehen, wie er sich dieses giftige Zeug in die Lunge gezogen hat. Er dreht sich nicht um. Er steht seitlich an der Tür und zieht erneut an der Zigarette. Ekelhaft.

Ich gehe mit schnellen und entschlossenen Schritten auf ihn zu. Ich gehe um ihn herum und stelle mich ihm gegenüber. Er sieht mich gleichgültig an, fast schon durch mjch hindurch. So, als wäre ich gar nicht da. Ich kenne diesen Blick. So sieht er Andy manchmal an, wenn er genervt ist. Ich bin aber nicht Andy, und ich bin auch nicht irgendein anderes Crew-Mitglied. Ich bin sein Freund und ich hatte gehofft, dass wir endlich über diese Art der nonverbalen Kommunikation hinweg sind. Tja. Falsch gedacht.

Ich sehe zu seiner Hand. Er hat den Glimmstängel zwischen Zeige- und Mittelfinger geklemmt. Kurzerhand nehme ich ihn ihm aus der Hand. Noch bevor er protestieren oder etwas dagegen sagen kann, ziehe ich daran und atme den Rauch ein. Ich atme es langsam wieder aus und unterdrücke meinen Hustenreiz.

„Lass den Scheiß!" fährt Louis mich und will ihn mir aus der Hand nehmen. Ich weiche aus und halte sie ein wenig weg. Meine Lunge brennt. Meine Kehle auch. „Was soll der Scheiß?!" fragt er mich aufgebracht. Enrgeistert sieht er mich an. Sein Blick ist vollkommen verständnislos und perplex. Ich zucke nur mit den Schultern. „Du machst es doch auch." sage ich nur. Er schüttelt sofort den Kopf. „Das heißt doch nicht, dass ich es gut finde!"

„Wie willst du mir etwas verbieten, wenn du es selbst tust?" frage ich ihn trocken und führe die Zigarette wieder zu meinen Lippen. Es ist dermaßen widerlich, doch ich mache trotzdem weiter. Ein weiteres Mal atme ich tief auf und spüre, wie der brennende Rauch sich Raum in meiner Lunge schafft. Ich nehme die Zigarette wieder weg und atme den Rauch aus. Dabei habe ich meinen Kopf in den Nacken geleht und bemerke, dass die ersten Sterne am Himmel zu sehen sind. Er nimmt sie mir aus der Hand und lässt sie auf den Boden fallen, wo er sie direkt austritt.

„Du bist irre!" sagt er lauter und sieht mich wütend an. „Es ist meine Sache, dass ich rauche." Mir wird kalt und mein Herz zieht sich zusammen. „Es ist betrifft mich aber, wenn du irgendwann an Lungenkrebs stirbst." sage ich leise und unterdrücke meine Tränen. Ich spanne mich an und zwinge mich, meine Trauer in die letzte Ecke zu schieben. Ich will nicht schon wieder weinen.

„Harry.." sagt er leise und erwartungsvoll sehe ich ihn an. Dann schüttle ich nur den Kopf. Er sagt nichts, also ergreife ich das Wort. „Da du ja nicht weißt, dass ich dich liebe, kann es dir ja egal sein." antworte ich ihm nur und wende mich von ihm ab. Die erste Träne rollt meine Wange hinab. Ich will das nicht mehr. Ich will nicht jeden Tag mit der Sorge aufwachen, dass Louis nicht sicher ist, dass er meine Welt ist. Ich liebe ihn mit allem, was ich habe, doch er... er glaubt es mir nicht. Ich weiß nicht, ob er es mir glauben will oder nicht, aber das ist im Prinzip auch egal. Es zerrt wie verrückt an meinen Nerven und langsam aber sicher reißen sie.

Ich wische mir die Tränen und möchte wieder rein gehen, als Louis mich aufhält. Er greift nach meinem Arm und zieht mich zurück. Ich drehe mich zu ihm um. „Was kann ich tun.." fragt er mich leise und er sieht mich entschuldigend an. Ich zucke mit den Schultern und schüttle drn Kopf. „Ich weiß es nicht." antworte ich leise. „Bitte Harry." - „Was willst du denn hören?!" frage ich lauter. „Du tötest dich selbst! Wie soll ich das denn toll finden! Und wie kann ich dir endlich klar machen, dass ich dich liebe?! Nur dich! Ich habe drei Tage in dem scheiß Keller gehockt, ich war bereit dieses Vertrag für dich zu unterschreiben und ich würde es wieder tun! Ich habe movh weder beschwert, noch dir Vorwürfe gemacht. Und nur weil ich verstehe, es zu verstehe, wie es ist, jemanden zu vermissen, denkst du direkt, Liam könnte mich dir wegnehmen!" Ich schreie ihn an und ich hasse es. Ich mag es nicht, wütend zu sein, aber das alles musste einfach mal raus. Es hat sich alles angestaut und explodiert mit einem Mal. Es ist zu viel Druck geworden.

„Ich bin enttäuscht von dir Louis." sage ich leise und ich weiß, dass ihm bewusst ist, dass sich dies ebenfalls auf vorhin bezieht, als er Liam und mir diesen beschissenen Spruch an den Kopf geworfen hat. Es hat mich sehr getroffen. Ja, wir haben uns schin gestritten. Vermutlich bleibt das in einer Beziehung einfach nicht aus, aber er ist beleidigend geworden und das finde ich nicht okay.

„Haz.." Ich unterbreche ihn. „Vergiss es, Louis." Danach gehe ich mit schnellen Schritten wieder ins Hotel. Ich gehe an Saywer vorbei, der mich kurz mitleidend ansieht. Ich achte nicht weiter darauf und hoffe, dass er es nicht falsch versteht. Ich will einfach nur allein sein.

„Harry!" höre ich Louis' Stimme durch das Hotel rufen, doch ich ignoriere es und laufe weiter. Ich komme in ein kleines Theater und setze mich auf den letzten Stuhl in der Ecke. Vielleicht habe ich ja Glück und er findet mich hier nicht. Ich muss nachdenken. Über ihn. Über mich. Vielleicht über uns.

Ich weiß nicht, was genau über mich gekommen ist, als ich die Zigarette gegriffen habe. Vielleicht wollte ich mir selbst beweisen, dass ich nicht tatenlos rumsitze und mir ansehe, wie Louis raucht. Vielleicht wollte ich ihm beweisen, dass ich ihm nicht egal bin. Was weiß ich.

Plötzlich wünsche ich mich zurück nach London. Zu Niall und meinen Freunden. Zu Zayn jns Studio. Zurück in meinen ursprünglichen Altag. Bevor Louis aufgetaucht ist, war mein Leben normal. Es gab viel weniger Stress und Drama, doch es war auch langweiliger. Louis zeigt die Welt und vermag es die so normalen und unscheinbaren Dinge besonders werden zu lassen. Liebe kann schon schmerzhaft sein. Leider musste ich das schon des Öfteren erfahren.

Ich habe mich noch nie beschwert, wie kompliziert und schwierig es ist. Ich habe noch nie gesagt, dass ich mir eine andere, weniger dramatische Beziehung wünsche. Was soll ich den anderes tun, als ihm immer wieder zu sagen, dass ich ihn liebe. Er hat mein Herz in Beschlag genommen. Was möchte er mehr?

Ich bin so in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerke, wie sich jemand neben mich setzt. „Haz." Ich sehe zur Seite. Louis hat sich neben mit hingesetzt. Ich stöhne genervt und verdrehe die Augen.

„Kann ich nicht einfach mal meine Ruhe haben?" will ich wissen, doch er schüttelt nur leicht den Kopf. Ich will das geklärt haben. Ich möchte nicht, dass wir im Streit auseinander gehen."

Auseinander gehen?! Was soll dass denn jetzt bitte wieder bedeuten.

Er möchte meine Hand nehmen, doch ich ziehe sie weg. Ich weiß, es ist nicht die feine Englische Art, aber nach allem, was wir uns gerade gesagt und an den Kopf geschmissen haben, fühlt es sich nicht richtig an. „Bitte Haz.." ich schüttle den Kopf, nur ein wenig, und sehe weg. Es ist nicht so, dass ich unseren Streit nicht aus der Welt geschafft haben will, aber ich will nicht wieder derjenige sein, der damit beginnt. Vielleicht ist ed kindisch, aber es ist mir egal.

„Es tut mir leid, Harry." sagt er und fügt einen Moment später leise hinzu „Bitte sieh mich an." Ich tue ihm diesen Gefallen, doch bin ein wenig erstaunt, als er mich ehrlich entschuldigend und dabei ein klein wenig unsicher ansieht.

„Ich wollte dich nie so weit bringen." beginnt er. „Es war wirklich schlimm, dich dort zu sehen, mit der Zigarette im Mund und so genervt von mir. Ich will nicht, dass es wieder passiert." Ich zucke mit den Schultern. „Das tut es doch sowieso."

„Wird es nicht." versichert er mir, doch wir wissen beide, dass es nicht stimmt. Er kann es mir nicht versprechen. Das ist auch okay. Ich wünsche mir lediglich, dass er mir sagt, dass er es versucht zu ändern. Ehrlich versucht.

„Bitte mach das nie wieder. Schrei mich an, sei wütend. Von mir aus kannst du auch die Einrichtung zerstören oder mir wehtun. Mir egal." er schluckt „aber bitte tu dir das nicht noch einmal an." Ich schüttle den Kopf. Kaum zu fassen, was er da gerade gesagt hat!

„Ich würde dich niemals schlagen." erwiderte ich leise. Louis nickt. Er weiß es. Natürlich. Er nimmt es aber auch nicht zurück und zwischen und entsteht eine drückende, unangenehme Stille.

Always Forever || Larry Stylinson AUWhere stories live. Discover now