39. Kapitel

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Ich stöhne genervt und verdrehe die Augen. „Ehrlich jetzt?" frage ich ihn nur und er nickt entschlossen, während wir über den Steg zum Strand laufen. „Ich werde dich nicht alleine auf dieses Ding lassen!" widerspricht mir Louis erneut. „Wieso willst du es mir nicht beibringen?" frage ich ihn enttäuscht. „Weil es gefährlich ist." sagt er nur. „Du kannst es doch auch." - „Ich habe jahrelange Übung!" sagt er sofort und dreht sich zu mir. Wir stehen mittlerweile an unserem Strandbett. Ich lasse meine Tasche darauf fallen und sehe Louis genervt an. „Du hast auch irgendwann mal angefangen." Er nickt nur. „Ja, aber zu dem Zeitpunk wäre es egal gewesen."

Ich sehe ihn geschockt an. „Das ist nicht dein Ernst." Er winkt ab. „Ist egal, Harry." Ich schüttle sofort den Kopf. „Das ist es ganz und gar nicht!" Wie soll ich seiner Meinung nach den überhören können, dass er sagt, dass es ihm egal gewesen wäre, wenn ihm etwas passiert wäre. „Mir wäre es nicht egal gewesen." sage ich leise. „Wir kannten uns noch nicht." Ich nicke nur und schlucke. „Ja, aber dann hätten wir uns vielleicht niemals kennengelernt."

Er spannt sich an und hält inne. Ich setze mich auf da weiße, dünne Matratze und ziehe mir mein Shirt aus. Louis legt seine Hände auf meine Knie und drückt sie sanft, aber bestimmend, auseinander. Er stellt sich dazwischen. Ich stütze mich ab und lehne mich somit ein wenig nach hinten. Er seufzt leise und ich unterdrücke mir ein Schmunzeln. Sein Kopf fällt kurz nach vorne, aber dann sieht er wieder zu mir. „Ist das dein Ernst?" fragt er mich. Ich zucke nur mit den Schultern und sage „Wir bekommen schließlich nicht immer das, was wir wollen." Er weiß genau, dass ich es nicht gut finde, dass er mich nicht auf einen Jetski lassen will.

Was soll da schon passieren? Ich kann ins Wasser fallen, ja und? So schnell, wie er fahre ich doch sowieso erst einmal nicht! Natürlich hatte ich vorhin ein wenig Angst, aber das liegt vielleicht mehr daran, dass ich es noch nie gemacht hatte und Louis noch dazu verdammt schnell war. Aber jetzt habe ich mich nun einmal dazu entschlossen, es zu lernen und ich verstehe Louis' Problem einfach nicht.

Er lehnt sich zu mir. „Du quälst mich." sagt er leise. Ich schmunzle. „Na und?" - „Haz..." bittet er leise. „Nur, wenn du es mir beibringst." Louis spannt sich an. „Vergiss es."

„Gut, dann nicht." sage ich nur und lege mich hin. Ich rutsche noch etwas nach oben und Blicke zu Louis. Er sieht mich unerfreut an, aber das ist mir gerade egal. Natürlich erpresse ich ihn, das weiß ich, aber ich will selbst entscheiden, was ich tue und was nicht. Er legt sich zu mir und sieht mich an. Er mustert mich und ich kann nicht anders, als auf seinen nackten Oberkörper zu sehen. Verflucht, wie soll ich da nur wegsehen können. Louis' Blick trifft meinen und sofort erröte ich ein wenig. Natürlich hat er es mitbekommen. Aber schließlich darf ich das! Ich darf ihn ansehen und zwar so viel, wie ich will!

Er grinst verschmitzt und ich beiße mir auf die Unterlippe. Doch noch bevor ich weiter darüber nachdenken kann, was er jetzt vor hat, hat er schon angefangen mich zu kitzeln. Ich winde mich lachend unter ihm. „Louiee!" beschwere ich mich lachend, doch er hört nicht auf. Ich bekomme seine Hände nicht zu fassen und er macht einfach weiter. „Louu!" lache ich und sehe ihn grinsen.

„Okay okay!" versuche ich es erneut, doch er macht weiter. „Dann hol dir deinen Kuss!" sage ich ergeben und er lässt von mir ab. Meine Atmung ist schnell und ich grinse, wie ein Irrer. Er lächelt zufrieden und beugt sich zu mir. Dann küsst er mich sanft und streicht besitzergreifend mit seiner Zunge über meine Unterlippe. Anstatt meinen Mund zu öffnen, lasse ich jedoch von ihm ab. „Wir sind in der Öffentlichkeit." Er verdreht die Augen. „Willkommen im 21. Jahrhundert."

Die weißen Tücher der Strandbetten spenden uns wohltuenden Schatten, als die Sonne weiter hoch steigt und es immer wärmer wird. Zwischendurch gehen wir schwimmen und holen uns anschließend eine Kleinigkeit bei der Strandbar. Louis hatte wie immer recht. Hier sind wenige Leute und sie alle müssen ziemlich reich sein. Die Preise sind gepfeffert und auch sonst ist alles sehr nobel und exklusiv.

„Haz.." fängt Louis unsicher an. Ich blicke zu ihm. Es ist langsam Nachmittag, wenn nicht sogar früher Abend geworden. Die Sonne steht noch am Himmel, doch der Strand leert sich langsam, aber sicher. Er seufzt. „Du willst es wirklich lernen, oder?" fragt er mich und ich nicke, sehe ihm aber an, dass ihm diese Antwort missfällt. „Gut, dann bringe ich es dir bei." stimmt er endlich zu. Ich grinse und küsse ihn. „Danke." flüstere ich. Er nickt und sagt dann. „Aber nicht mehr heute, okay?"

„Alles gut, Lou." versichere ich ihm glücklich. „Das passt schon." Er nickt. „Danke, Haz." Ich sehe ihn fragend an. „Für deine Geduld." erklärt er mir. Oh Louis...

Er bedankt sich so oft dafür und ich versichere ihm jedes Mal aufs Neue, dass er das nicht muss, dass ich es gerne tue. Er ändert es nicht. Vielleicht will er es auch gar nicht ändern, das kann auch gut sein. Es würde zu ihm passen.

Wir fahren etwas später zurück zur Yacht und erst da merke ich, wie gut mir dieser Tag getan hat. Einfach mal nichts zu tun, brauche ich wirklich. Einfach am Strand liegen, die Sonne genießen und nicht ständig hin und her hetzen. Keine Kollegen, die um einen herum wuseln, keine lauten Fans und kein Mr. Lee der ständig Anweisungen gibt.

„Harry..." raunt Louis leise, als ich an der Reling stehe und den Sonnenuntergang beobachte. Er ha sich hinter mich gestellt und seine Hände an meine Hüfte gelegt. „Machen wir jetzt einen auf Titanic?" frage ich ihn schmunzelt. Er platziert einen Kuss auf meinem Hals. „Dann würde einer von uns morgen sterben. Das finde ich eher unschön." Ich verdrehe die Augen. „Wirklich unglaublich, was für ein Romantiker du bist." lache ich. Er legt seinen Kopf auf meine Schulter. „Mein Haz." murmelt er leise. Ich lehne mich an ihn und lege meine Hände auf seine, um unsere Finger miteinander zu verschränken. „Mein Lou." erwidere ich glücklich.

Ich kann mir in diesem Moment nicht vorstellen, irgendwo anders zu sein. Ich möchte einfach nur bei ihm sein. Alles andere erscheint mir gerade irgendwie unwichtig. Ich lächle glücklich und sehe zur Küste. Die Lichter gehen langsam an, doch ich möchte nicht dort sein. Die Stimmung in den Lokalen und Bars könnte noch so gut sein, solange ich Louis bei mir habe, brauche ich nichts und niemand anderen.

„Haz..." sagt er leise und ich werde das Gefühl nicht los, dass er etwas sagen möchte, aber nicht weiß, wie. Dann hat er immer einen ganz bestimmten Unterton. Ich bin nicht einmal sicher, ob er überhaupt merkt, dass er anders klingt, vermutlich weiß er es nicht und ich schätze es hat auch niemand anders bisher bemerkt. Mir fällt es auf und ich sehe zu ihm. Er sieht mich nicht an, sondern nur weiter geradeaus. „Was hast du?" frage ich ihn leise und ein wenig skeptisch. Er atmet tief ein und wieder aus. Dann sieht er zu mir. „Ich.. uhm..." Ich sehe ihn fragend und auffordernd an. Louis weiß, dass er mir alles sagen kann, auch wenn es vielleicht ein wenig Überwindung kostet. Vielleicht auch ein wenig viel Überwindung.

„Ich -" In dem Moment klingelt mein Handy. Ich seufze genervt, aber Louis winkt nur lächelnd ab. Ich hole es heraus und sehe, dass es Gemma ist. Louis hat es auch mitbekommen. „Geh ruhig ran." sagt er lächelnd. „Sicher, dass das okay ist?" frage ich ihn unentschlossen. Ich bin wirklich nicht sicher, ob es eine gute Idee ist. Er nickt. „Natürlich ist es das." Er lächelt bestätigend und ich hebe ab. Irgendwie verfluche ich Gemma in diesem Moment still und heimlich dafür, dass sie genau jetzt angerufen hat, auf der anderen Seite, hätte ich den Anruf auch einfach ignorieren oder abweisen können.

Leider hätte es so oder so nichts daran geändert, dass die Atmosphäre, die gerade um uns herum entstanden ist, wie eine Seifenblase geplatzt ist. Ich hätte es so oder so nicht retten können. Ich bin ziemlich sicher, Louis hätte es mir nicht gesagt, selbst wenn, ich nicht abgehoben hätte. Ich seufze. Wer weiß das schon.

„Hey Gem." sage ich und sehe wieder zur Küste. Das Wasser spiegelt den Mond und die ersten Sterne. Außerdem reflektiert es die Lichter der Küste zu mir und die Wellen machen es zu einem verzogenen und undefinierten Bild. Louis löst seiner Hand aus meiner und deutet mir, dass er schon einmal rein geht. Somit haben Gemma und ich jetzt unsere Ruhe. Nicht dass es schlimm gewesen wäre, wenn Louis geblieben wäre, doch er versucht gerade, mir mehr Freiraum zu lassen und von sich aus zu erkennen, wann es ganz angebracht ist, mir Privatsphäre zu geben.

„Hi Harry." sagt sie. „Ich habe gehört, du hast mit Michal telefoniert?" fragt sie mich direkt.

was wollte louis nur sagen? und was sagt gemma jetzt? und hätte harry nicht abheben sollen?

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Always Forever || Larry Stylinson AUWhere stories live. Discover now