50. Kapitel

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Ich sitze am Frühstückstisch und nehme mir ein Croissant. Ich kann auf die Wellen und das Meer sehen, doch Jamaika sehe ich nicht mehr. Ich habe mich vorhin darüber gewundert und bin an die Reling gegangen. Erst dort, als ich auf das Wasser geblickt habe, habe ich gesehen, dass wir fahren. Ich weiß nur leider nicht wohin.

Liam setzt sich zu mir. Louis ist gerade telefonieren. Mr. Lee hat ihn angerufen und da er es die Tage schon immer wieder versucht hat, wird es wohl wichtig sein und länger kann Louis seinen Manager nicht mehr ignorieren. Er steht am anderen Ende der Yacht, um seine Ruhe zu haben. Eigentlich hat er versprochen, zum Frühstück wieder hier zu sein, aber ich nehme es ihm nicht übel. Ich will gar nicht wissen, was er sich gerade von Mr. Lee anhören muss, sich tagelang nicht zu melden und auf keinen Anruf zu reagieren.

Liam mustert mich. „Verdammt, was habt ihr getan?" fragt er mich amüsiert. Ich sehe ihn verwirrt an. „Wovon sprichst du?" erwidere ich verwundert. „Dein ganzer Hals ist blau!" lacht er. „Da sind keine einzelnen Flecken mehr! Da ist alles blau und lila!" Ich erröte ein wenig, zucke aber mit den Schultern. „Und wenn schon." antworte ich nur. „Das geht auch wieder weg." Liam schüttelt nur den Kopf. „Ich bin ziemlich sicher, Louis wird es auch wieder machen."

ich verdrehe die Augen und trinke einen Schluck Tee. „Weißt du eigentlich, was Mr. Lee und Louis die ganze Zeit besprechen?" Liam seufzt. „Louis hat mir gesagt, Mr. Lee wüsste über den Urlaub Bescheid, hat er aber nicht. Und jetzt ist Mr. Lee angepisst." erklärt er mir zusammengefasst. „Wieso hat Louis das getan?" frage ich Liam, doch er zuckt nur mit den Schultern. „Ich schätze, damit Mr. Lee nicht auf die Idee kommt, jemanden herzuschicken." - „Meinst du?"

Liam schüttelt leicht den Kopf und trinkt seinen Kaffee. „Ich habe keine Ahnung, aber mir fällt nichts anderes dazu ein. Ich weiß öfter mal nicht, warum Louis was tut, aber irgendwann habe ich angefangen, es nicht zu hinterfragen, also nicht immer jedenfalls." erzählt er mir. „Er hat seine Gründe und wenn er sie nicht preisgeben will, wird er es auch nicht tun. Du kennst ihn doch."

„Wer kennt wen?" Ich drehe mich um und sehe meinen Mann. Ich lächle sofort. „Dich! Dass du uns nicht sagen wirst, weswegen du Mr. Lee unseren Urlaub verheimlichst hast." Er gibt mir einen kurzen Kuss, setzt sich und nimmt sich seinen Tee. „Es geht ihn nichts an, was ich in meiner Freizeit tue. Das ist alles." antwortet er uns beiden. Klingt irgendwie plausibel, nachdem, was Mr. Griffiths abgezogen hat.

„Wie weit sind wir Liam?" fragt Louis dann. „Noch gute 800 Seemeilen." erwidert der Bodyguard. „Heute morgen um drei hat der Kapitän den Anker gelichtet und wir fahren gerade mit 20 Knoten. Wir sollten morgen Abend ankommen, wenn es keine Probleme gibt." erklärt er Louis. Dieser nickt. „Sehr gut."

„Wohin fahren wir?" frage ich uns sehe zwischen beiden verwundert hin und her."

Louis schmunzelt. „Ich dachte wir sehen uns St. Lucia an. Es ist eine kleine Insel in der Karibik." Ich sehe ihn mit großen Augen an. „Wirklich jetzt?" Er nickt nur. „Ja, oder möchtest du nicht?" Ich schüttle sofort den Kopf. „Das ist toll, Louis!" grinse ich glücklich.

Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir wirklich noch eine andere Insel ansteuern werden; zumal diese noch dazu ziemlich weit weg ist. Wir haben also heute und morgen nur das offene Meer um uns herum. Ich lächle glücklich. Ich war noch nie auf einer Kreuzfahrt, wollte aber immer eine machen. Und jetzt sitze ich mit Louis auf einer privaten Yacht und wir fahren durch die Karibik. Oh man... mein Leben ist schon verrückt. Es ist wieder einer dieser Momente, die ich mir nie hätte erträumen lassen.

Es ist verrückt, was doch in diesem Jahr schon alles passiert ist und dabei sind es noch ein paar Monate, bis Silvester. Alles hat sich verändert und trotzdem liebe ich es. Ich war nie der Typ für große und vor allem plötzliche Veränderungen. Nichts anderes aber habe ich dieses Jahr erlebt und es ging erstaunlich leicht. Bisher hatte ich immer Schwierigkeiten damit. Jetzt habe ich hingegen das Gefühl einen guten Weg gefunden zu haben, mir selbst treu zu bleiben und doch Neues zu wagen und auszuprobieren.

Ich werde nie durch die Stadt laufen und tausende von Pfund oder Doller ausgeben, ohne mich dabei merkwürdig zu fühlen, wie es vielleicht Louis tut, aber ich lehne nicht mehr sofort alles ab, was mir merkwürdig erscheint.

Ich schätze das hat bereits mit unserer erstes Begegnung begonnen. Ich kannte Louis kein Stück und trotzdem habe ich mich auf ihn eingelassen. Und nun ist eine Ehe daraus geworden und ich könnte in diesem Augenblick nicht glücklicher sein. Wer weiß... vielleicht würde ich jetzt ansonsten im Studio stehen und Fotos machen, anstatt meinem Beruf jedes mal in einer anderen Stadt nachzukommen. Wer weiß das schon...

Ich drehe meinen wunderschönen Ring ein wenig und sehe mir meine Hände an. Sie sind geschmückt von meinem Verlobungs- und nun auch mit meinem Ehering. Es ging alles so schnell. Aber es war so wundervoll.

Louis mustert mich lächelnd, aber das bekomme ich erst einen Moment später mit. Ich erwidere sein Lächeln. Es sind keine Worte von nutzen. Es bedeutet Ich liebe dich und ich erwidere es still und leise. Es ist einer dieser magischen Momente. So unerklärlich für die Logik und doch so klar und einfach für die Liebe.

Dann wendet sich Louis Liam zu. „Wir haben noch drei Tage in St. Lucia, richtig?" fragt er und Liam nickt. „Ich werde dir frei geben." sagt er und Liam sieht ihn verwirrt an. „Was meinst du?" Louis schmunzelt. „In drei Stunden holt dich ein Helikopter ab, bringt dich zum nächsten Flughafen und du bist drei Tage in London." Liam sieht ihn verwirrt an. „Warum das?"

Er zuckt mit den Schultern. „Ich dachte, du würdest deine Familie und auch Zayn gerne mal wieder sehen. Du bist zum zweiten Konzert nach der Pause wieder da." Liam schüttelt ungläubig den Kopf. „Aber wer macht meinen Job?" - „Jeff und Saywer werden das mit übernehmen." antwortet Louis. „Und wenn wirklich etwas passieren sollte, rufe ich dich an. Mr. Lee weiß Bescheid."

„Deswegen hast du gerade mit ihm gesprochen." stelle ich fest und Louis nickt. Liam sieht ihn immer noch perplex an. „Du verarscht mich..." Louis lacht nur und schüttelt den Kopf. „Du hast dir einige freie Tage verdient und da Zayn arbeiten muss, dachte ich mir, du fliegst zu ihm." - „Er weiß davon?" fragt Liam aufgeregt. „Nein, aber eine gewisse Mrs. Jones, die dort im Studio arbeitet."

Verwundert sehe ich ihn an. „Du hast mit Sarah gesprochen?" Er nickt. „Eigentlich wollte ich Zayn sprechen, aber da ist sie dran gegangen. Ich habe ihr die Situation erklärt und beschlossen, dass es eine Überraschung für Zayn und eben auch dich wird." er sieht Liam an. „Aber du solltest natürlich trotzdem deine Sachen packen können." fügt er hinzu.

„Danke." sagt Liam nun ehrlich, doch Louis winkt ab. „Das passt schon."

Liam frühstückt schnell zu Ende und geht sofort zu seinem Zimmer. Er will es nicht zeigen, aber er ist seit dem Moment, in dem er begriffen hat, dass er bald Zayn wieder sehen wird, hibbelig und aufgeregt. Aber ich kann es verstehen. Ich würde vermutlich nicht anders reagieren, wenn es dabei um Louis gehen würde.

„Kommst du mit zum Pool?" fragt Louis mich, als wir aufstehen. Ich nicke und nehme seine Hand. Ich spüre seinen Ehering an meinem Verlobungsring und beiße mir auf die Lippen. Es fühlt sich so fantastisch an. Ich ziehe mir meine gelbe Badeshorts an. Louis lässt seinen Blick über mich gleiten. „Warum ist die so verflucht kurz?" knurrt er. Ich zucke amüsiert mit den Schultern. „Wieso denn nicht?" ich weiß, dass ich ihn damit provoziere. Es war gar nicht meine Absicht, aber sobald ich seinen Blick gerade gesehen habe, ist es mir klar geworden. Wir bleiben eine Zeit lang auf den weichen Liegen, bis ich mich entschließe, ins Wasser zu gehen. Es ist inzwischen wärmer geworden. Ich lege meine Ringe ab. Behutsam tue ich sie auf die Ablage neben meiner Liege. Ich habe irgendwie bedenken, dass sie im Pool verloren gehen könnten und das will ich auf keinen Fall riskieren.

Louis tut es mir gleicht und kommt zu mir ins Wasser Ich sitze noch am Beckenrand. Er hingegen schwimmt einige Bahnen. Nur zu gerne beobachte ich es. Das Wasser glitzert auf seiner Haut. Ein paar nasse Strähnen fallen ihm ab und an ins Gesicht und die Muskeln seines Rückens bewegen sich unter der Haut. Verflucht, er sieht heiß aus, wenn er Sport macht!

„Komm zu mir." sagt er irgendwann und schwimmt auf mich zu. Er stellt sich zwischen meine Beine und legt seine Hände an meine Oberschenkel. Ich beuge mich zu ihm und küsse ihn liebevoll. Es dauert nicht lange, bis er seine Hände um meine Taille legt. Er zieht mich näher zu sich und ich gleite langsam ins Wasser, ehe Louis mich leicht an die Wand des Pools drückt.


meinungen zu Louis überraschung? und war das alles, was er mit mr lee besprochen hat? :)

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Always Forever || Larry Stylinson AUWhere stories live. Discover now