33. Kapitel

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Als wir in der Halle ankommen, verschwindet Louis direkt zur Band. Ich will es mir nicht anmerken lassen, aber mein Herz schlägt wie wild, als ich realisiere, dass er das sicherlich wegen des Songs macht. Ich baue mein Equipment auf. Es steht gleich ein Interview an und außerdem soll ich heute Fotos beim Konzert machen. Louis fand es ganz und gar nicht gut, doch Andy ist im Augenblick krank und einen Ersatz für William haben wir noch nicht. Also muss ich es machen. Ich finde die Idee auch nicht gerade berauschend. Ich werde vor der Absperrung in einer Halle voller Fans sein, die mich vermutlich erkennen werden und muss mich auf meine Arbeit konzentrieren.

Doch ich werde ruhig bleiben. Jedenfalls nehme ich mir genau das vor. Wie soll das denn sonst werden, wenn ich bald ein eigenes Studio habe und da unter Druck arbeiten soll! Ich bin vor der Absperrung geschützt, Jeff und Saywer werden da sein und noch einige andere der Bodyguards. Mir wird nichts passieren, außer, dass mich vielleicht einige Fans erkennen und ansprechen. Doch das höre ich bei der Lautstärke dort in der Halle vermutlich sowieso nicht.

Also brauche ich mir eigentlich keine Sorgen zu machen, oder? Nein, brauche ich nicht. Das wird schon werden. Ich sehe Louis den ganzen Tag kaum. Aber ich höre immer wieder aus der Halle Musik erklingen. Ich kann es kaum glauben. Er arbeitet schon jetzt an der Melodie für den Song. Mittags treffe ich die Band beim Essen. „Wisst ihr, ob Louis noch in der Halle ist?" frage ich sie. „Ist er." wird mir bestätigt. Ich seufze. Schön und gut, dass er sich darum so sehr kümmert, aber ich vermisse ihn ein wenig.

Ich überlege einen Moment lang, ob ich nicht zu ihm gehen soll, aber dann esse ich doch erst zu Ende. Louis soll nicht denken, dass ich ihn beobachten würde. Er soll weiterhin Seite Freiheiten haben, auch wenn er jetzt eine Therapie hat und auch wenn ich alles tun möchte, damit es ihm wieder besser geht. Ich schnappe mir einen neuen Teller und fülle ihn mit einer kleinen Auswahl vom Büfett. Dann gehe ich in die Halle. Louis steht am Klavier und kritzelt nebenbei auf ein paar Blättern herum. Ich gehe die schmale Treppe an der Seite hoch. „Hey." sage ich lächelnd, als ich bei ihm ankomme. Er sieht verwundert zu mir, entdeckt dann aber den Teller mit seinem Mittagessen. „Schon so spät?" Schmunzelnd nicke ich.

Wir setzen uns an den Rand der Bühne und Louis nimmt mir den Teller ab. Er isst genüsslich und ich lasse meine Beine baumeln und blicke in die noch leere und verdammt große Halle. Die Hälfte der Tour ist um. Kaum zu glauben, wie die zeit verfliegt. Am Anfang war ich immer unfassbar aufgeregt und nervös, wenn wir in eine neue Halle gegangen sind, doch langsam wird es weniger. Natürlich ist es für mich immer noch nicht selbstverständlich, aber ich bin deutlich ruhiger. Vieles läuft gleich ab; egal, wo man sich gerade befindet, und das gibt mir ein wenig Sicherheit bei meiner Arbeit.

Vielleicht geht es Louis ähnlich. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es mich glücklich macht, ihn immer wieder auf der Bühne stehen zu sehen; aus dem einfachen Grund, dass es ihn glücklich macht.

Später am Tag beginnt das Konzert. Louis und ich stehen noch hinter der Bühne. Ich bin aufgeregt, als ich meine Kamera nehme. Kein Stativ, keine extra Beleuchtung. Gut, Louis wird von den Scheinwerfern angestrahlt, aber das ist einfach nicht das Gleiche. Das Licht selbst zu setzen ist einfach anders und dabei fühle ich mich etwas sicherer. Aber was muss das muss.

Was mir deutlich mehr Sorgen bereitet, ist die Masse an Fans, die gleich praktisch hinter mir stehen werden.

Ich atme tief ein und wieder aus. „Du bist nervös." stellt Louis fest. Ich nicke. Wie sollte ich es nach meiner letzten Erfahrung mit seinen Fans denn auch nicht sein? Heute sind zwar deutlich mehr Bodyguards um mich herum, aber es sind auch massenhaft mehr Fans und ich werde mit dem Rücken zu ihnen stehen.

Always Forever || Larry Stylinson AUWhere stories live. Discover now