4. Kapitel

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Louis beobachtet seinen Freund. Seelenruhig liegt er auf seiner Brust und schläft. Er ist so wunderschön. Louis streicht ihm durch die wunderbar weichen Haare. Er ist so froh dass der ganze Albtraum jetzt ein Ende hat. Niemals hätte er es sich verziehen, wenn sein Lockenkopf wegen ihm hätte noch mehr leiden müssen, als sowieso schon. Er schluckt. Seine Hand wandert wie automatisch zu Harrys Hals. Leicht streicht er über seine Haut. Er spürt den Schnitt unter seinen Fingerspitzen. Er ist so gut wie verheilt, aber dennoch wird eine Narbe da bleiben.

Louis hasst es. Wegen seiner abgefuckten Vergangenheit hat Harry diese Verletzungen. Nur wegen ihm. Es zerreißt Louis zu sehen, wie viel dieser junge Mann für ihn in Kauf nimmt. Harry nimmt diese Schmerzen hin, obwohl er genau weiß, wie kaputt Louis in Wirklichkeit ist. Erst durch Harry hat Louis es endlich angefangen zu verarbeiten. Es ist schwierig. Es war für ihn schon kompliziert genug, bevor Meghan Harry entführt hat. Aber jetzt? Er weiß nicht, wie er damit umgehen soll. Er versucht es nicht zu zeigen. Er möchte nicht, dass Harry verunsichert ist. Er will ihm der Freund sein, den er verdient. Nichts weniger!

Leider weiß er nicht, ob er es wirklich kann. Er liebt Harry. Sein ganzes Universum dreht sich um ihn, doch noch so einen Rückschlag wird er nicht handhaben können. Er wird daran zerbrechen. Er will partout nicht, dass Harry mit in dieses Loch gezogen wird. Louis war dort lange genug. Er macht sich weniger Sorgen darum, wieder hineinzufallen, als dass Harry diese Tiefe erblickt. Harry hat ihn gerettet. In so vielen Aspekten hat Harry sich als Louis' sicherer Hafen erwiesen. Emotional. Körperlich. Louis wüsste nicht, wo er ohne Harry jetzt wäre.

Vermutlich würde er zwei, vielleicht drei mal die Woche jemanden aufreißen, sie oder ihn ficken und dann weiterschicken. Louis wollte es bei Harry genauso machen. Er hat ihn gesehen. Er wollte ihn. Doch in dem Moment war ihm unterbewusst klar, dass es ist funktionieren wird. Also hat er diesen Deal gestartet. Er wollte nichts für Harry fühlen. Das lag jedoch weniger an Harry selbst, als daran, dass Louis jegliche Gefühle verabscheut hat.

Er kann nicht bestreiten dass mit der Lieber auch der Schmerz kommt, doch das ist es ihm wert. Jede Sekunde mit Harry ist tausende Sekunden des Schmerzes wert. Jedenfalls solange, wie es nicht auf Harrys kosten ist. Wie er dort saß. Louis kann dieses Bild nicht aus seinem Kopf verbannen. Es hat sich eingebrannt. Er hätte Meghan einfach eine runterhauen sollen. Es gibt nicht. In diesem Raum war er wie gelähmt. Es ähnelte einer Art Trance. Er hat alles um sich herum mitbekommen, doch er konnte nicht handeln. Meghan wusste es. Sie kennt die Punkte, die sie reizen muss, um Louis zu manipulieren. Alles war wie in Watte. Louis' einziges Ziel war nur noch, Harry aus diesem Raum herauszubekommen. Es hat sein Herz auf brutalste Weise zerstört, ihn in Meghans Spielzimmer zu sehen.

Louis schließt kurz die Augen. Harry ist bei ihm. Es geht ihm soweit gut. Meghan wird weggesperrt. Seine Vergangenheit bleibt vergangen. Diese Tür war zulange nur angelehnt. Sie hatte sich wieder geöffnet, ohne das Louis es gemerkt hat; bis es zu spät war. Jetzt ist diese Tür geschlossen, verriegelt und Louis hofft so sehr, dass niemand es vermag, sie wieder zu öffnen. Er möchte sich ein Leben mit Harry schaffen. Er möchte nicht mehr an seine ehemalige Peinigerin denken. Er hat so lange damit leben müssen, ohne dass es jemand wusste, ohne dass ihm jemand ein wenig dieser Last abgenommen hat. Harry hat es geschafft, Louis' Mauern einzureißen.

Louis weiß, es war von Anfang an ein Leichtes für Harry. Von der ersten Sekunde an, vermochte er es direkt in seine Seele zu blicken. Das ist Louis vorher noch nie geschehen. Vielleicht war es genau das, was Harry so faszinierend gemacht hat. Er weiß es nicht. Er weiß lediglich, dass er seinen Freund niemals wieder missen möchte. Er würde durchdrehen.

Er seufzt leise und zieht ihn enger an sich heran. Harry kuschelt sich an ihn, wacht aber nicht auf. Louis lächelt. Harry hat ihm so viel wunderbares gezeigt. Er dachte Liebe ist ein Märchen für Kinder. Harry hat ihn von dem Gegenteil überzeugt. Ihre Liebe ist real. Darauf glaubt Louis fest. Sie haben so viel überstanden. Sie mussten so viel durchmachen und trotzdem fliegen sie gerade über den Atlantik und Harry liegt dicht an ihn gekuschelt in seinen Armen.

Louis mustert ihn. Er wird sich niemals an ihm sattsehen können. Wie auch?

Es klopft an der Tür. „Ja?" Es ist Liam. „Wir landen gleich." gibt er Bescheid. Louis nickt. Liam schließt die Tür wieder. Louis schlägt die Decke zurück. Er zieht sich an. Dann sieht er zu Harry. Er wird ihn nicht wecken. Stattdessen sammelt er seine Klamotten ein und macht sich daran, ihn wieder anzuziehen. Er macht langsam und vorsichtig. Er möchte Harry nicht aus dem Schlaf reißen. Er bindet zum Schluss Harrys Schuhe zu. Das Shirt sitzt ein wenig schief, doch das macht nichts.

Louis atmet tief ein und wieder aus. Wie sehr er sich doch wünscht Harry hatte diese wenigen Worte vor einer Woche mitbekommen. Theoretisch hat er Ja gesagt, aber er hat nicht wirklich mitbekommen, was Louis ihn gefragt hat, schließlich hat er auch zugestimmt, als Louis ihn gefragt hatte, ob sie ein Boot kaufen sollten.

Louis weiß, dass er manchmal zu unromantisch ist, zu schnell handelt und Harry nicht genügend Zeit lässt. Aber es passiert so viel! Ihm wurde vergegenwärtigt, dass er nicht weiß, wie lange er Harry an seiner Seite hat. Wieso also die Zeit weiter verstreichen lassen?

Er hat seit geraumer Zeit einen Ring. Er hatte ihn vor etwa drei Wochen gekauft. Er hat ihn extra anfertigen lassen. Er weiß nicht wieso er diese Idee hatte, doch es passt zu Harry. Es ist kein gewöhnlicher Verlobungsring. Es ist eine silberne Rose. Der Ring ist nicht unbedingt dünn. Die Rose bildet den Mittelpunkt der Ring an sich ist durch die umliegenden Blätter der Rose geziert. Er ist aus Silber und es hat gute zwei Wochen gedauert, bis er fertig war. Er ist wundervoll geworden. Louis weiß, dass Harry Ringe liebt. Er hat ein paar wenige und daher weiß Louis, welche Größe der Ring haben muss. Louis hat sich natürlich vorher überlegt, ob er nicht doch einen schlichten Verlobungsring wählen soll, aus Silber oder Gold mit einem oder mehreren Diamanten.

Aber das hat sich nicht richtig angefühlt. Rosen sind Harrys Lieblingsblumen. Wenn er Rosen sieht, muss er sofort an ihn denken und so oft hat diese Pflanze ihre Liebe schon verkörpert, im Studio, in Paris, in einem der Hotels. Wenn sie Blumen da hatten, waren es immer Rosen.

Er weiß nicht, ob es nicht zu früh ist. Er möchte Harry auf keinen Fall wieder einengen. Er weiß, dass er zu viel erwartet. Er klammert und ist zu schnell eifersüchtig. Der Einzug war schon früh. Er hat wirklich gezweifelt, ob es das richtige war. Als Harry damals das Haus verlassen hat mit den Worten, er müsste nachdenken, ging Louis, subtil gesagt, der Arsch auf Grundeis. Es hat sich zum guten gewendet. Harry ist bei ihm eingezogen. Eine Verlobung ist jedoch noch etwas anderes.

Es ist größer. Er und Harry haben nie wirklich darüber gesprochen. Dennoch hat Louis das Gefühl, dass Harry ein wenig überrumpelt sein wird. Er kann es verstehen. Wer rechnet schon nach so kurzer Zeit mit einem Antrag? Doch Louis schwirrt es seit einiger Zeit durch den Kopf. Er weiß es einfach. Harry ist der Richtige. Er hat seiner Mum früher nicht geglaubt, als sie ihm sagte, dass man es fühlt. Man erkennt es. Louis' zehnjähriges-ich hatte wissen wollen, woran man es erkennt, doch darauf konnte die junge Mutter keine Antwort geben. Sie wusste nicht, wie sie es Louis erklären soll.

Louis hat es vergessen. Die Jahren verstrichen und dieses Gespräch wurde aus seinem Gedächtnis verdrängt. Jetzt wo er Harry so ansieht, fällt es ihm wieder ein. Und seine Mum hatte recht. Harry ist die Liebe seines Lebens.

Er geht zu seinem Rucksack und holt die schwarze Samtschachtel heraus. Er öffnet sie und erblickt den Ring. Harry würde er so gut stehen. Doch er räumt ihn wieder weg und schließt den Rucksack. Es wäre jetzt viel zu überstürzt. An dem Abend hat er nicht überlegt. Er hat Harry einfach gefragt. Er weiß nicht, ob es gut oder schlecht gewesen ist, dass Harry seine Antworten nur noch im Halbschlag gemurmelt hat. Vielleicht hätte er verneint. Vielleicht hätte er Louis geschockt angeblickt und gesagt, dass es viel zu früh ist. Louis weiß es nicht. Doch er weiß, dass er sich dieses mal gedulden muss. Um Harrys Willen. Ansonsten wird das Ganze nichts.

Louis trägt ein wenig später den immer noch schlafenden Harry aus dem Flugzeug. Er selbst hat nur ein paar Stunde geschlafen, doch das reicht ihm. Er konnte sich die letzten Tage ausruhen. Er hat so lange geschlafen, wie lange nicht mehr. Er blickt zu Liam. Dieser hat die beiden kurz durch dne Rückspiegel angesehen. Als Louis' Blick den seines besten Freundes trifft, sieht dieser sofort weg. Louis sieht zu Harry. Er hat seinen Kopf auf seinem Schoß gebettet. Er hat Mist gebaut. Schon wieder. Louis ist bewusst, dass er etwas harsch zu Liam war, doch wenn er schon einmal romantisch ist oder es zumindest versucht, soll Liam ihn nicht so unfreundlich unterbrechen. Schließlich hat er es zu Harry gesagt, nicht zu Liam.

Louis plant also einen antrag. ob harry da JA sagen wird?...

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