64. Kapitel

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Liam schüttelt den Kopf. „Das kann er doch nicht machen." Er sieht sich um. „Jeff, komm her." sagt er. Er ist aufgebracht. Jeff stellt sich neben mich. „Ich muss mal eben mit Mr. Lee sprechen." entschuldigt sich Liam. Er verlässt den VIP-Bereich. Jeff steht stattdessen an seiner Stelle.

„Meinst du, er macht es wirklich?" fragt Jeff mich und blickt auf Louis herab. Ich seufze. „Ich weiß es nicht. Ich traue es ihm zu... aber es ist wütend und aufgebracht." überlege ich weiter. „Ich bezweifle, dass es so klug war, das zu sagen." erwidert Jeff. „Niemand wusste davon. Was würde es denn schaden, wenn er noch gewartet hätte, um vorher mit Mr. Lee zu sprechen und mit Liam, und natürlich mit dir!" bekräftigt er.

„Ich glaube, es wäre eine andere Wirkung gewesen." gebe ich ehrlich zu bedenken. Es ist einfach das, was mir gerade durch den Kopf geht. „Jetzt wissen die Fans, was passiert ist, es ist irgendwie noch... aktuell und ich glaube deswegen hat Louis es gerade jetzt gesagt." meine ich. „Es ist im Prinzip die direkte Reaktion." schlussfolgere ich, lasse dann aber doch die Schultern hängen.

„Er darf es nicht machen, Jeff." sage ich leise. Jeff lehnt sich auf das Geländer und sieht auf die Crowd runter. Louis läuft gerade zur B-Stage und sieht für einen Moment zu mir hoch. Ich lächle zurück, auch wenn ich weiß, dass er mich gerade nicht sieht.

„Lass ihn doch, wenn es das ist, was er möchte." Ich schüttle den Kopf. „Das ist es nicht." widerspreche ich sofort. „Schau genau hin. Er ist so glücklich, wenn er singt und auf der Bühne steht. Ein paar seiner Fans kommen offenbar nicht mit mir klar, aber ich möchte nicht, dass er deswegen aufhört, glücklich zu sein." Jeff schüttelt den Kopf. „Es ist seine Entscheidung, Harry. Du kannst da nichts dran machen."

ich verdrehe die Augen. Und wie ich das kann. Er wird es schon sehen! Ich bin mir fast sicher, dass Louis diese Entscheidung ein wenig übereilt getroffen hat. Ich stehe auf. „Ich muss raus." sage ich zu Jeff. Sofort sieht er zu Saywer. Mir wird das gerade zu viel. Ich bin sowieso schon angespannt wegen der Fans und der Lautstärke. Jetzt kommt die Ankündigung einer Pause von Louis dazu. Wir gehen mit schnellen Schritten in den Backstagebereich. Ich nehme mir etwas zu trinken und setze mich. Ich schaue mir das Konzert nebenbei über einen der großen Bildschirme an. Es ist natürlich nicht das gleiche, aber ich würde mich schlecht fühlen, es mir gar nicht anzusehen.

Trotzdem geistert die ganze Zeit der Gedanke in meinem Kopf herum, dass Louis nach der Tour eine Auszeit möchte. Er verdient es, so ist es nicht, aber so wie er es gerade gesagt hat, klingt es eher nach einem Jahr, wenn nicht sogar länger, als nach ein paar Monaten.

„Sprichst du gleich mit ihm?" fragt Saywer mich und lässt sich neben mich auf das Sofa fallen. Ich zucke mit den Schultern. „Ich glaube, ich sollte... aber ich überlege, damit bis morgen früh zu warten." sage ich ehrlich und drehe an meinem Ehering. Irgendwie habe ich es mir angewöhnt. Ich mache es unbewusst, wenn ich nervös oder unsicher bin.

Dann spüre ich den Ring zwischen meinen Fingern, ich weiß, dass er wirklich da ist und dass er nicht einfach so den Platz an meinem Finger gefunden hat. Es ist wie mit der Kette. Wenn ich unentschlossen oder nicht sicher bei etwas bin, greife ich auch nach dem Papierflieger, den ich praktisch immer an meinem Hals hängen habe.

Louis wird gleich erst einmal duschen gehen wollen. Die Konzerte sind anstrengend und genau deswegen weiß ich nicht, ob ich ihn nicht erst einmal schlafen lassen sollte. Auf der anderen Seite brennt es mir unter den Nägeln. Ich muss mit ihm darüber sprechen. Wir können nicht einfach so tun, als hätte ich von seinen Plänen gewusst. Das wird nicht funktionieren und ich bin sicher, das weiß er genauso gut, wie ich es tue. Das Konzert zieht sich, aber irgendwann verabschiedet Louis sich. Er bedankt sich, versichert, dass er seine wahren Fans immer noch liebt und geht dann von der Bühne. Er kommt einen Moment später durch die Stahltür in den Backstagebereich. Er sieht mich kurz verwundert an, verschwindet dann aber sofort in Richtung der Duschen. Ich zögere einen Moment, stehe dann aber entschlossen auf.

Ich gehe ihm nach. Louis steht schon unter der Dusche. Ich lege meine Sachen ab und öffne die Tür ein Stück. Ich trete ein uns mustere ihn. Er steht mit dem Rücken zu mir und verflucht, er sieht so gut aus! Ich kann meinen Blick nicht von ihm lassen, als ich zu ihm unter das Wasser der Regendusche komme. Ich lege meine Hände auf seine Rücken. Er zuckt nicht zusammen, erschrickt nicht einmal ansatzweise oder reagiert auch nur. Ich schmunzle. Natürlich hat er wieder bemerkt, dass ich hier bin.

Ich lasse meine Hände über seine Schultern und seinen Nacken gleiten. Er legt seinen Kopf nach vorne und ich lächle ein wenig, als ich anfange, ihn zu massieren. Er seufzt leise und entspannt sich merklich unter meinen Berührungen.

Dann dreht er sich irgendwann zu mir um. Ich lege meine Hände an seinen Hinterkopf und drehe einige nasse Haarsträhnen um meine Finger. „Hey." sage ich leise. „Mein Engel." erwidert er flüsternd und legt eine Hand an meine Wange. Ich lächle und schmiege mein Gesicht leicht an die zarte Berürhung an.

„Darf ich dich etwas fragen, Lou?" Er ist einen Moment lang verwundert, nickt dann aber. „Was ist los? Du fragst das doch sonst nie." stellt er verwundert fest und ich meine ein wenig Besorgnis in seinem Blick erkennen zu können. Ich sehe ihn unsicher an. „Wieso hast du das vorhin gesagt?" frage ich ihn dann. Er schüttelt nur den Kopf und nimmt sich das Shampoo. Er weiß, wovon ich spreche. „Warst du in der Halle?" möchte er wissen. Ich nicke. „Natürlich war ich das. Ich bin erst später raus gegangen... es wurde zu viel." gebe ich zu.

„Du musst dich nicht rechtfertigen." sagt er sofort kopfschüttelnd. „Wieso hast du nicht mit mir gesprochen?" möchte ich wissen. Er sieht mich an. „Du hättest versucht, es mir auszureden." sagt er trocken. Ich bin überrascht und sehe ihn perplex an. „Wie kommst du darauf?"

Er verdreht die Augen. „Ich bitte dich, Harry. Das wissen wir doch beide."

„Ja und?" frage ich nur. „Ist es so schlecht? Ich möchte einfach, dass du glücklich bist und das bist du nun einmal, wenn du auf der Bühne stehst und singst!" argumentiere ich. Louis stöhnt genervt. „Harry, muss das jetzt sein?" fragt er nur.

„Wieso hast du es mir nicht vorher gesagt?" frage ich ihn erneut, diesmal mit mehr Nachdruck. „Das ist meine Sache, Harry,"

„Was soll das, Louis?" erwidere ich sofort. Das kann doch jetzt nicht wirklich sein Ernst sein! „Harry!" fährt er mich an. „Lass es doch einfach mal gut sein." Ich spanne mich an und schlucke. „Nur weil ich nicht will, dass du unüberlegte Entscheidungen triffst?" frage ich ihn und sehe ihn erwartungsvoll an. Louis wird langsam aber sicher lauter und wütender. „ich höre doch nicht ganz auf! Ich nehme mir eine Auszeit! Was soll daran so schlimm sein?!" fährt er mich an. Langsam reicht es mir aber auch. „Das meine ich doch gar nicht!" antworte ich ihm aufgebracht. „Wieso sagst du mir so etwas nicht einfach mal früher?! Wieso muss es ich es so erfahren?!"

Er verdreht die Augen und stöhnt genervt. „Ist das dein Ernst?! Das ist bescheuert, Harry."

„Ach, das sagst gerade du!" rege ich mich auf. „Ich finde es nicht bescheuert! Weil wenn wir ehrlich sind, ist es doch nur soweit gekommen, weil.. weil ich mal wieder eine verdammte Panikattacke hatte! Sonst hättest du das doch nie gemacht!"

Er sieht mich nur stumm an. „Louis, ich will einfach nicht, dass du so etwas entscheidest, weil es mir nicht gut geht! Es geht um deinen Traum, Sänger zu sein. Du hast die Möglichkeit überall auf der Welt zu singen und ich will nicht, dass das aufhört, nur weil wir nicht miteinander sprechen und du vorschnelle Entscheidungen triffst!"

„Harry, es ist mein Job! Es ist nicht meine Pflicht mit dir darüber zu sprechen, was ich tue und was ich sein lasse!" regt er sich auf. „Und ich kenne diesen Job sehr gut!" donnert er. Ich verdrehe die Augen. „Jetzt versteh das doch nicht extra falsch!" - „Ich verstehe hier gar nichts falsch!" widerspricht er mir sofort. „Und wann ich mir mal frei nehme, entscheide ich alleine!" - „Aber ich kann das nicht, oder was? Du darfst bei mir natürlich im Studio anrufen und mich abmelden!" fauche ich ihn an. „Wieso soll etwas für dich gelten, was für mich nicht gilt?! Ich will doch nur darüber sprechen!"

Er schüttelt den Kopf. „Das ist mir zu blöd, Harry. Das brauche ich gerade echt nicht." Dann geht er ohne ein weiteres Wort zu sagen aus der Dusche. Er trocknet sich ab und zieht sich an. Ich stelle das Wasser aus und greife ebenfalls nach meinem Handtuch, aber bevor ich meine Sachen anhabe, ist Louis bereits gegangen.

oh oh.. stress im paradies... hat Harry recht? oder seid ihr auf Louis' Seite? Und wie geht es jetzt wohl weiter? Wird Louis die Auszeit durchziehen?

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Always Forever || Larry Stylinson AUTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang