21. Kapitel

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Louis kommt von der Bühne. Ich gehe zu dem Eingang zum Backstagebereich und lächle breit, als er rein kommt. „Hey." sage ich fröhlich. „Hi." erwidert er und legt einen Arm um meine Taille. Er zieht mich sanft zu sich heran und küsst mich.

„Ich gehe eben duschen." Ich nicke und packe in der Zwischenzeit meine Sachen zusammen. Es ist nicht wirklich viel und deswegen sitze ich noch einige Zeit rum und warte auf Louis. Morgen früh geht es weiter, morgen Abend ist ein Konzert. Ich seufze. Jetzt geht der ganze Tourstress wieder so richtig los. Es ist nicht so, dass ich mich nicht freue, mit Louis unterwegs zu sein und so viele verschiedene Orte sehen zu können; ich möchte nur verhindern, dass wir es nicht schaffen, miteinander zu reden, wenn wirklich mal wieder etwas sein sollte.

Ich öffne Google und gebe ein paar Wörter ein. Dabei kaue ich die ganze Zeit auf meiner Unterlippe herum und bemerke es nicht. Sofort werden mir unfassbar viele Seiten angezeigt. Ich klicke mich durch einige davon durch, doch wirklich weiter hilft es mir nicht. Also versuche ich etwas anderes. Leider kommt Louis in die Garderobe zurück, doch bevor ich einen Satz lesen konnte. Schnell schließe ich die Seite wieder und lege mein Handy weg. Ich werde das bestimmt nicht heute mit ihm besprechen. Das ist etwas, das Zeit braucht und vor allem Ruhe. Louis hatte von letzterem eher wenig und ein paar Tage zu warten, ist nicht so tragisch, jedenfalls hoffe ich das.

Ich denke, es ist besser, wenn wir wieder einen mehr oder wenigen Konstanten Alltag haben; Frühstücken, Arbeiten, Abendessen, Konzert, Schlafen. Ein ziemlich grober Ablauf und auch immer woanders, aber doch irgendwie eine Routine, die uns beiden ganz gut tun wird. Louis kommt mit noch nassen Haaren wieder. Ich lasse es mir nicht nehmen, meine Finger durch die gleiten zu lassen.E r verdreht nur die Augen. Ich grinse. Ich werde es nicht lassen, das weiß er. Ich weiß aber auch, dass es ihn gar nicht so nervt, wie er immer tut. Ich schätze es ist einfach eines dieser Dinge, die anfangs wirklich nervig sind und die man nicht mag. Irgendwann ist es dann aber so, dass es merkwürdig wäre, wenn es plötzlich anders ist; dass man sich daran gewöhnt hat und es irgendwie vermissen würde.

„Wie war's?" frage ich ihn. Er lässt sich auf das Sofa fallen. Es dauert noch ein paar wenige Minuten, bis wir fahren. „Es war gut." sagt er. Ich blicke ihn skeptisch an. „Wieso bist du so erstaunt darüber?" Er zuckt mit den Schultern. „Ich glaube, es war einfach, weil ich so angespannt war." erwidert er. Ich schüttle den Kopf. „Das war nach ein paar Songs wirklich vorbei." Ich lächle. „Du warst der Wahnsinn auf der Bühne." Er antwortet mir nicht. Er zieht mich zu sich und nimmt mich in den Arm. Mein Herz hämmert gegen meine Rippen. Ich bin so verdammt glücklich gerade.

„Wir sind hier noch nicht fertig." sagt Louis leise. Ich drücke mich ein wenig von ihm weg und nicke ihn verwirrt an. „Sind wir nicht?" Er schüttelt den Kopf. „Nein. Ich habe nachgedacht, als du weg warst...und.. ach komm mit." Er steht auf und zieht mich mit auf die Beine. Verwirrt laufe ich ihm nach, als er die Garderobe verlässt. Ich sehe mich um. Alles ist hier so, wie immer. Alle laufen hektisch hin und her und versuchen so schnell es geht, alles ordentlich zu verstauen.

„Und jetzt?" frage ich Louis, doch er deutet nur zu Saywer, der gerade die Tür öffnet. Ich kann nicht glauben, wen ich dort sehe. Mein Boss betritt den Backstagebereich und sieht sich um. Liam ist noch beschäftigt und gerade in der Halle. Das weiß ich aber auch nur, wenn vor nur ein paar Sekunden durch die Tür dorthin verschwunden ist.

Ich laufe auf Zayn zu und umarme ihn. „Du bist hier? Wieso hast du nicht Bescheid gesagt?!" frage ich ihn sofort. Er erwidert die Umarmung lachend. „Das weißt du doch!" Ich sehe ihn verwundert an. „Was?" Louis stellt sich neben mich und legt einen Arm um meine Taille. Er beugt sich zu mir und flüstert „Ich habe deine Idee ein wenig verfeinert." Ich drehe mich sofort zu ihm. „Du hast die Tickets bezahlt?!" frage ich mit großen Augen, doch er zuckt nur mit den Schultern. Ich haue ihm leicht gegen die Brust. „Das solltest du nicht!" - „Ich weiß."

„Moment." funkt Zayn dazwischen und blickt hin und her. „Du hast ihm nicht erzählt, dass ich komme?" will er irritiert von Louis wissen. Louis schüttelt den Kopf. „Aber es war doch deine Idee!" Zayn sieht zu mir. Er sieht gerade aus, als würde er die Welt nicht mehr verstehen. „Und du meintest doch, dass mit Harry alles abgeklärt wäre." Ich blicke zu Louis. Dieser schmunzelt nur. „Ja.. das war eine Lüge."

Ich lache augenverdrehend. Dieser Idiot. „Wo ist Liam?" fragt Zayn dann aufgeregt und sieht sich um. „In der Halle." sage ich. „Ich bring dich hin." Louis bleibt im Backstagebereich. Er meint, er hätte noch zu tun, doch ich weiß, dass er Zayn und mir ein wenig Freiraum geben möchte.

„Und? Was gibt es Neues?" fragt Zayn, während wir durch die Gänge laufen. Ich beiße mir auf die Lippen. Soll ich es Zayn wirklich erzählen? Ich meine, es ist vielleicht besser, aber irgendwie ist es immer noch komisch, überhaupt daran zu denken.

„Louis.. hat mich vor ein paar Tagen was gefragt..." beginne ich zögerlich. „So?" Zayn sieht sich um. „Er will mich heiraten." sage ich gerade heraus, nachdem ich tief durchgeatmet habe. Zayn sieht mich mit großen Augen an. „Er hat dich gefragt, ob du ihn heiraten willst?!" ich nicke. Sofort nimmt Zayn meine Hände in seine. „Wo ist der Ring?" fragt er, doch ich ziehe meine Finger weg. „Ich...-" - „Hast du nein, gesagt?" fragt mein Boss und mittlerweile auch guter Freund mich verwundert. „Ich habe gesagt, dass ich noch Zeit brauche. Aber dass es kein Nein ist." berichte ich ihm. Er nickt verstehend und überlegt einen Moment lang. „Aber zwischen euch ist alles gut, oder?" Ich bejahe. „Wir haben uns ausgesprochen." erwidere ich nur, da wir in dem Moment durch die Tür in die Konzerthalle treten. Ihm jetzt zu erzählen, dass ich kurzzeitig in Berlin war und Louis und ich mehr als nur ein wenig Krach hatten, wäre unsinnig.

Zayn erblickt Liam. Er steht am anderen Ende der Halle und spricht gerade noch mit Mr. Lee.

„Hey!" ruft Zayn und geht einige Schritte weiter. Ich bleibe stehen und beobachte dieses Szenario. Liam und Mr. Lee sehen zu uns. Liam braucht einen Moment. Es dauert ein paar Sekunden, bis er Mr. Lee das Klemmbrett in die Hand drückt und los läuft. Zayn rennt ihm mittlerweile entgegen und fällt ihm kurze Zeit später um den Hals. Ich lächle, sehe das Paar noch einen Moment an und gehe dann wieder zu Louis. Dieser wartet bereits im Van auf mich.

„Hey." sage ich leise und setze mich zu ihm. Er nimmt meine Hand und verschränkt unsere Finger miteinander. „Zayn ist bei Liam?" Ich nicke und lehne mich an ihn. Erst jetzt merke ich, wie müde ich eigentlich bin. Saywer und Jeff bringen uns zum Hotel und ich falle praktisch direkt ins Bett. Ich kuschle mich an Louis, als er endlich auch dazu kommt.

„Ich habe dich vermisst." murmle ich schlaftrunken. „Ich dich auch." erwidert Louis und ich drücke mich näher an ihn heran. „Du hast Liam wirklich glücklich gemacht, weißt du das?" lächle ich. „Ich hoffe." antwortet er mir. „Er hat Mr. Lee seine Unterlagen einfach in die Hand gedrückt und ist zu Zayn gerannt." erzähle ich schmunzelt. „Und Mr. Lee wusste gar nicht, was da passiert. Er hat einfach total verwirrt zugeschaut." Louis lacht leise. „Liam ist so verliebt." - „Zayn auch."

„Es gibt noch einen anderen Grund, warum Zayn hier ist." meint mein Freund irgendwann. „Das Haus ist endlich fertig." - „Was, ehrlich?" frage ich überrascht. Louis wollte sein altes Haus Liam eigentlich zum Geburtstag schenken, aber die Renovierung war noch nicht abgeschlossen. Ein halbfertiges Haus kam für ihn nicht in Frage und deswegen wurde diese Idee nach hinten verschoben.

„Wann möchtest du ihnen den Schlüssel geben?" frage ich ihn. Er zuckt mit den Schultern. „Die Tage irgendwann." - „Sie werden sich freuen." lächle ich. Ich freue mich für die beiden jetzt schon mit. Sie vermissen einander unfassbar sehr und ich stelle mir, wie toll es sein muss, nach einer langen zeit ohne einander, diese Möglichkeit zu haben.

„Zayn wird warten." überlege ich. „Was meinst du?" - „Er wird nicht sofort in das Haus ziehen. Er wird warten, bis die Tour vorbei ist." erkläre ich ihm meine Gedanken. Ohne Liam wird Zayn da nicht drin wohnen. Es wäre auch irgendwie merkwürdig. Er würde in ihr erstes gemeinsames Zuhause ziehen, Wochen bevor Liam überhaupt wieder britischen Boden betritt. Nein, so etwas tut Zayn nicht. Das passt nicht zu ihm.

„Meinst du sie rechnen damit?" fragt Louis mich nach einer Weile. „Damit, dass du ihnen ein ganzes Haus schenken wirst?" Ich lache und schüttle den Kopf. „Nein, damit rechnet doch niemand! Es gibt kaum jemanden, der so großzügig ist." Er drückt mir einen Kuss auf die Lippe und lächelt. „Ich liebe dich, weißt du das?"


yaaay :)) ziam together again. ob sie das geschenk annehmen?

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