67. Kapitel

4.8K 443 121
                                    

Am nächsten Morgen wache ich alleine auf. Ich kneife die Augen zusammen. Der Vorhang ist halb geöffnet und es ist viel zu hell. Mein Kopf tut ein wenig weh und ich habe das Gefühl, ich verdurste. Ich setze mich langsam auf. Ich bemerke erst einen Moment später, dass Louis mir ein Glas Wasser auf den Nachttisch gestellt hat. Ich greife danach und trinke es in einem Zug aus. Wie spät ist es eigentlich? Mein Handy liegt neben dem nun leeren Glas. Ich schaue drauf. Es ist schon halb zwölf? Ich seufze. Verdammter Mist.

Ich stehe auf und greife nach dem Morgenmantel, der über dem Stuhl gegenüber des Bettes hängt. In den weichen Stoff eingehüllt, verlasse ich das Zimmer. „Lou?" frage ich unsicher, aber ich bekomme keine Antwort. Ich gehe in die Küche. Hier ist er nicht. Ich möchte mich gerade wieder umdrehen, als ich eine Tasse auf dem Tisch stehen sehe. Ich nehme sie und trinke einen Schluck. Dann lächle ich sofort. Es ist Yorkshire-Tee. Und er ist noch warm und genießbar. Louis kann also nicht allzu weit weg sein.

Ich gehe durch die Suite und finde ihn auf der Terrasse stehend. Er raucht und telefoniert dabei. Ich setze mich auf das Sofa. Es steht ein Stück weg von ihm, sodass ich nicht verstehe, was er sagt. Er nimmt einen weiteren Zug von seiner Zigarette. Dann sagt er noch etwas und legt auf. Ich mag den Anblick nicht. Die Zigarette in seinen Händen macht das Bild unschön. Ansonsten würde ich es lieben. Louis trägt ein Adidas Shirt und eine Jogginghose. Hinter ihm erstreckt sich die Stadt und einige weiße Zuckerwattewolken sind am Himmel.

„Guten Morgen." sage ich dann. Er dreht sich zu mir um und schnippst die Zigarette weg. „Morgen." sagt er angespannt. Ich sehe kurz zu Seite. Verdammte Scheiße. Die Stimmung ist noch drückender, als ich angenommen habe. Er setzt sich zu mir und sieht über die Stadt. Es dauert, bis er endlich mich ansieht und unsere Blicke sich treffen.

„Wieso?" fragt er lediglich. Er ist nicht wütend. Er ist nicht aufgebracht. Er ist enttäuscht und das macht die ganze Sache noch viel Schlimmer. Aber ich sehe nicht ein, mich zu entschuldigen. „Darf ich jetzt nicht mal mehr mit meinen Freunden etwas trinken?" frage ich ihn abweisender, als geplant.

Er schüttelt den Kopf. „Darum geht es mir nicht, Harry." erwidert er. „Natürlich kannst du mit deinen Freunden rausgehen. Ich könnte dir das doch nie verbieten." lacht er, aber es klingt nicht glücklich. Mein Herz zieht sich bei diesem Anblick zusammen. Himmel, was passiert hier gerade?!

„Warum bist du dann enttäuscht?" frage ich ihn. Er mustert mich skeptisch. „Es ist offensichtlich." meine ich nur etwas leiser. Er nickt. Es ist einen Moment lang still zwischen uns. „Wieso hast du es mir nicht erzählt?" möchte er wissen. Verwundert schüttle ich den Kopf. „Wovon sprichst du?"

„Dass du Ace schon kanntest, als er hier aufgetaucht ist." Er meint es vollkommen ernst. Ich bin etwas überrascht davon, wie er sich verhält. „Es war unwichtig." antworte ich ihm nur schulterzuckend und trinke einen Schluck Tee.

„Meinst du?" fragt er mich. „Ich wüsste nicht, dass es wichtig sein sollte. Weswegen denn, bitte?" Louis seufzt. „Er gehört zu deiner Vergangenheit." sagt er schlicht. „Ich habe dir meine Vergangenheit offen gelegt. Du bist der einzige der wirklich alles davon kennt." er schluckt, aber sein Blick hält den meinen die ganze Zeit fest gefangen. „Und deswegen frage ich mich, weswegen du mir deine verschweigst."

„Louis.." sage ich nur kopfschüttelnd. „Ace und ich haben uns damals kennengelernt, als ich eine Ausbildung gesucht habe. Ich habe sie nicht in seinem Studio bekommen, aber wir sind in Kontakt geblieben. Dann haben wir uns aus den Augen verloren und ich jetzt sehe ihn das erste mal seit zwei Jahren." erzähle ich ihm. Ich beiße mir auf die Lippe.

Louis mustert mich, sagt aber nichts. Ich habe das drückende Gefühl, dass er es weiß. Oder er ahnt es. Mein Kopf pocht die ganze Zeit. Scheiß Kater. Mein Herz zieht schmerzhaft und Louis' Blick lässt mich erschaudern. Er ist irgendwie kalt, abweisend und ganz und gar nicht liebevoll. Ich bin es nicht gewöhnt, dass er mich auf diese Art und Weise ansieht. Sein Blick ist fesselnd und ich habe Mühe ihm standzuhalten. Louis ist in diesem Augenblick unfassbar dominant und das weiß er.

Always Forever || Larry Stylinson AUWhere stories live. Discover now