28. Kapitel

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 Kapitel Nr. 28 friends XD


Am nächsten morgen wache ich lange vor Louis auf. Heute ist Mittwoch. Das bedeutet heute Mittag fliegen wir. Aber das bedeutet auch, dass ich gleich einen Termin mit Dr. Carter habe. Verflucht, wieso bin ich so aufgeregt. Louis liegt noch neben mir im Bett. Er schlägt seelenruhig. Ich schlage die Decke zurück und stehe auf. Ich kann sowieso nicht mehr schlafen. Ich bin viel zu nervös dafür. Also mache ich mich daran, das Frühstück vorzubereiten. Ich weiß, ich könnte es auch bestellen und ich bin sicher, so würde Louis es tun, doch ich entscheide mich dagegen. Ich habe Liam gestern gebeten, den Kühlschrank in unserer Suit auffüllen zu lassen, während wir in der Stadt waren. Louis hat es nicht bemerkt und bevor Dr. Carter gleich anruft, sollte er etwas gegessen und seinen Tee getrunken haben.

Doch Louis bleibt es nicht lange unbemerkt, dass ich nicht mehr bei ihm im Bett liege. Er schlecht sich an und umarmt mich von hinten, als ich gerade die Schale Erdbeeren aus dem Kühlschrank hole und die Frischhaltefolie darüber abmachen möchte.

„Guten Morgen, mein Engel." sagt er leise und verschlafen. „Guten morgen, Lou." lächle ich glücklich und lehne mich gegen ihn. Er drückt einen Kuss auf meine Wange und klaut sich dann eine Erdbeere. Irgendwie ist es für uns zum Ritual geworden, dass morgens Erdbeeren auf dem Tisch stehen. Sie sind nicht mehr wegzudenken. Was passiert dann nur, wenn es Winter ist? Ich bin dagegen, Lebensmittel aus weit entfernten Ländern einfliegen zu lassen und damit die Umwelt zu verpesten und kaputt zu machen. Erdbeeren im Winter gibt es nicht, damit muss Louis dann wohl klar kommen. Ich weiß jetzt schon, dass es ihm missfallen wird, aber damit muss er einfach leben. Solange wir auf Tour sind, bekommt er seine Erdbeeren. Er ist praktisch süchtig nach den Dingern, aber wenn wir bald zu Hause sind, wird es wirklich langsam Winter. Ich meine, wir haben schon Ende September!

Wir setzen uns auf die Terrasse, wo ich den Tisch gedeckt habe. „Du hattest heute Vormittag irgendetwas geplant, oder nicht?" beginnt Louis. Super. Wieso fängt er denn direkt damit an? Ich dachte, wir können in Ruhe etwas essen und dieses Thema auf gleich verschieben. „Äh.. ja." antworte ich nur. „Was ist es?" fragt Louis interessiert. Ich versuche mir verzweifelt irgendetwas einfallen zu lassen. Wenn ich es ihm jetzt sage, macht er es sowieso nicht. Ich möchte nicht, dass er direkt Vorurteile zu Dr. Carter hat. Gut, das wird er gleich sowieso haben, aber nicht, bevor das Telefonat nicht begonnen hat.

Dann wird Louis sich gar nicht erst mit mir hinsetzen und es versuchen. Dass ich ihn gleich ins kalte Wasser schubse, ist natürlich auch nicht die feine Englische Art, aber ich weiß nicht, wie ich es sonst machen soll.

„Siehst du gleich." sage ich nur und trinke einen Schluck Tee. Er hat mich bisher auch oft genug zappeln lassen und ich bin sicher, dass nimmt in Zukunft nicht ab. Ich rede mir also ein, dass ich kein schlechtes Gewissen wegen meiner Antwort haben muss. Louis verdreht die Augen. „So schlimm?" fragt er dann amüsiert. Vermutlich schon, ja. Ich zucke mit den Schultern. „Sehen wir gleich." erwidere ich so neutral, wie möglich. Er mustert mich skeptisch. Natürlich merkt er, dass etwas nicht stimmt. Er wäre nicht Louis, wenn es anders wäre!

Ich ignoriere es und esse weiter. Louis lässt zu meinem Glück das Thema sein. Ich gehe zuerst ins Bad und als ich wieder komme, hat er den Tisch bereits wieder abgedeckt. Als er sich fertig macht, ruft Dr. Carter an. Sie ruft über Skype an.

„Guten Morgen." sagt sie freundlich. „Hallo Dr. Carter." lächle ich. Sie hat braune Haare, ist etwas älter als ich und eine hübsche Frau. Sie hat braune Augen und irgendwie direkt eine sehr beruhigende Ausstrahlung. Ich schätze, sie ist in ihrer Praxis. „Mein Freund kommt gleich.. könnten wir vielleicht jetzt eben die Bezahlung regeln?" frage ich sie und sie nickt. „Ich würde ihnen einfach eine Email mit der Rechnung schicken, passt das für Sie?" fragt sie. „Natürlich." Ich gebe ihr meine Email Adresse und gerade, als ich damit fertig bin, höre ich auch schon die Badezimmertür wieder zu gehen.

„Hey." Ich sehe zu Louis. Er kommt zu mir und lässt mich neben mich fallen. Ich drücke ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Bitte lass ihn sich jetzt nicht aufregen.

Er setzt sich neben mich auf das Sofa und sieht verwundert auf den Bildschirm. „Ich nehme an, Sie sind der Freund?" fragt Dr. Carter freundlich. Louis nickt irritiert. „Tut mir leid, aber wer sind Sie?" möchte er dann wissen und sieht kurz zu mir. Ich schlucke. Wenn es jetzt nicht gut läuft, war es das.

Ich wünsche mir so sehr, dass Louis sich einfach darauf einlässt, dass er einfach mal mit Dr. Carter spricht, aber leider weiß ich auch, wie unrealistisch diese Vorstellung eigentlich ist. Louis lässt sich nicht einfach mal so auf etwas Neues ein.

„Mein Name ist Heather Carter." antwortet sie ihm. „Ich bin Psychologin." Louis Blick schnellt sofort zu mir. Ich sehe ihn bittend an und lege eine Hand auf seinen Oberschenkel. „Bitte bleib ruhig." sage ich leise. Er spannt sich an und atmet tief durch. Dann sieht er wieder zu Dr. Carter und lächelt freundlich. „Wie kann ich Ihnen helfen?" - „Helfen Sie nicht mir. Helfen Sie Mr. Styles." antwortet sie ihm. „Indem Sie es versuchen."

„Was versuchen?" fragt Louis sofort skeptisch. Er sieht wieder zu mir. „Hast du Sie angerufen?" fragt er mich sofort und ich merke, wie es ihm immer schwerer fällt, Ruhe zu bewahren und nicht auszuflippen. Ich seufze, nicke dann aber. „Ich denke, es hilft uns. Uns beiden." erkläre ich ihm. „Und ein Versuch kann doch nicht schaden." versuche ich ihn zu überzeugen, doch er schüttelt sofort den Kopf. „Es läuft doch gut, Harry! Wieso sollte ich jetzt zu einem Seelenklempner wollen?!" Ich schüttle den Kopf. „Es läuft nicht gut, Louis." Entgeistert sieht er mich an. „Wieso sagst du das?" - „Weil wir früher oder später wieder streiten werden und ich will nicht, dass so etwas wie vor ein paar Tagen wieder passiert." erwidere ich ehrlich. „Ich will nicht bald wieder Single sein, nur weil wir nicht schaffen, vernünftig miteinander zu sprechen. Und da wir es anscheinend immer noch nicht hinbekommen, dachte ich, dass wir uns Hilfe dazu holen."

„Ich bin doch kein Psycho!" bestreitet Louis sofort. „Das hat doch nicht damit zu tun." widerspreche ich. „Bitte versuch es für mich." sage ich etwas leiser. Er will gehen. Er will hier weg. Ich kenne ihn gut genug, um es ihm direkt ansehen zu können. „Bitte, Lou." wiederhole ich mich.

Dr. Carter lasse ich dabei außen vor. Sie sagt nichts. Sie weiß, dass Louis es von sich aus machen muss. Wenn sie jetzt etwas dazu sagt, geht er sofort. Ich bin sicher, sie hat das auch bereits erkannt.

Louis' Kiefermuskulatur spannt sich an und er ist drauf und dran aufzuspringen, und zu gehen. Doch er lässt es. Stattdessen sieht er kurz zur Seite und wendet sich dann wieder Dr. Carter zu. „Und sie können das?" fragt er nach und mustert sie. Sie nickt. „Ich habe einen Professorentitel und einen Doktortitel, wenn sie das beruhigt." versichert sie ihm. „Das alleine heißt noch nichts." Sie lächelt ein wenig. Irgendwie glaube ich, dass sie ihn jetzt schon analysiert. „Das stimmt natürlich, aber ich bin ziemlich sicher, ich verstehe meinen Beruf."

„Was wissen Sie?" fragt Louis dann. „Nur, dass Sie und Mr. Styles ein Paar sind, dass nicht richtig miteinander kommunizieren kann." Louis sieht zu mir. „Sie weiß nicht.." Sofort schüttle ich den Kopf. „Natürlich nicht!" - „Mr. Tomlinson? Dachten Sie, Ihr Freund würde Geheimnisse weitersagen?" Louis blickt sie perplex an. „Nein... aber sie sind Psychologin." Sie zuckt mit den Schultern. „Das heißt dabei nichts. Geheimnisse erzählt man nicht weiter, egal ob es ein Psychologe ist oder ein Steuerberater. Deswegen sind es Geheimnisse." Ich sehe zu Louis und bilde mir ein, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen zu sehen.

„Wie genau würde es ablaufen?" fragt Louis dann. „Sie.. wissen doch, wer ich bin, oder?" Sie nickt. „Mr. Styles hat es mir nicht gesagt, aber meine Nichte hört ihre Musik." schmunzelt sie. „Aber ich werde das außen vor lassen." - „Das geht?" - „Natürlich geht das." erwidert sie. „Und das werde ich tun. Ich bilde mir gerne mein eigenes Bild und arbeite mit diesem, anstatt mir von anderen diese Aufgabe abnehmen zu lassen."

Louis atmet tief ein und wieder aus. „Und sind dann Harry und ich hier?" - „Wir machen es so, wie sie es besser finden, wie sie sich wohler fühlen."

Er schluckt und sieht zu mir. „Es ist okay." versichere ich ihm. Er schüttelt den Kopf. „Ich kann das nicht." - „Doch das tun Sie." versichert Dr. Carter ihm. „Und wenn sie mich lassen, helfen ich Ihnen dabei."

Louis ist sich immer noch nicht sicher. „Ich kenne Sie doch gar nicht!" sagt er dann. „Vielleicht ist es aber gut so." antwortet sie. „Manchmal ist es einfacher, sich jemandem anzuvertrauen, den man nicht kennen."

ob das was wird? läuft ja bisher ganz gut, oder nicht? aber ob Louis es wirklich ernsthaft versuchen wird?

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