32. Kapitel

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Am nächsten Tag wache ich alleine auf. Es ist ungewöhnlich, Louis nicht neben mir zu spüren, denn normalerweise bin ich derjenige, der zuerst aufwacht. Ich sehe auf die Uhr. Es ist erst halb neun. Louis müsste noch schlafen. Dieser Langschläfer ist niemals von selbst um diese Uhrzeit aufgewacht. Umso verwunderter bin ich also, dass ich den Wecker nicht gehört habe.

Ich schlage die Decke zur Seite und stehe auf. Als erstes nehme ich mir meinem Morgenmantel, der über dem Sessel liegt. Louis muss ihn vorhin dort platziert haben. Ich lächle. Es sind diese Kleinigkeiten, die eine Beziehung ausmachen. Es mag vielleicht unwichtig erscheinen, dass er daran gedacht hat, mir den Morgenmantel raus zu legen, schließlich hätte ich ihn mir auch selbst aus dem Koffer holen können. Aber genau diese kleinen und eigentlich unwichtig erscheinenden Aufmerksamkeiten, sind die Besonderheiten, die mich glücklich machen. Es ist so, wie mit den Erdbeeren. Ich bitte darum, dass wir immer eine Schale in der Suite da haben und ich habe sie auch schon in der Stadt selbst besorgt. Ich tue das, weil ich weiß, dass es Louis glücklich macht. Es ist nicht schwierig für mich, daran zu denken und viel Aufwand ist es ebenso wenig. Wieso also, sollte man es lassen? Einfach mal jemandem einen Gefallen tun und ein kleines bisschen Glück verschenken. Ich finde, das sollte jeder mal tun. Dann wären die Menschen vielleicht ein wenig glücklicher.

Der Stoff schmiegt an mich und streicht über meine Haut, als ich ihn anziehe. Ich binde ihn zu und verlasse das Schlafzimmer. Ich gehe in die Küche und sehe dort eine Tasse Tee stehen. Lächelnd nehme ich sie mir. Das ist auch so eine Sache, die sonst andersherum ist. Ich gehe auf die Terrasse und sehe Louis dort am Tisch sitzen. „Guten Morgen." lächle ich und komme auf ihn zu. Ich gehe um den Tisch herum, um mich zu setzen. Louis nimmt meine Hand und hindert mich daran. Er zieht mich sanft auf seinen Schoß. „Hey, mein Engel." lächelt er.

Ich stelle meine Tasse ab. „Was machst du?" frage ich ihn, als ich über all die Blätter sehe, die auf dem Tisch verteilt sind. „Schreiben." seufzt er. „Oder zumindest versuche ich es."

„Hast du eine Blockade?" frage ich ihn besorgt. Er hat mir mal erzählt, dass das gar nicht lustig ist, wenn eine Schreibblockade aufkommt. Er hatte es vor dem letzten Album, noch bevor er mich kennengelernt hat. Er konnte einige Monate nicht eine Zeile zu Papier bringen. Er ist daran fast verzweifelt. Er wusste nicht, wie er schreiben soll, was er schreiben soll und es hat sich über Wochen hingezogen, bis es endlich wieder funktioniert hat. Louis würde eine Schreibblockade gerade jetzt gar nicht gut tun.

„Nein... ich weiß was ich schreiben will, ich bin nur nie wirklich zufrieden." erklärt er mir. Ich lehne mich an ihn und nehme mir eines der Croissants, die auf dem Teller an der Seite des Tisches stehen. „Was wird es denn?"

„Was denkst du denn?" fragt er schmunzelt. „Noch ein Party-Song?" erwidere ich schmunzelnd. Er weiß, dass ich seine Musik mag, auch wenn ich nicht so der Typ für diese Art Musik bin. Seine ruhigeren Songs gefallen mir am besten.

„Sollte es mal werden." nickt er.

„Aber?" Er stöhnt genervt. „Ich glaube kaum, dass es einer wird. Wenn ich den Song überhaupt noch hinbekomme."

„Darf ich?" frage ich deute zu den Blättern. Er nickt. „Nur zu." Ich nehme mir eins und lese mir die Zeilen durch, die Louis geschrieben hat. Immer wieder sind einige Wörter oder ganze Sätze durchgestrichen. Manche sind verbessert und ersetzt worden, andere sind einfach gelöscht.

„Der Text ist wirklich schön." sage ich verträumt. Louis zuckt mit den Schultern. „Irgendwie ist es noch nicht das Wahre." widerspricht er mir.

„Ist es die erste Strophe?" frage ich ihn dann. „Mal sehen, vielleicht." Ich überlege einen Moment und greife dann zögerlich zu dem Kugelschreiber. Louis schreibt nicht sehr ordentlich, sodass ich darüber noch ein wenig Platz habe. Ich schreibe die Wörter ordentlich und mit Bedacht.

Always Forever || Larry Stylinson AUWhere stories live. Discover now