34. Kapitel

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Ein paar Tage und ein Konzert später sind wir in Housten in Texas. Es ist deutlich wärmer, als in Atlanta, aber das finde ich gar nicht mal so schlecht. Ich denke daran, dass wir im Winter zurück nach London kehren werden und dass ich das Wetter hier dann doch um einiges besser finde, als im verregneten England.

„Noch ein paar Tage." sagt Louis leise und seufzt. Wir fliegen heute Abend nach Dallas und dann gibt es dort morgen ein Konzert. Außerdem stehen übermorgen ein paar Interviews an. Dann haben wir eine Woche lang Tourpause. „Was machen wir dann eigentlich?" frage ich Louis. Wir sitzen gerade am Frühstückstisch auf der Terrasse der Suite. Louis lächelt ein wenig. „Ich dachte wir entspannen einfach ein paar Tage." Ich verdrehe die Augen. „Ich schätze mehr Informationen werde ich nicht bekommen?" Er schüttelt leicht den Kopf und schmunzelt. Louis sagt mir also nicht, wo wir die Pause verbringen werden. Aber ich werde es so oder so erfahren und ich habe kein großes Problem damit, noch zu warten, bis ich er es mir sagt.

Ich greife nach einer Erdbeere und tippe meine Nachricht an Niall zu Ende. Er und Eva haben gerade wegen irgendetwas Stress. Ich begreife es noch nicht ganz. Er ist aufgebracht und schreibt ziemlich wirr, doch langsam aber sicher kommt Licht ins Dunkle. Er hat sich vor einiger Zeit schon in den Kopf gesetzt, sich einen Hund zuzulegen; da habe ich noch mit ihm in der WG gelebt. Damals hat er immer mal wieder davon gesprochen, dass er nicht mit ansehen möchte, wie diese Tiere in Tierheimen leben müssen. Es sind nicht die besten Bedingungen, aber das mag auch einfach daran liegen, dass viel der Heime nicht die Kapazitäten haben, die Tiere aber auch nicht einfach aussetzen wollen. Niall hat sich also in den Kopf gesetzt, einem dieser Hunde ein Zuhause zu schenken und jetzt, wo er sein Studium fertig und einen festen Job hat, möchte er es auch durchsetzen.

Eva ist von der Idee nur nicht ganz so begeistert. Niall schreibt, dass sie nicht weiß, ob die beiden es hinbekommen würden und ob es nicht ein wenig überstürzt ist. So, wie ich es verstehe und auch so, wie ich Eva kenne, meint sie es nicht ganz so hart. Vermutlich meint sie damit einfach nur, dass Niall ist im klaren sein soll, was es bedeutet, einen Hund zu haben. Es ist viel Verantwortung und man muss sich jeden Tag um ihn kümmern, egal ob man nun Lust dazu hat oder nicht. Ich kann Eva verstehen, wenn sie sagt, dass Niall sich mehr Gedanken darüber machen soll, aber ich weiß schließlich auch, dass Niall schon seit mehr als einem Jahr davon spricht, einen Hund zu sich zu holen.

Irgendwie versuche ich, ihm genau das zu schreiben, aber da er ziemlich genervt reagiert, gehe ich davon aus, dass er völlig falsch verstanden hat. Super. Jetzt denkt Niall, dass ich auch gegen ihn bin; so wie Eva. Wobei ich davon überzeugt bin, dass sie genauso wenig gegen ihn ist, wie ich. Das Problem bei Niall ist einfach nur, dass, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, es nicht so leicht wieder aufgibt und sich etwas anderem widmet.

Ich seufze. Wenn ich zurück nach London komme, wird Niall mit Sicherheit einen Hund haben. Er ist so entschlossen das jetzt zu tun, dass ich bezweifle, dass Eva ihn noch davon abhalten kann.

Louis sieht mich verwundert an. „Was ist los?" Ich schüttle nur den Kopf. Skeptisch blickt er mich an und ich verdrehe die Augen. Dann erzähle ich ihm von Nialls Plan und Evas Reaktion darauf. Er sieht mich belustigt an. „Niall will einen Hund?" Ich nicke. „Er wollte schon sehr lange einen, aber im Studium hat das einfach nicht gepasst." Louis schmunzelt. „Lass ihn doch machen, wenn er will." Ich zucke mit den Schultern. „Ich glaube, er ist sich der Verantwortung nicht bewusst." erkläre ich ihm. „Das kommt, wenn er einen hat." erwidert Louis nur. „Ich glaube kaum, dass man sich wirklich komplett darauf vorbereiten kann, was dann geschieht."

Vermutlich hat er recht; aber zumindest sollte man sich teilweise damit auseinandersetzen. „Dann soll er sich doch einen Hund holen." fügt Louis hinzu. „Und als nächstes wird Eva dann schwanger und sie werden eine Familie und heiraten." witzelt Louis. Ich schüttle nur den Kopf, lache aber. „Das ist bescheuert." - „Wieso denn?" fragt er nur. „Wenn Niall es nicht schaffen kann, die Verantwortung für einen Hund zu haben, wird er es mit einem Baby erst recht nicht hinbekommen." antwortet er mir. „Aber deswegen macht er es doch nicht!" erwidere ich ihm.

„Glaubst du er wird mal Kinder haben?" fragt Louis dann interessiert. Ich zucke mit den Schultern. „Ich schätze schon, aber das dauert noch. Wieso fragst du?" Er bleibt einen Moment lang still und überlegt, bis er mir antwortet. „Seitdem Gemma erzählt hat, dass sie Schwanger ist, mache ich mir irgendwie mehr Gedanken." sagt er. „Über die Zukunft."

„Du denkst über Kinder nach?" frage ich erstaunt und muss mich zwingen, nicht an den Anblick von Louis und Ernest zu denken. Verflucht, Louis wäre so ein toller Vater. Was würde ich alles dafür geben, mit ihm später einmal Kinder zu haben.

„Keine Ahnung. Irgendwie schon, aber das ist alles noch so surreal." meint er und nimmt sich eine Erdbeere. Surreal ist es für mich ganz und gar nicht. Ich würde liebend gerne mein Leben mit ihm verbringen und mit ihm Kinder haben. Wir haben bis dahin noch Zeit, das steht außer Frage, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto besser finde ich diese Vorstellung.

Ich weiß natürlich, dass ich mir jetzt eigentlich noch keine Gedanken darüber machen sollte und dass es noch ewig Zeit bis dahin ist, aber dennoch habe ich die Vorstellung im Kopf, wie Louis mit unseren Kindern im Garten spielt und ihnen Blödsinn beibringt. Dabei sitze ich an der Seite am Tisch, mache ein paar Fotos und beobachte sie. Es wäre einfach wundervoll. Ich weiß nur jetzt schon, dass Louis ihnen verdammt viel, wenn nicht sogar nur Quatsch beibringen würde. Louis will es nicht zugeben, aber er ist nun einmal einfach frech und aufsässig. Das gehört zu seinem Charakter und ich liebe ihn dafür.

„Das hat noch Zeit." lächle ich und winke ab. Louis braucht sich jetzt noch keine Gedanken darüber zu machen. Er hat sowieso viel zu viel im Kopf im Moment.

Mittags sehen wir uns Housten an. Jedenfalls versuchen wir es. Es dauert nicht lange, bis die ersten Fans und gesehen haben; kein Wunder. Gestern war hier das Konzert und es ist kein Geheimnis, dass wir noch in der Stadt sind. Liam und Jeff bringen uns wieder ins Hotel. Ich frage ich wirklich, wo diese Masse an Fans plötzlich hergekommen ist. Erst waren es nur einige wenige. Louis hat mit ihnen Fotos gemacht und im Prinzip war alles in Ordnung, aber dann wurden es immer mehr.

Ich wollte es nicht wahr haben, aber ich habe direkt wieder gemerkt, dass ich nervöser werde und mein Puls sich beschleunigt. Wir sitzen im Van. Liam fährt los und ich sehe aus dem Fenster. Er bahnt sich den Weg durch die Fans. Hände an den Fensterscheiben. Dutzende Gesichter und ich werde nicht gerade ruhiger dadurch. Louis nimmt meine Hand und ich blicke zu ihm. „Hier drin passiert dir nichts." versichert er mir. Er weiß ganz genau, wie es gerade in meinem inneren Aussieht. Mein Herz schlägt schnell und Adrenalin flutet meinen Körper. Ich mag es nicht, hier zu sein und die ganzen Menschen um mich herum zu haben.

Ich wollte nicht, dass es mich wirklich dermaßen beeinflusst und ich habe bisher auch gedacht, dass es schon nicht so schlimm gewesen sein wird, aber die Situation gerade hat mir das Gegenteil bewiesen. Ich bekomme immer noch ein wenig Panik, wenn ich in einer Menschenmasse bin. Ich drücke Louis' Hand leicht und er streicht mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Dann schnallt er sich kurzerhand ab und rutscht auf den Mittelsitz zu mir, wo er sich den Gurt dieses Platzes greift.

Er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Dir passiert hier nichts." wiederholt er. Ich nicke stumm und lehne mich an ihn. Genervt von mir selbst seufze ich. „Tut mir leid." Ich will nicht so reagieren. Ich weiß eigentlich, dass mir nichts geschehen kann, wenn die Bodyguards um mich herum sind, geschweige denn, wenn ich im Van sitze. Die Scheiben sind außerdem getönt; sie können nicht einmal Fotos machen. Sie kommen nicht an mich heran.

Aber mein Körper handelt so. Ich kann diese Reaktion nicht unterdrücken und mich nervt es selbst bereits.

„Muss es nicht. Es ist einfach viel für dich. Das wäre es für jeden." Ich schüttle den Kopf. „Für dich nicht." Er zuckt mit den Schultern. „Ich bin seit Jahren daran gewöhnt." erwidert er. „Und nicht jeder findet es toll, im Mittelpunkt zu stehen und all diese Blicke auf sich zu haben und das ist auch okay so."

Dann gibt er mir einen Kuss auf die Stirn und sofort lächle ich wieder. „Danke Lou." Er schüttelt den Kopf. „Nicht dafür."

hary reagiert immer noch so :/ und was sagt ihr dazu, dass Niall sich einen Hund anschaffen will? XD und zu Louis' aussagen bzgl der Zukunft?

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Always Forever || Larry Stylinson AUWhere stories live. Discover now