79. Kapitel

4.5K 424 157
                                    

Stattdessen gehe ich zur Suite von Liam. Ich klopfe an, aber niemand macht mir die Tür auf. Super. Dann wird Liam bei Louis sein. Das hätte ich mir eigentlich gleich denken können. Louis verlässt das Hotel nicht, ohne Liam und noch mindestens zwei weitere Bodyguards um sich zu haben.

Ich seufze genervt. Ich weiß, dass ich das sehr häufig nicht anders gemacht habe und ich versteh Louis auch irgendwie. Er möchte gerade nicht mit mir sprechen, es ist in Ordnung, aber ich ärgere mich mehr darüber, dass ich mich einfach ins Schlafzimmer zurück gezogen habe. Ich gehe wieder in das Foyer und von dort zur Bar. Ace sieht mich fragend an. „Gefunden?" Ich schüttle den Kopf. „Nein, aber ich sehe ihn sicher heute Abend wieder." Er steht auf. „Hast du Lust mit mir in die Mall gegenüber zu gehen? Die anderen sind zu faul." Ich sehe zu unseren Kollegen die gerade erneut die Karten verteilen.

Ich zucke mit den Schultern. Ich habe gerade sowieso nichts besseres zu tun. Ich rufe Jeff an und frage ihn, ob er mitkommen kann. Innerhalb der nächsten zehn Minuten kommt er mit Saywer zu uns. Wir verlassen das Hotel und betreten die Mall. Wir stöbern einfach durch ein paar Läden. Ich kaufe die nächste Postkarte für Niall und hole mir außerdem noch einen großen, weichen Vancouver-Pullover.

„Hast du dich mit Louis wieder gestritten?" fragt Ace mich irgendwann. Ich sehe kurz zu Jeff. Er und Saywer beobachten uns mit ein wenig Abstand. Es sind vielleicht ein ein-halb Meter. Ich habe mich immer noch nicht daran gewohnt. Es ist merkwürdig; als würde ich verfolgt werden. Aber ich weiß, dass es besser ist, die Blicke der beiden Bodyguards im Rücken zu spüren, als die, anderer Menschen.

„Irgendwie schon." seufze ich. „Es ist einfach zu viel Stress im Augenblick." erkläre ich ihm, ohne ins Detail zu gehen. Ich sehe ihn an. „Und ich glaube, er mag dich nicht sonderlich." Ace lacht bitter. „Wem sagst du das." Ich erwidere diese Antwort mit einem fragenden Blick. „Ist dir das noch nicht aufgefallen, Harry?" will er von mir wissen. „Louis tut immer so, als wäre ich unfreundlich, gemein und nicht auszustehen. Immer wenn ich mit dir rede und er das mitbekommt, versucht er mich mit seinem Blick zu töten." sagt er kopfschüttelnd. „Er ist unglaublich eifersüchtig."

Ich seufze. „Ja, das weiß ich auch." Ace sieht mich verwirrt an. „Das lass dich doch nicht länger in diesen goldenen Käfig sperren. Du weißt, was du tust, du bist alt genug dafür, Harry!" bekräftigt er. „Das ist nicht so einfach, Ace." verteidige ich Louis. „Das sollte es aber sein." widerspricht er mir. „Ihr seid zusammen, ihr seid verheiratet, Harry!" meint er appellierend. „Da sollte er dir wirklich vollkommen vertrauen. Auf Vertrauen basiert eine Ehe. Anders funktioniert das nicht. Er kann dich doch nicht ständig überwachen lassen. Am Ende ortet der dich noch, wenn du ihm gerade mal nicht antwortest." Ich sehe kurz weg. Ace hat das natürlich bemerkt und sieht mich mit großen Augen an.

„Das hat er schon getan?" fragt er entgeistert und schüttelt unverstehend den Kopf. „Das kann doch nicht dein ernst sein." Ich fahre mit durch die Locken. „Ace, er steht in der Öffentlichkeit. Seine Fans wissen inzwischen von mir und deswegen macht er sich einfach Sorgen." - „Hat er dich geortet bevor oder nachdem die Beziehung öffentlich wurde?" fragt er mich trocken. Ich antworte nicht, aber das reicht natürlich aus, dass er weiß; es war davor.

„Das ist bescheuert, Harry." sagt er kopfschüttelnd und wir betreten den nächsten Laden. Es gibt hier allerlei Kleinkram. „Oder fühlst du dich nicht manchmal eingesperrt?" fragt er mich. Ich zucke mit den Schultern. „Eigentlich ist es in Ordnung." Ich sehe ihn fragend an. „Wieso bist du so dagegen?" Er sieht auf den Boden und seufzt. Erst einen Augenblick später sieht er mich wieder an. „Genau daran ist meine letzte Beziehung gescheitert, Harry." erzählt er mir und schluckt. „Ich habe ihn in New York kennengelernt und es war wirklich toll. Aber dann hat er mich gefühlt auf Schritt und Tritt verfolgt. Er wollte wissen wo ich bin, hat mich von der Arbeit abgeholt und ja, er hat mich auch ein paar Mal geortet, als ich nicht ans Handy gegangen bin." Er verdreht die Augen. „Manchmal habe ich das Handy schlicht weg nicht gehört; andere Male hatte ich einfach keine Lust ran zu gehen. Und irgendwann wurde es zu viel." erklärt er mir. „Ich habe ihn geliebt." sagt er leise und mitleidend sehe ich ihn an. „Tut mir leid." Er schüttelt den Kopf. „Ich hätte mich schon viel früher von ihm trennen sollen. Ich dachte es wird besser, ich habe mir eingeredet, dass das nur eine Phase ist und dass das vorbei gehen wird; dass er sich bessern wird."

Er spannt sich an. „Er hat es mir versprochen; mir mehr Freiraum zu lassen und das alles." - „Er hat es nicht getan." schlussfolgere ich. Er schüttelt den Kopf. „Nein, hat er nicht. Und irgendwann wurde es zu viel. Es war schon lange zu viel für mich. Mein Bruder hat ihn praktisch aus meiner Wohnung rausgeschmissen. Erst danach habe ich begriffen, dass ich das schon viel früher hätte machen müssen." erzählt er weiter. „Und ich bin inzwischen froh darüber, dass wir nicht mehr zusammen sind, dass wir keinen Kontakt mehr haben und so. Aber ich hätte es einfach früher begreifen sollen."

„Das tut mir ehrlich leid." antworte ich etwas leiser. Er winkt ab. „Das ist fast ein Jahr her. Ich liebe ihn nicht mehr. Und das Single-Leben tut mir gut." fügt er amüsiert hinzu. Ich lächle nun auch wieder. In dem Laden finden wir nichts. Wir gehen weiter und Ace lädt mich zu einem Kaffee ein. „Ich trinke keinen Kaffee." sage ich entschuldigend. Er sieht auf die Karte. „Es gibt auch Tee." - „Dann gerne." lächle ich. Den Nachmittag verbringen wir entspannt. Wir laufen noch ein wenig durch Vancouver und unterhalten uns. Ich habe das Gefühl, ich lerne Ace seit ein paar Wochen von Neuem kennen. Und dass er ein guter Freund geworden ist. Nicht so gut, wie Niall oder Zayn, aber dennoch langsam aber sicher, wichtig für mich.

Als wir aufstehen und langsam Richtung Ausgang gehen, legt Ace einen Arm locker um meine Schultern. Das hat er früher schon immer gemacht, also stört es mich nicht wirklich. Er macht es bei seinen Freunden recht häufig und ich lächle einen Augenblick, bei dem Gedanken, dass er mich nun auch wieder aus Freund ansieht. „Ist Louis gleich da?" fragt er mich. Ich zucke mit den Schultern. Ich bin mir nicht sicher." sage ich. „Vielleicht ja, aber dann raucht er bestimmt." füge ich leiser und abwertend hinzu. Ace sieht mich verwundert an. „Er raucht, auch wenn du dabei bist?" Ich nicke leicht. Ace mustert mich skeptisch. „Du hast es ihm nicht gesagt?" Ich schüttle den Kopf. „Nein... ich meine am Anfang war es irgendwie okay für mich..." - „Aber jetzt nicht mehr." Ich seufze und verneine. „Er weiß es nicht. Und ich werde es ihm nicht sagen, bevor wir unseren Streit nicht geklärt haben." antworte ich ihm. Ace schüttelt den Kopf. „Das kannst du nicht machen, Harry. Er sollte es wirklich wissen!" - „Nein, Ace. Das kann ich nicht. Du weißt warum. Es ist so schon schwierig genug." widerspreche ich ihm. „Er könnte aber auch einfach Rücksicht nehmen, weil du ihn darum bittest." sagt Ace dann trocken und monoton. Ich zucke mit den Schultern. „Wir hatten schon oft genug Streit deswegen."

„Harry!" grätscht er dazwischen. „Wenn dir etwas nicht passt, und es ist absolut nachvollziehbar, dass du es nicht magst, wenn er raucht, dann sollte er das beachten! Er könnte doch wenigstens nicht mehr in deiner Anwesenheit rauchen!" argumentiert Ace aufgebracht. „Er liebt dich doch, oder nicht?" Ich nicke. „Dann sollte er seine Bedürfnisse etwas zurückschrauben, wenn es dir so wichtig ist!" Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll und schweige deswegen lieber. „Das gehört dazu." bekräftigt Ace; dass man in einer Beziehung Rücksicht aufeinander nimmt." ich nicke. Ich weiß, dass er recht hat. „Ich würde doch auch nicht rauchen, wenn du neben mir stehst!" ich sehe ihn verwundert an. „Du rauchst?" Er schüttelt den Kopf. „Ich habe aber. Als... als es zu viel wurde." Er seufzt. „Und klar, wir sind nicht zusammen, aber selbst als Freunde nimmt man Acht. Und er als dein Mann sollte das ganze noch ein klein wenig ernster nehmen." Ich schlucke. Verdammt, Ace hat recht. „Ich habe die Packung Zigaretten auf das gegenüberliegende Dach geworden." erzähle ich ihm. Er sieht mich mit großen Augen an und beginnt zu lachen. „Das ist genial, Harry." Ich schüttle den Kopf. „Louis ist ausgerastet. „Soll er doch." meint Ace nur amüsiert. „Im Prinzip es ist nur gut für ihn gewesen."

Wir kommen wieder im Hotel an. Es ist inzwischen fast Abend und es dauert sicherlich nicht mehr lange, bis das Restaurant des Hotels öffnet. Ich gehe vorher aber noch einmal in die Suite. Louis ist nicht hier. Ich sehe mich um. Es sieht genauso aus, wie vorher; es hat sich nichts verändert, seitdem ich gegangen bin. Ob Louis überhaupt hier war? Ich rufe ihn an, aber er hebt nicht am. Stattdessen geht seien Mailbox an.

„Hey, ich bin's.. Harry..." sage ich unsicher. „Kommst du heute zum Abendessen ins Hotel? Ich... würde ungerne ohne dich essen..." sage ich seufze dann und lege schnell auf, bevor ich wieder anfange traurig zu werden.

tja.. ace und harry haben sich also getroffen.. was sagt ihr dazu? und was glaubt ihr, wo Louis ist?

opinions?

Always Forever || Larry Stylinson AUWhere stories live. Discover now