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Black beobachtete mich schon die gesamte Unterrichtsstunde lang und gab mir Zeichen, dass er mit mir sprechen wollte. Es war fast eine Woche vergangen seit dem Hogsmeade Wochenende und ich wusste, dass ich ihm noch eine Antwort schuldete, beziehungsweise eine Aufgabe.

Eine Aufgabe, die ich gefunden hatte. Etwas, dass ich ohne Probleme hinbekommen würde, aber er wohl nicht und falls doch, dann war er vielleicht doch nicht so eine Null, wie ich dachte.

Also nickte ich ihm zu, um ihn zu verstehen zu geben, dass ich nach der Stunde mit ihm sprechen würde.

Trotzdem verließ ich den Klassenraum als Flitwick den Unterricht beendete. Ich hörte, wie Black mir hinterherschrie und, als er auf dem Flur stand, anfing zu fluchen.

„Ich bin doch hier."

Erschrocken drehte er sich zu mir um. Ich hatte, an die Wand gelehnt, auf ihn gewartet. Der Klassenraum schien mir nicht der richtige Ort gewesen zu sein, um das hier zu besprechen.

„Merlin, ich dachte du seist wieder verschwunden!" Er trat an mich heran. „So wie sonst immer."

„Ich werde halt nicht gerne verfolgt."

Black grinste. „Dann lauf nicht vor mir davon."

„Ich glaube wir werden da nicht auf einen Nenner kommen, Black." Ich verschränkte die Arme vor der Brust.

„Hast du dir etwas überlegt?"

„Jap, habe ich."

Black fuhr sich durch seine schwarzen Haare. „Was soll ich tun, um dir zu beweisen, dass du mir eine Chance geben solltest. Sag schon!"

„Du bist ja ungeduldig."

„Das nennt man Vorfreude."

Zu meiner Überraschung, musste ich belustigt aufschnaufen. Immerhin fielen ihm Antworten ein. Das war eine nette Abwechslung. „Nun gut, es ist ganz einfach. Bring mir etwas aus Dumbledores Büro."

„Was?!" Seine Augen weiteten sich vor Schreck. „Das soll ein Witz sein, oder?"

„Nein, ganz und gar nicht." Ich verdrehte die Augen. „Das ist mein voller ernst. Du wolltest eine Aufgabe, hier ist sie. Ganz einfach."

„Und wie soll ich das bitte bewerkstelligen? Das ist unmöglich! Ich kann doch schlecht Dumbledore bestehlen!"

„Es ist nicht unmöglich.", stellte ich fest. „Überleg dir etwas."

„Warte," er hob seine Hand und schüttelte den Kopf. „Wir hatten eine Abmachung. Es musste etwas sein, dass auch im Bereich des Möglichen liegt. Etwas, was du auch hinbekommen würdest, um zu beweisen, dass ich dir ebenbürtig bin."

„Das war die Abmachung, richtig."

„Ja, eben!" Er verschränkte die Arme und grinste selbstgefällig. „Aber das hier würdest du auch nicht schaffen, also ist die Aufgabe damit hinfällig."

„Denkst du, ja?"

„Ja, natürlich."

„Du unterschätzt mich, Black." Ich fing an zu grinsen. „Du unterschätzt mich sogar sehr."

„Ach komm, tu doch nicht so!"

„Eigentlich bist du es ja, der mir etwas beweisen soll," lachend zuckte ich mit den Schultern, „Aber okay. Ich mach's."

„Hä?" Black runzelte die Stirn. „Was machst du?"

„Ich beweise dir, dass ich dir sehr wohl eine Aufgabe auferlegt habe, die machbar ist. Die ich selbst erfüllen könnte, genauso wie wir ausgemacht hatten." Ich lächelte und tatsächlich war es vielleicht das erste Mal in Hogwarts, dass ich mich wahrhaftig über etwas freute. Auf gewisse Weise liebte ich es ja, dass man mich ständig unterschätzte. Es machte es einfacher. Die Leute achteten nicht auf einen, wenn sie dachten, dass man keine Gefahr sei. Gleichzeitig war es auch nervig. Nur weil ich kein Mann war, hieß das nicht, dass ich weniger wert war oder dass ich irgendetwas nicht konnte. „Ich halte mich an Abmachungen, die ich abschließe. Das ist eine Frage der Ehre."

„Und wie willst du es mir beweisen?"

„Ganz einfach, Black, indem ich etwas aus Dumbledores Büro klaue." Ich überlegte kurz. „Schau dich morgen früh, wirklich früh, in der großen Halle um."

„Und dann?"

„Du wirst den Beweis, dass es möglich ist, erkennen."

„Morgen früh?"

„Morgen früh."

„Du willst also nicht nur behaupten, dass du Dumbledore bestehlen kannst, sondern auch noch, dass du das in weniger als 24 Stunden schaffst."

„Ja, genau das will ich behaupten." Ich nickte. „Das schaff ich, aber wie gesagt, du unterschätzt mich, Black. Es ist auf jeden Fall machbar. Du wirst schon sehen."

„Dann bin ich mal gespannt!"

„Und dann bist du dran."

Er lachte auf. „Ja, falls du es schaffen solltest, bin ich dran."

„Ich schaffe es."

„Wenn du es aber nicht schaffst, dann gibst du mir eine neue Aufgabe? Eine realistische."

„Die Aufgabe ist realistisch, aber okay, ich garantiere dir, dass, falls ich es nicht schaffen sollte, auch wenn ich es auf jeden Fall schaffe, dann stelle ich dir eine neue Aufgabe, mit der du mir beweisen kannst, dass du würdig bist. Woran ich aber, zurzeit, noch sehr zweifle."

Black streckte mir die Hand hin.

Seufzend nahm ich sie.

„Abgemacht."

Bis ich ihm die Wette stahl (Harry Potter - Rumtreiber - Fan Fiction)Where stories live. Discover now