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„Weißt du, worauf ich jetzt Lust hätte?", unterbrach ich die Stille als die Sonne vollständig erloschen war und die ersten Sterne am Himmel standen.

„Worauf?" Seine Stimme war leise und ganz nah an meinem Ohr.

„Zu schwimmen."

Black lachte auf, sodass sein Körper unter meinem Kopf vibrierte. „Wirklich? Jetzt? Ist es dir nicht zu kalt?"

„Ich bin auch schon schwimmen gewesen als die Hälfte des Sees noch zugefroren war."

„Du stehst auf Eisbaden?"

„Manchmal.", gestand ich. „Ist gut für das Immunsystem und danach fühlt man sich lebendig."

„Hast du denn Badesachen dabei?"

Ich verdrehte die Augen und stand auf. „Wer braucht Badesachen?"

Ich spürte Blacks Blick auf mir, wobei er in der Dunkelheit wohl nicht viel mehr als Konturen sehen konnte, während ich mein Oberteil und meine Hose auszog. Nur in Unterwäsche bekleidet, drehte ich meinen Kopf zu ihm um, während ich Richtung Wasser lief. „Kommst du mit?"

Meine Füße berührten schon das Wasser, als Black aufstand und seine Kleidung neben meine auf den Boden warf. „Natürlich!"

Ich wartete am Ufer auf ihm, wo er nach meiner Hand griff, bevor wir zusammen das Wasser betraten.

Es war kalt, aber nicht ansatzweise so kalt, wie beim richtigen Eisbaden.

Noch immer Hand in Hand, tauchten wir synchron unter. Beim Auftauchen zog Black mich näher zu sich heran. Er konnte noch im Wasser stehen, während meine Zehenspitzen den Grund nur dann berührten, wenn ein Teil meines Gesichtes unter Wasser stand.

Er ließ meine Hand los und griff stattdessen an meine Taille, sodass er mich über Wasser hielt.

Der Mond, der mittlerweile über uns stand, erleuchtete uns ein wenig. Er schien ziemlich rund und dadurch hell auf uns herab. Wahrscheinlich war gestern oder würde morgen Vollmond sein.

„Weißt du eigentlich, wie wunderschön du bist, Nessa?"

Ein Schauer überlief meinen Rücken.

Er zog mich noch näher zu sich heran, sodass er seinen Arm um meine Taille schließen konnte und so eine Hand frei hatte, um mir eine nasse Strähne aus dem Gesicht zu streichen.

„Ich hätte dich schon viel früher auf eine Verabredung einladen sollen. Wie konnte ich nur so blind sein?"

Ich schluckte. Er war gut. Für einen Moment hatte ich vergessen, dass das alles nur ein Spiel für ihn war. Der Abend war toll gewesen. Mehr als nur toll. Es war umwerfend. Es gab seit Jahren keine Person mehr mit der ich die Zeit so sehr genossen hatte, wie mit ihm. Die letzte war meine Oma gewesen. Es war traurig, dass das alles nur gelogen war. Ich löste mich von ihm. „Lass uns zurück."

Black stieß einen überraschten Laut aus. Seinen Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten, da ich schon zurück an Land schwamm.

Als er aus dem Wasser kam, hatte ich schon meinen Pullover übergezogen und wickelte mir mein T-Shirt um die nassen Haare.

Ich konnte seinen irritierten Blick auf mir spüren, während ich alles zusammenpackte.

„Was ist passiert, Nessa?", fragte er, nachdem er mich einige Sekunden regungslos beobachtet hatte.

„Gar nichts ist passiert." Ich stopfte alles unbeirrt in seinen Rucksack. „Mir war nur kalt."

„Dir war nur kalt?", wiederholte er, ohne die Skepsis in seiner Stimme verbergen zu können, während er sich selbst anzog.

„Ja, genau." Ich reichte ihm den Rucksack, als er fertig war. „Du schaffst es allein zurück in den Gryffindorturm oder brauchst du Hilfe unbemerkt ins Schloss zu kommen?"

„Nein, das ist kein Problem." Er wirkte noch immer als hätte man ihn mit einem Traktor überrollt. „Brauchst du Hilfe?"

„Sicher nicht." Ich verdrehte die Augen. „Man sieht sich." Ich lief zurück zum Schloss, aber drehte mich noch einmal kurz um. Es kostete mich einiges an Überwindung, aber ich wusste, dass ich das zu tun hatte, wenn ich ihm eine Lektion erteilen wollte. „Danke, für die schöne Verabredung. Ich hatte wirklich Spaß."

„Das hatte ich auch.", hörte ich ihn noch sagen, bevor ich endgültig verschwand.  

Bis ich ihm die Wette stahl (Harry Potter - Rumtreiber - Fan Fiction)Where stories live. Discover now