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Seit mehreren Minuten stand ich regungslos vor der Tür. Was tat ich hier eigentlich? Ich sollte nicht hier sein. Obwohl ich weder geklingelt noch geklopft hatte, öffnete sich die Tür.

„Hallo, kann ich etwas für dich tun?", fragte mich eine Frau mittleren Alters.

„Äh... Ich... Mein Name ist-"

„War das Nessa?", unterbrach mich Sirius Stimme, der drei Sekunden später vor mir stand, seine Arme um mich legte und mich einmal im Kreis wirbelte. „Ich wusste doch, dass ich diese Stimme kenne!"

„Lass mich runter, Sirius!"

Er setzte mich ab und küsste mich.

Mir schien eine zenterschwere Last von den Schultern zu fallen. Ich wendete mich wieder der Frau zu. „Was ich sagen wollte ist, dass ich Nessa bin. Eine Freundin von James und Sirius."

„Ihr scheint mehr als Freunde zu sein.", meldete sich nun die Stimme eines Mannes, der hinter der Frau aufgetaucht war.

„Dad!" James verdrehte die Augen und umarmte mich. „Komm doch rein, Nessa."

Mein Blick wanderte zu dem Mann. „Darf ich reinkommen?"

„Selbstverständlich!", rief stattdessen die Frau und trat beiseite, um mich eintreten zu lassen. „Du bist herzlich willkommen. Die Jungs haben schon gesagt, dass du vielleicht kommst. Du kannst so lange bleiben, wie du willst."

„Das ist... wirklich freundlich von ihnen." Ich lächelte sie an. „Aber ich kann auch wieder gehen. Wirklich! Ich möchte keine Umstände machen."

Sie legte mir eine Hand auf die Schulter. „Du machst keine Umstände. Das Haus ist groß genug für uns alle."

„Außerdem reicht Moms Essen immer für zehn Leute!" James grinste seine Mutter an.

Während alle anderen durch eine Tür in ein anderes Zimmer gingen, hielt mich Sirius zurück, sodass wir zu zweit im Flur stehen blieben.

„Wie geht es dir? Ist alles in Ordnung?"

Ich ließ mich in seine Umarmung fallen und vergrub mein Gesicht an seine Brust. „Ich musste da einfach raus... Ich weiß auch nicht... Ich... Sie... Mein Vater..."

„Alles gut.", flüsterte er in meine Haare. „Du musst nichts erklären. Jetzt bist du hier."

„Danke für die Einladung."

„Ich kenne das Gefühl." Er strich mir über den Rücken. „Und außerdem war es ja nicht ganz uneigennützig. Schließlich hab ich dich jetzt bei mir!"

„Idiot.", murmelte ich grinsend.

„Hey ihr Turteltäubchen!" James stand grinsend im Türrahmen. „Es gibt Essen."

„Ist es für deine Eltern wirklich in Ordnung, dass ich hier bin?"

„Sicher! Mach dir keinen Kopf."

„Und äh... Ist es für dich auch okay?", fragte ich mit einem Blick zu Sirius Arm, der über meiner Schulter lag.

James fing an zu lachen. „Natürlich! Ich freu mich für euch beide!"

„Seinetwegen musst du dir wirklich keine Gedanken machen." Sirius verdrehte die Augen. „Selbst wenn er was dagegen hätte, müsste er das akzeptieren, als Gegenzug, dass ich mir ständig seine Leier anhören muss."

„Was?" James verschränkte die Arme vor der Brust. „Wovon sprichst du?"

„Natürlich von deiner Schwärmerei für Evans!"

Augenverdrehend stöhnte ich auf. „Ich versteh wirklich nicht, was du an Little Miss Sunshine findest!"

„Lily ist einfach perfekt!"

„Zu perfekt."

„Niemand ist zu perfekt!", widersprach mir James. „Und sicher nicht Lily."

„Natürlich kann man zu perfekt sein."

„Du bist auch ziemlich perfekt.", raunte mir Sirius zu.

„Boah!" Ich verpasste ihm einen Stoß ihn die Seite und glitt unter seinen Arm durch. „Alle anwesenden wissen, dass ich nicht perfekt bin und das solltest du auch nicht behaupten. Perfekt sein ist unnatürlich. Ecken und Kanten sind es doch die uns definieren. Rundum perfekte Menschen sollte es einfach nicht geben."

„Okay, dann lass es mich umformulieren: Du bist ziemlich perfekt für mich." Er griff nach meiner Hand, um seine Finger mit meinen zu verschränken. „Besser?"

„Immer noch widernatürlich." Trotzdem konnte ich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. „Aber ein bisschen besser, ja."

Bis ich ihm die Wette stahl (Harry Potter - Rumtreiber - Fan Fiction)Onde as histórias ganham vida. Descobre agora