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„Nessa!" Black fing mich vor dem Unterricht ab. „Wo warst du gestern? Ich hab dich gesucht! Ich hatte schon Angst, dass du nicht mehr zurückkommen würdest."

Augenverdrehend lief ich an ihm vorbei und setzte mich auf meinen Platz in der hintersten Reihe.

„Nessa?" Er setzte sich auf den Stuhl neben den meinen. „Geht es dir nicht gut?"

„Wenn ich die Wahl gehabt hätte, wäre ich auch nicht zurückgekommen."

„Was? Wieso?"

„Weil ich keinen Bock auf diese beschissene Drecksschule habe!"

Black stieß einen überraschten Laut aus und legte seine Hand auf meine Schultern. „Ist irgendwas vorgefallen?"

„Finger weg!" Ich stieß seine Hand beiseite und schaute ihm zum ersten Mal an. In seinen Augen lag derartig viel Mitleid, dass mir schlecht wurde. Er war ein guter Schauspieler, das musste man ihm lassen. „Was willst du?"

Er antwortete nicht sofort. Zuerst musterte er mich mit gerunzelter Stirn. „Ich... Ich wollte dir das hier geben."

Mein Blick wanderte zu dem Gegenstand, den er mir auf dem Tisch zugeschoben hatte.

Ein ledergebundenes Buch mit einer goldenen Prägung: Die Magie des Lebens.

„Was soll ich mit dem Scheiß?", fragte ich und schubste das Buch mit Schwung zu ihm zurück. Wieso zum Teufel gab er mir das? Ich brauchte keinen beschissenen Ratgeber, der mir eintrichtern wollte, wie toll doch Magie sei.

Gerade noch so hinderte Black das Buch daran auf den Boden zu fallen. Stattdessen legte er es wieder zwischen uns. „Schau rein."

„Wieso sollte ich so etwas tun? Geh mir nur weg damit!"

„Schau rein.", wiederholte er und schob das Buch erneut näher zu mir.

Genervt griff ich danach und schlug es auf. Meine Augen weiteten sich. Überrascht wanderte mein Blick wieder zu ihm.

Auf seinem Gesicht hatte sich ein breites Grinsen ausgebreitet. „Ich habe es geschafft."

„Wie?", fragte ich, noch immer verblüfft. Er hatte es wirklich hinbekommen.

„Hast du es mir nicht zugetraut?"

„Nein.", antwortete ich ehrlich. Das hatte ich nicht.

Black lachte und zuckte mit den Schultern. „Tja, ich habe es geschafft. Du hast uns nicht verraten, wie du es gemacht hast, dann werde ich auch nicht verraten, wie ich es geschafft habe."

Er hatte recht. Es war nur fair. „Das respektiere ich." Trotzdem versuchte ich in seinem Gesicht irgendeinen Hinweis abzulesen. Ohne Erfolg. Also richtete ich meinen Blick wieder auf das Buch.

In einer verschnörkelten Handschrift stand auf der ersten Seite:

Lieber Albus,

Ich hoffe du hast am Lesen dieses Buches über unsere Erfolge genauso viel Vergnügen wie Perenelle und ich es hatten. Vielleicht erkennst du mehr Geschichten über unser Leben wieder, als wir es taten, denn wir können uns nicht mehr entsinnen auf Löwen durch die Wüste geritten zu sein.

Wir wünschen dir mit diesem Buch eine amüsante Auszeit von den ernsten Dingen des Lebens und selbstverständlich alles Gute zum Geburtstag.

Dein alter Freund

Nicolas Flamel

Black hatte es geschafft. Dieses Buch gehörte Dumbledore. „Es gehört ihm doch wirklich, oder?"

„Natürlich!", rief Black empört. „Ich habe einen Gegenstand aus Dumbledores Büro in meinen Besitz bekommen und dir gebracht. Wie abgemacht."

Ohne genau zu wissen warum, glaubte ich ihm. „Du hast es tatsächlich geschafft. Das habe ich nicht erwartet." Zumindest nicht wirklich. Ich hatte zwar Zweifel gehabt, aber wirklich geglaubt, dass er es schaffen würde, hatte ich nicht. Aber so war es.

„Das heißt, du gehst jetzt mit mir aus?"

„Ich halte mich an Abmachungen." Ich verschränkte die Arme von der Brust. „Selbst wenn ich keine Lust dazu habe, wenn ich gesagt habe, dass ich etwas tue, dann tu ich das auch. Ein Deal ist ein Deal. Daran hat mich zu halten. Ohne Wenn und Aber."

Sein Lächeln wurde noch breiter. „Das freut mich sehr. Hast mich lang genug warten lassen."

„Du hättest dich ja auch etwas beeilen können."

Er verdrehte die Augen. „Mag sein, aber das ist ja jetzt auch egal. Ich habe es geschafft und das heißt, dass du und ich endlich ein wunderbares Date haben werden!"

„Ob es wunderbar werden wird, werden wir noch sehen. Ich zweifle daran."

„Es wird fantastisch!" Black stand auf, während Flitwick den Raum betrat und die Schüler bat sich auf ihre Plätz zu setzen. „Einfach fantastisch!"

Bis ich ihm die Wette stahl (Harry Potter - Rumtreiber - Fan Fiction)Where stories live. Discover now