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Als ich am nächsten Morgen zum Frühstück in die große Halle ging, tummelten sich dort viel mehr Schüler als sonst. Was noch auffälliger war, als die Menge an sich, war die Tatsache, dass die meisten Schüler nicht etwa am Tisch saßen, sondern in einer großen Gruppe standen.

Alle tuschelten und riefen durcheinander.

Während ich an meinen Tisch lief und mir mein Frühstück auflud, konzentrierte ich mich auf einzelne Sätze:

„Hast du das gehört?"

„Unfassbar!"

„Keiner weiß, wie der da hingekommen ist!"

„Hast du ihn noch gesehen?"

„Das ist doch ein Witz, oder? Der Hut war nicht wirklich hier, oder?"

„Wer macht denn so etwas?"

„Ist der nicht immer in Dumbledores Büro? Wie konnte jemand da rankommen?"

Ich hatte mir gerade ein Löffel meines Müslis in den Mund gesteckt, als die Rumtreiber vor mir auftauchten.

„Ihr steht hier beim Feind, das wisst ihr, oder?", fragte ich und zeigte auf den Tisch. „Ich weiß nicht wer sich mehr darüber aufregen würde. Die Slytherins oder Gryffindors."

Es war Black, der als erstes sprach: „Wie hast du das gemacht?"

„Was soll ich getan haben?"

„Na was wohl!" Er setzte sich mir gegenüber. „Den sprechenden Hut gestohlen natürlich!"

„Der sprechende Hut wurde gestohlen?" Ich warf mir theatralisch die Hand vor dem Mund. „Wie ist das denn möglich? Der wird doch in Dumbledores Büro aufbewahrt, oder nicht? Da kann man doch nicht einfach reinspazieren und etwas mitnehmen!"

„Jetzt tu doch nicht so! Erzähl uns einfach, wie du das gemacht hast!"

„Ich?!" Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe gar nichts gemacht! Wie kommt ihr nur auf diese Idee?"

Black verdrehte die Augen. „Nessa."

Ein Grinsen stahl sich auf mein Gesicht. „Es gibt keinerlei Beweise, dass ich es war. So wie ich es verstanden habe, ist es ein großes Rätsel, was geschehen ist. Ich werde also sicherlich nicht zugeben irgendetwas damit zu tun zu haben."

„Ich verstehe es wirklich nicht. Du hast das Unmögliche vollbracht." Black schaute mich beeindruckt an. Genau wie die anderen Rumtreiber, die zustimmend nickten. „Bitte, erzähl uns wie du das gemacht hast. Wie hast du das hinbekommen?"

„Ich wiederhole mich noch einmal, nur für euch: Ich werde nicht zugeben irgendetwas getan zu haben, daher kann ich schlecht berichten, wie ich das vollbracht habe."

„Ach komm schon!", schaltete sich nun auch Potter ein.

„Bitte!", fügten Lupin und Pettigrew zeitglich hinzu.

„Jungs, versteht es doch. Ich kann nicht erzählen, wie ich etwas getan habe, wenn ich nicht zugebe etwas damit zu tun zu haben."

„Aber wir wissen ja, dass du es warst!"

„Das mag sein.", stimmte ich zu. „Trotzdem werden diese Worte nicht meinen Mund verlassen."

„Du bist unmöglich!" Black lehnte sich ein wenig über den Tisch. „Aber ich gebe zu, dass ich wahrlich beeindruckt bin."

„Ich glaube, dass du jetzt dran bist, Black." Ich grinste ihn an. „Oder willst du es nicht einmal versuchen?"

„Doch natürlich!" Black kratzte sich am Hinterkopf. „Aber willst du mir nicht vielleicht einen Tipp geben, wie ich das hinbekommen soll?"

„Das soll doch eine Herausforderung für dich sein." Ich widmete mich wieder meinem Frühstück. „Wenn ich dir helfen würde, dann könntest du mir doch nicht wirklich beweisen, dass du es wert bist mit dir auf ein Date zu gehen, oder täusche ich mich?"

„Ne, das macht schon Sinn...", murmelte Black. „Aber ich hab wirklich keine Idee, wie das funktionieren soll."

„Der sprechende Hut ist doch der Beweis, dass es möglich ist."

„Ja, schon, aber... Wie?"

„Das wirst du schon selbst herausfinden müssen." Ich zuckte mit den Schultern. „Ach weißt du was? Ich gewähre dir, dass du dir Hilfe suchst, aber nicht von mir. Vielleicht fällt einem deiner Freunde etwas ein, wie du Dumbledore bestehlen kannst, aber von mir wirst du keine Hilfe bekommen. Das könnte ich nicht als Beweis betrachten."

„Ich hab ja nicht wirklich eine Wahl..."

„Du kannst auch aufgeben.", erinnerte ich ihn.

„Das kommt natürlich nicht in Frage. Außer du gehst trotzdem mit mir aus!"

Schnaubend schüttelte ich den Kopf. „Schlag dir das schnell aus dem Kopf. Wir hatten ein Deal. Ich habe meinen Teil erfüllt. Jetzt bist du dran, deinen Teil zu erfüllen oder aufzugeben. Das liegt allein bei dir."

„Ich bekomm das schon hin." Black stand auf. „Irgendwie."

„Dann sag Bescheid, sobald du es geschafft hast. Bis dahin gibt es eigentlich keinen Grund, dass wir uns unterhalten."

„Ach Nessa."

Ich zuckte mit den Schultern. „So sieht es halt aus. Ich bin gespannt, ob du es hinbekommst und wenn du es schaffst, was du mir mitbringst."

Bis ich ihm die Wette stahl (Harry Potter - Rumtreiber - Fan Fiction)Where stories live. Discover now