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„Was-" Ich konnte nicht anders als laut los zu lachen. „Was genau ist die Idee dahinter."

„Was denn?", fragte James und grinste mich an.

„Ach keine Ahnung." Ich zuckte mit den Schultern. „Was könnte ich nur gemeint haben?"

Ich war nicht die einzigem die die Rumtreiber lachend musterte.

Sirius sprang auf die Bank in der großen Halle und rief laut: „Wir fordern gleiches Recht für alle! Jeder sollte die Uniform tragen, die er will. Ob Hosen oder Rock, das sollte eine individuelle Entscheidung sehen!"

James sprang zu ihm hoch. „Wir fordern euch alle dazu auf mitzumachen! Tauscht mit euren Mitschülern die Uniformen. Je mehr mitmachen, desto schneller wird sich die Regel ändern!"

„Wir zählen auf eure Mithilfe für alle Schüler und Schülerinnen, die nach uns kommen!", rief Remus, nachdem er ebenfalls auf die Bank gestiegen war.

„Zusammen können wir es schaffen!", beendete Peter ihren Ausruf und alle gemeinsam sprangen sie wieder zu mir runter auf den Boden.

Sirius hielt mir eine Hose hin. „Ich denke mal, dass ich dich nicht erst überreden muss."

„Ganz sicher nicht!" Ich zog die Hose direkt an Ort und Stelle unter den Rock und zog diesen anschließend aus. Dann stieg ich selbst auf die Bank. „Ich habe einen Rock abzugeben. Wer möchte?"

„Ich nehme ihn!" Ein Junge am Ravenclaw Tisch stand auf und kam auf mich zu, um den Rock entgegenzunehmen.

„Hier." Ich stieg wieder runter und musterte die Rumtreiber in ihren Röcken. „Wie seid ihr nur auf diese grandiose Idee gekommen? Und wo habt ihr die her? Wieso habt ihr mir nichts erzählt?"

„Die Röcke haben sie von uns.", berichtete Lily, die hinter mir aufgetaucht war, gefolgt von ihren Mitbewohnerinnen Marlene, Alice und Dorcas, die allesamt eine Hose trugen statt den üblichen Rock.

„Und die anderen beiden Fragen, lassen sich zusammen beantworten." Sirius legte seinen Arm um mich. „Deinetwegen."

„Meinetwegen?"

„Du hast dich darüber aufgeregt, dass du keine Hose tragen darfst und wir waren uns einig, dass das wirklich ungerecht ist." Er drückte mir einen Kuss auf die Haare. „Und dann haben wir uns überlegt, dass wir einfach mal die Uniformen tauschen. Wir tragen eure und ihr tragt unsere, bis die Schulleitung einsieht, dass wir uns das selbst aussuchen dürfen."

„Wir wollten erst gegen die Uniform an sich rebellieren, aber dann dachten wir, es wäre sinnvoller mit einem realistischeren Ziel anzufangen.", fügte Remus hinzu. „Die Uniformen bleiben gleich, nur dürfen wir aussuchen, was wir tragen wollen."

„Allerdings muss ich sagen, dass ich verstehe, warum du Röcke nicht ganz so toll findest.", meinte Sirius. „Sie sehen zwar toll aus, aber es ist schon etwas einschränkend."

„Aber im Sommer ist es schön luftig.", erzählte Lily. „Im Winter dafür aber, selbst mit Strumpfhosen, nicht sonderlich warm. Das Beste wäre eben, wenn man es sich aussuchen dürfte."

„Genau das wollen wir erreichen."

„Denkt ihr es machen viele mit?", fragte ich.

„Wir werden sehen."

Und das taten wir. In den nächsten Tagen steigerte sich die Anzahl an Schülern, die mitmachten, stetig.

Die Professoren waren anfangs nicht sonderlich begeistert und maßregelten jeden einzelnen.

Manche Mitschüler ließen sich auch einschüchtern und hörten auf, andere aber wurden davon nur noch bestärkt, sodass wir irgendwann so viele waren, dass keine Maßnahme mehr durchgesetzt werden konnte.

Nach der Phase der Maßnahmen, kam dann also die Phase der Ignoranz. Abgelöst wurde sie erst fast am Ende des Schuljahres und damit fast am Ende unseres Schulabschlusses.

Dumbledore stand beim Abendessen auf und trat nach vorne. „Guten Abend, unschwer zu erkennen, haben sich die meisten von euch mittlerweile einem gewissen Streik angeschlossen, in dem es um die freie Wahl der Beinbekleidung unserer Uniform ging. Das Kollegium und ich haben uns ausgiebig mit dieser Frage beschäftigt und haben auch den Schulrat kontaktiert." Er ließ seinen Blick in der Menge schweifen. „Es ist mir eine große Freude euch allen mitteilen zu dürfen, dass ihr erfolgreich wart."

Die Menge begann zu jubeln, so laut, dass die weitere Rede von Dumbledore unterging.

Wer hätte gedacht, dass so viele dabei mitmachen würden? Ich ganz sicher nicht.

Als der Lärm sich wieder etwas gelegt hatte, bemerkte ich, dass Dumbledore noch immer Vorne stand und zu warten schien, dass alle wieder zuhörten.

„Ich möchte euch nicht vom Feiern abhalten, denn ihr habt es verdient. Ihr habt zusammengehalten und habt gekämpft, um euer Ziel zu erreichen, also nur noch ganz kurz. Die Tatsache, dass ihr euch nicht habt unterkriegen lassen, schenkt mir Hoffnung für die Zukunft, denn wir werden das Schlimmste nur verhindern können, wenn wir alle zusammen kämpfen. Als eine Einheit. Nur so werden wir siegreich sein."

Bis ich ihm die Wette stahl (Harry Potter - Rumtreiber - Fan Fiction)Where stories live. Discover now