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Die nächsten Tage ließen mich Black und seine Freunde tatsächlich in Ruhe. Kein einziges Mal kamen sie zu mir, um mich zu nerven oder um Tipps zu bekommen, wie Black das anstellen sollte.

Ich hatte ihnen bewiesen, dass es möglich war. Das war auch das Top Gesprächsthema für fast zwei ganze Wochen. Normalerweise wurde ein Thema nach weniger als drei Tagen schon so sehr ausgeschlachtet, dass es keinen mehr interessierte. Dieses Mal aber nicht, was vor allem an der Tatsache lag, dass keiner auch nur die leiseste Idee hatte, was geschehen war.

Die Professoren hatten kein einziges Wort darüber verloren, aber ich bemerkte, dass sie, während jedes Essens, tuschelten und immer wieder einige Schüler musterten. Dazu gehörten die Rumtreiber, aber auch Timothy Carver, Jessicas Bruder, und seine Freunde. Es gab noch weitere, aber kein einziges Mal schienen sie mich zu verdächtigen. Das taten sie nie.

Ich wusste nicht mal genau, woran es lag. Ich hatte nie wirklich versucht meine Abneigung gegen diese Schule und gegen die Zauberei an sich zu verbergen, aber vielleicht war auch genau das der Grund. Möglicherweise trauten sie mir es einfach nicht zu.

Vielleicht glaubten sie, dass man so etwas ohne Magie nicht hinbekommen könnte und ich, dementsprechend, nicht in Frage kam. Dafür war ich viel zu schlecht im Hexen oder Zaubern, worin auch immer der Unterschied lag.

Das Witzige daran war allerdings, dass viele Aktionen hier nur möglich waren, wenn man keine Magie nutzte. Ich hatte im Laufe der Jahre immer wieder von Sicherheitsvorkehrungen gehört. Mechanismen wegen denen viele Streiche der anderen missglückten und die Handelnden überführt wurden.

Mechanismen, die aber nur durch Magie ausgelöst wurden oder Mechanismen, die nur Magie blockierten.

Mir war das recht. Ich konnte mich frei bewegen und je länger ich hier war, desto weniger verdächtig wurde ich. Mittlerweile war ich schon so lange hier, ohne größeren Ärger zu verursachen, zumindest keinen Ärger für andere, dass man nicht glaubte, dass ich so etwas tun würde.

Auch wenn sie damit weit daneben lagen.

Selbst schuld, wenn man mich unterschätze.

Es war auf jeden Fall sehr angenehm, dass die Rumtreiber mich in Frieden ließen. Nur mit Lupin hatte ich regelmäßig Kontakt, wenn er mir Nachhilfe gab, und ich erwischte ihn immer wieder dabei, wie er mich anstarrte, als würde er versuchen aus mir schlau zu werden, aber er stellte die Frage, wie ich es gemacht hatte, kein einziges Mal.

Auch die anderen Rumtreiber, insbesondere Black, starrten mich immer wieder an, aber das war schon in Ordnung. Solange sie nicht zu mir kamen, sollte es mir recht sein.

Gegen meinen Willen musste ich allerdings zugeben, dass ich gespannt war, ob Black es hinbekommen würde. Es war nicht so, dass ich es glaubte, aber es kamen immer wieder Zweifel auf. Vielleicht würde er es doch schaffen. Dann müsste ich mit ihm auf ein Date gehen. Worauf ich nicht den Hauch von Lust hatte. Andererseits würde es mich schon beeindrucken. Wenn er es wahrhaftig vollbrachte, dann hatte er ein Date zumindest verdient.

Wobei es sich sowohl für ihn als auch für mich, nur um ein Spiel handelte. Im Gegensatz zu ihm, war mir das aber bewusst. Er dachte, dass nur er spielte. Nur ich wusste, dass er die Wette mit seinen Freunden schon verloren hatte. Keinesfalls würde ich diese Worte an ihn richten. Schon allein deshalb, weil ich von der Wette wusste. Doch auch, wenn ich es nicht gewusst hätte, würde ich diese Worte niemals zu ihm sagen. Unter keinen Umständen würde ich mich in Sirius Black verlieben.

Das stand ganz außer Frage.

Aber eben weil ich gespannt darauf wartete, dass Black es doch irgendwie schaffte, war ich zugegebenermaßen ein Wenig enttäuscht, dass sich da gar nichts tat.

Er schien einfach nur ratlos zu sein. Nicht die leiseste Idee zu haben.

Alles schien dafür zu sprechen, dass er seinen Teil unseres Deals nicht einhalten könnte.

Was natürlich bedeutete, dass es auch keine Verabredung geben würde und somit auch, dass es sich doch um ein sehr kurzes Spiel gehandelt hatte.

Mein Kopf sagte mir, dass ich mich darüber freuen sollte, aber ein Teil von mir war traurig darüber, dass es vorbei war, bevor es richtig angefangen hatte.

Es war das erste Mal gewesen, dass mich in Hogwarts etwas begeistert hatte. Begeisterung war vielleicht ein bisschen zu viel, aber seit ich mit den Rumtreibern zu tun hatte, war mein Leben hier um einiges aufregender gewesen. Die Diskussionen mit ihnen waren nicht ganz einseitig und sie brachten mich auf tolle Ideen, wie den sprechenden Hut aus Dumbledores Büro zu stehlen.

Das war die Aktion gewesen, die wohl die beste Erfahrung meiner gesamten schulischen Laufbahn sein würde. Es hatte unfassbar viel Spaß gemacht. Und Black eine Lektion zu erteilen, dass man andere nicht derart hinters Licht führen sollte, hätte bestimmt auch Spaß gemacht.

Zumindest hatte sein Ego durch mich einen Dämpfer erhalten. Er hatte nicht nur die Wette verloren, sondern hatte auch begreifen müssen, dass ich ihm überlegen war.

In gewisser Weise hatte er also seine Lektion erhalten.

Auch wenn es noch besser gegangen wäre. 

Bis ich ihm die Wette stahl (Harry Potter - Rumtreiber - Fan Fiction)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin