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„Du bist wirklich gekommen.", begrüßte mich Black als ich am Treffpunkt ankam. „Ich hatte noch ein paar Zweifel."

„Dein Ernst?" Ich verdrehte die Augen. „Wie oft denn noch? Ich halte mich an Abmachungen, Verabredungen und Deals. Immer."

„Vielleicht glaube ich dir das ab sofort." Black grinste mich an. „Aber eigentlich war es ja klar. Schließlich willst du mit mir Zeit verbringen. Du sehnst dich nach mir."

„Rede dir das nur weiter ein, Black."

Lachend bot er mir seinen Arm an. „Gehen wir raus?"

Kurz zögerte ich, hakte mich dann aber doch bei ihm ein. „Raus gehen klingt sehr gut." Draußen an der frischen Luft fühlte ich mich immer besser als innerhalb der Schlossmauern. Ich hasste die sprechenden Gemälde, die mich mit ihren Blicken verfolgten, genauso wie die anderen Schüler.

„Einen bestimmten Wunsch, wo wir hingehen sollen?", erkundigte er sich.

„Am See ist es schön, aber Richtung verbotenen Wald.", schlug ich vor. „Da wo nicht so viel los ist."

„Ausgezeichnete Wahl." Er lächelte mich an. „Da sind wir ungestört."

Wir liefen an der Menschenmenge vorbei, die die ersten warmen Tage genossen. Nachts war es noch recht kühl, aber die ersten Frühlingstage wurde durchgängig von der Sonne begleitet.

„Hier ist doch gut."

Black nickte, setzte seinen vollen Rucksack ab und holte eine Decke raus, die er vor uns auf den Boden ausbreitete.

Ich zog die Augenbrauen nach oben. „Wirklich? Ich hätte mich auch auf den Boden gesetzt."

„Das dachte ich mir," Lächelnd zuckte er mit den Schultern. „aber für unsere Verabredung soll es nur das Beste sein. Das hast du verdient. Keine halben Sachen."

„So viel bin ich dir also Wert, hm?" Unschlüssig wartete ich kurz, bevor ich mich auf die Decke setzte.

Er tat es mir gleich und begann weitere Sachen aus seinem Rucksack zu holen. „Du bist mir sogar noch viel mehr Wert."

Mein Wert war sein Ego. Das wusste ich, aber das sagte ich nicht. Ich beobachtete nur, wie er Kekse, Früchte und Nüsse auspackte. Als nächstes zog er auch noch Bier und Apfelsaft heraus.

„Weiß nicht, ob dir Apfelsaft schmeckt. Ich hatte nur im Gefühl, dass du kein Fan von Kürbissaft sein würdest."

„Da hattest du durchaus recht." Ich nickte anerkennend. Er hatte tatsächlich mitgedacht. „Apfelsaft ist gut. Das Bier auch."

„Ja, beim Bier war ich mir sicher!"

„Wo hast du es her? Ist nicht so einfach zu bekommen. Zumindest hier." Ich hatte einen Deal mit einem Mann aus dem Eberkopf schließen müssen, damit dieser den Wirt überzeugte Bier in sein Sortiment aufzunehmen. Es war nicht sonderlich schwer gewesen der Frau diesen Stein zu entwenden. Es hatte mich nicht interessiert, was der Stein für einen Zweck hatte. Es zählte nur, dass ich bekommen hatte, was ich wollte.

„Ich habe da so meine Quellen."

„Das respektiere ich." Grinsend legte ich den Kopf schief. „Du steckst voller Überraschungen, Black."

„Du fängst an weich zu werden." Er erwiderte mein Grinsen.

„Das sagst du nicht nochmal." Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Ansonsten wirst du es bereuen."

„Okay, okay." Er hob beschwichtigend die Hände in die Luft, grinste dabei aber weiter. „Weich ist wohl nicht das richtige Wort, aber du beginnst ehrlich mit dir zu sein. Du gibst langsam zu, dass du mich magst."

„Soweit würde ich nicht gehen."

„Diesen Satz verwendest du immer häufiger." Er lehnte sich zurück. „Du willst nicht lügen, aber die Wahrheit willst du auch nicht offenbaren. Das ist der Satz, mit dem du immer ausweichst. Du musst es nicht abstreiten, aber gibst auch nicht zu, dass ich recht habe."

Statt darauf einzugehen, griff ich nach einem Apfel und biss hinein.

Lachend richtete er sich wieder auf. „Ich werde nicht darauf herumreiten, dass ich dich durchschaut habe. Wie wäre es stattdessen mit einem kleinen Spiel, um zu testen, wie sehr wir uns gegenseitig wirklich durchschauen?"

„Was für ein Spiel?", wollte ich wissen. „Und komm jetzt nicht mit Wahrheit oder Pflicht."

„Ich dachte da an zwei Wahrheiten, eine Lüge."

Bis ich ihm die Wette stahl (Harry Potter - Rumtreiber - Fan Fiction)Where stories live. Discover now