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„Jetzt hör schon auf zu fragen." Ich verschränkte meine Finger mit seinen. „Du hattest freie Hand bei den Dates in Hogwarts und Umgebung. Die Muggelwelt ist mein Fachgebiet, also lass mich einfach machen."

„Ich bin halt neugierig!"

„Du wirst dich noch etwas gedulden müssen, aber keine Sorge: Wir sind fast da."

„Gib mir wenigstens einen Tipp!", flehte er mich an. „Bitte!"

„Es wird schnell."

„Schnell?" Er runzelte die Stirn.

Doch noch bevor er mehr Fragen stellen könnte, waren wir schon da.

„Hey Josh!"

„Wenn das nicht die kleine Nessa ist!" Josh kam auf mich zu und hob mich hoch. „Wie lang ist es her?"

„Doch nur zwei Jahre oder so.", meinte ich. „Und jetzt lass mich runter!"

„Für jemanden der so gerne auf Dächern und Bäumen unterwegs ist, hast du wirklich einen Hass darauf in die Luft gehoben zu werden."

„Hochgehoben zu werden und zu klettern sind zwei völlig verschiedene Dinge!"

„Äh... Hallo." Sirius trat neben mich, legte seinen Arm um meine Hüfte und zog mich eng an sich.

„Wer ist das denn?", fragte Josh und musterte Sirius abschätzig.

„Ich bin Nessas Freund."

Josh richtete sich in voller Größe, die beachtlich war, vor Sirius auf. „Ach bist du das?"

„Ja, das bin ich."

Amüsiert beobachtete ich ihren Blickduell und musste mir ein Lachen verkneifen.

Dann schlug ich Josh leicht auf den Arm. „Jetzt sei doch nicht so."

„Na gut." Er lachte laut auf und hielt Sirius die Hand hin. „Ich bin Josh und keine Sorge: ich will nichts von Nessa. Sie gehört ganz dir. Wobei, das stimmt auch nicht. Nessa gehört sich selbst. Nur sich selbst, aber wenn du ihr Freund bist, scheint sie etwas von dir zu halten. Ich hoffe für dich, dass du sie gut behandelst. Ansonsten bekommen wir doch noch Ärger."

„Josh!", ermahnte ich ihn und wendete mich Sirius zu. „Das ist Sirius und ja er ist großartig und mein Freund."

Sirius grinste als er meine Worte hörte und nahm Joshs Hand. „Hallo."

„Das ist Josh." Ich zeigte auf ihn. „Wir haben uns vor ein paar Jahren kennen gelernt. Er hatte sich ausgesperrt und hatte keinen Schlüssel dabei. Da hab ich ihm geholfen und das Schloss geknackt."

„Kannst du dir vorstellen wie erstaunt ich war als ich ein 13-jähriges Mädchen auf meinem Dach sitzen sehe, die mich lachend beobachtet, wie ich verzweifelt versuche die Tür zu öffnen, dann einfach runterspringt und das Schloss innerhalb eines Atemzuges knackt."

„Wer hätte gedacht, dass ein Muskelprotz wie du eigentlich sogar ganz nett ist.", erwiderte ich grinsend. „Scheinbar stecken wir beide voller Überraschungen."

„Und ihr seid dann... In Kontakt geblieben?" Sirius Blick wanderte abwechselnd zwischen uns hin und her.

„Sporadischer Kontakt.", berichtete ich.

„Was nicht meine Schuld war."

„Ja, es war meine." Ich verdrehte die Augen. „Ich war halt auf einem Internat und das hier liegt jetzt auch nicht um die Ecke."

Josh wendete sich Sirius zu. „Sie kam ab und zu, wenn sie Ferien hatte und hat mir beim Arbeiten zugesehen."

„Was arbeitest du denn?", erkundigte sich Sirius.

„Ich restauriere Motorräder. Manchmal auch Autos, aber hauptsächlich Motorräder und dann verkaufen wir sie."

„Äh..." Sirius warf mir einen Blick zu. „Wie in dem Film den wir letztens geguckt haben?"

„Jap genau das." Ich grinste ihn an. Nachdem wir letzte Woche im Kino gewesen waren, hatte er den ganzen Abend von den Motorrädern geschwärmt, die er gesehen hatte. Da war mir die Idee für unser Date gekommen.

„Cool!" Sirius nickte. „Kann ich welche sehen?"

„Du wirst so einige sehen." Josh grinste Sirius an. „Dafür hat deine Freundin gesorgt."

Sirius warf mir einen Blick zu. „Was hast du gemacht?"

„Heute findet ein kleines Neujahrfest statt. Quasi ein Tag der offenen Tür. Also alle sind willkommen, dürfen sich die Motorräder ansehen und dürfen sogar eine Runde fahren, nach einer Einweisung."

„Ernsthaft?!"

„Ernsthaft." Josh hielt uns die Tür auf. „Nessa meinte du wärst noch nie Motorrad gefahren? Und auch kein Auto?"

Sirius schüttelte den Kopf und folgte mir nach Drinnen.

Die Rennstrecke war noch leer, die Musik dröhnte aus den Boxen und die Menschen tummelten sich am Buffett oder an den ausgestellten Motorrädern.

Sirius schaute sich mit kugelrunden Augen um.

„Also Josh, wie wärs, wenn du ihn gleich mit nimmst und ihn einweist.", schlug ich vor. „Ich hol mir was zu Essen."

„Willst du nicht fahren?", fragte Sirius mich.

„Oh doch, natürlich!" Ich grinste ihn an. „Aber ich brauch keine Einweisung mehr. Die hatte ich schon."

„Angeberin!"

„Idiot." Ich gab ihm einen Kuss und ging zum Buffet. Auf dem Weg dorthin lief ich an einer Tombola vorbei und kaufte zwei Lose, einen auf meinen Namen und einen auf Sirius Namen.

„Das war das fantastischste was ich je in meinem Leben getan habe!" Sirius nahm mich in den Arm. „Du bist fantastisch!"

„Bin ich, oder?" Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog ihn ein wenig zu mir herunter, um ihn zu küssen. „Ich freu mich, dass es dir gefallen hat."

„Und wie mir das gefallen hat!"

Josh kam auf uns zu. „Na, ihr zwei? Bereit für die große Tombola?"

„Nessa hat uns Lose gekauft."

„Wer weiß, vielleicht habt ihr ja Glück." Er lächelte uns an. „Aber ihr müsst leider noch etwas länger warten. Es verschiebt nach hinten."

„Nein, wirklich? Wie lang?", fragte ich und schaute auf die Uhr.

„Die offizielle Version lautet technische Schwierigkeiten,", berichtete Josh. „Aber die Wahrheit ist, dass der Sponsor sich zwei Stunden verspätet und ohne ihn können wir nicht anfangen."

„Ach verdammt." Ich schüttelte den Kopf. „Wir müssen gleich los. Sonst kommen wir nicht mehr zurück und außerdem sind wir noch verabredet."

„Oh das ist blöd, aber wenn du willst, könnt ihr mir die Lose geben. Ich kann euch anrufen."

„Ähm... Das wäre super!" Ich gab ihm die Lose. „Nur müsste ich dich anrufen. Du solltest wissen, dass ich... ich wohne nicht mehr zuhause. Meine Eltern und ich... Naja, ich will nicht drüber reden..."

„Wo wohnst du dann jetzt? Brauchst du einen Platz zum Schlafen? Du kannst jederzeit zu mir."

Sirius versteifte sich neben mir, aber ich nahm seine Hand, um ihn zu beruhigen. „Danke, aber nicht nötig. Ich wohne bei... äh... bei Sirius." Jetzt die Wohnverhältnisse zu erklären, würde zu lange dauern.

„Achso, ja, dann ist ja gut."

„Okay, ich ruf dich dann an." Ich umarmte ihn. „Danke. Wir sehen uns."

„Hoffentlich dauert es nicht wieder zwei Jahre."

„Das hoffe ich auch." 

Bis ich ihm die Wette stahl (Harry Potter - Rumtreiber - Fan Fiction)Where stories live. Discover now