Kapitel 33

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Den Family Day gestern haben wir ganz entspannt zu sechst verbracht und abends richtig geil Pizza gemacht. Meine Eltern sind dann relativ früh ins Bett gegangen, während Nils, Alex, Toby und ich eventuell noch ein ganz klein wenig Party gemacht haben. Diese Harmonie hält natürlich nicht ewig an und so werde ich jetzt wundervoll von meinem liebsten Bruder geweckt, indem er sich einmal schön auf mich rauf schmeißt.
„Runter von mir" murmle ich und schlage ihm auf den Rücken.
Lachend rollt Nils sich von mir runter und und verschränke grinsend die Arme unter seinem Kopf.
„Ich hasse dich" brumme ich in mein Kissen.
„Tust du nicht, du hast mich lieb. Mama und Papa sind schon weg, Alex und Toby pennen noch und mir is langweilig."
„Wie spät is es?"
„Kurz nach neun" trällert er gut gelaunt.
„Na dann mal raus mit dir, ich mach mich fertig."
„Perfekt, wenn du fertig bist kleiner Weck-Prank an Toby und Alex?"
„Du bist nen Monster" schmunzle ich, bin aber natürlich auch dabei.
Mein kleiner Bruder haut dann ab und ich schnappe mir ein paar Klamotten, bevor ich im Badezimmer verschwinde. Ich springe kurz unter die Dusche und ziehe mir ein einfaches graublauen Rollkragenpullover und eine Leggins an, bevor ich noch meine anderen Sachen zurück in mein altes Kinderzimmer bringe. Danach kümmern Nils und ich uns um unsere kleineren Brüder, um mit ihnen eine Dreiviertelstunde später am Frühstückstisch zu sitzen.

„So, ihr räumt aber ab" schmunzle ich und lehne mich satt zurück.
„Warum?!" kommen sofort Proteste von drei Seiten.
„Weil ich gedeckt hab und von uns allen am längsten zum Fertigmachen brauche" zucke ich mit den Schultern, stehe auf und gehe hoch.
Hier föhne ich erstmal meine Haare fertig trocken, mache mir mit meinem Glätteisen Locken und dann noch ein leichtes MakeUp. Ich ziehe mir dann schonmal meine dunkelblaue Jeans an und packe alles, was ich brauche, in meine Tasche.
Unten haben die Jungs tatsächlich etwas aufgeräumt und die Musik, die schon die ganze Zeit läuft, ist deutlich lauter.
Entspannt lasse ich mich auf einem Stuhl fallen und beobachte meine Brüder, wie sie sich gegenseitig irgendwie ärgern.

Irgendwann sind wir dann doch mal losgekommen und fahren in die Stadt. Dabei albern wir natürlich super viel rum und als ich mich einmal kurz abkapsle, um was zu trinken zu holen schaue ich nach Stunden mal wieder auf mein Handy.
„Wie sieht's bei euch aus?" hat Mum mir vor ner halben Stunde geschrieben.
„Wir haben nen schönen Tag😊"
„Leo?" höre ich es dann neben mir.
Ich sehe von meinem Handy auf und direkt in zwei Rehaugen.
„Was machst du denn hier?" schmunzle ich Wincent an und erwidere seine Umarmung kurz.
„Family Day, du?"
„Siblings Day" lache ich „Family Day hatten wir gestern."
„Gut, so geht's natürlich auch. Seit wann bist du Zuhause?"
„Bin gestern auf den späten Nachmittag angekommen. Ich war noch nichtmal zuhause, da wurde ich schon wieder eingespannt und durfte meinen kleinen Bruder abholen."
„Oh Wow, aber das könnte tatsächlich auch meine Schwester sein."
„Kleine Geschwister eben" schmunzle ich.

Wir unterhalten uns einfach ein bisschen und lachen -naja, mehr lachen- bis ein Mädel zu uns stößt, ich würde jetzt einfach mal auf Wincents kleine Schwester tippen. Sie mustert mich einmal durch und wirft mir erstmal einen eindeutigen Blick zu. Wow... sie hasst mich, obwohl wir uns nicht einmal kennen... Diesen Blick scheint auch Wincent mitbekommen zu haben, er lächelt mich leicht entschuldigend an und legt den Arm um das Mädchen.
„Ähm Shay, das is Leo, eine Freundin. Leo-„
„Ich bin Shayenne, seine Schwester" meint sie trocken und sieht mich immer noch mit diesem Blick an...
„Ich werd dann mal wieder los, mal sehen, was meine drei schon angestellt haben" schmunzle ich leicht.
„Wir sehen uns" lächelt Wincent mich breit an und umarmt mich kurz, bevor ich mir die Getränke nehme und mich dann auf die Suche nach meinen Brüdern mache.
Das war irgendwie eine echt komische Situation gerade mit Wincents kleiner Schwester, die ich erstmal so gut es geht verdränge... warum auch immer mich das gerade wurmt.
„Was dauert denn so lange, was zu trinken zu holen" kommt es von Toby, als ich die drei endlich mal gefunden hab.
„Erstens musste ich euch ja noch ne halbe Stunde suchen und ich hab mich eben nen wenig verquatscht."
„Mit wem?" will Nils direkt wissen, versucht es aber nebensächlich zu lassen.
„Ein Freund, der hier wohnt, haben uns vor ein paar Monaten in München kennengelernt."
Damit ist das Thema dann auch tatsächlich schon wieder abgehakt und wir genießen noch etwa eine Stunde die Zeit auf dem Weihnachtsmarkt, bevor wir noch ein bisschen durch Läden bummeln und erst am späten Nachmittag wieder Zuhause sind.

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