Kapitel 70

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Sicht Wincent
Noch schwer atmend liege ich immer noch hier auf dem Rücken und sehe langsam zu Leo rüber. Sie stützt sich dann langsam hoch und kommt mir lächelnd näher, bevor ihre weichen, zarten Lippen wieder auf meinen liegen. Ich seufze auf, bevor ich unseren Kuss vertiefe und meine Hände an ihre Taille schiebe, um sie daran auf meinen Schoß zu ziehen. Leo grinst einfach nur kurz, lässt ihre Hände aber auch nochmal auf Wanderschaft über meinen Oberkörper gehen. Nach einer Weile löst sie sich aber wieder aus dem Kuss, was ich nur etwas widerwillig zulasse. Sie sieht mich einfach an und für ein paar Momente schaffe ich es auch wirklich, ihr einfach nur in die Augen zu sehen, bevor ich die eigentlich doch recht angenehme Stille zwischen uns nochmal unterbreche.
„Was genau läuft jetzt zwischen uns?" frage ich leise und streiche ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Wir finden es gerade immer noch heraus, aber ich denke... man kann das, was wir haben, als Beziehung bezeichnen kann."
„Also kann ich dich als meine Freundin bezeichnen?"
„Kann ich dich als meinen Freund bezeichnen?" stellt sie schmunzelnd die Gegenfrage, was mich grinsen lässt.
„Das gefällt mir" lächle ich sie breit an und ziehe sie dann etwas zu mir runter, um sie sanft zu küssen.
Bevor dieser Kuss aber in eine zweite Runde ausartet, löst sie sich aus unserem Kuss und steht auf.
„Hey!" protestiere ich.
„Na, es wird jetzt nicht geschmollt, aber ich hab echt Hunger" lächelt sie scheinheilig süß und zieht sich ihren Slip und mein Shirt über.
Mir wirft sie noch meine Boxershorts zu und tapst dann aus dem Schlafzimmer. Ehrlich gesagt könnte ich auch langsam was vertragen und so ziehe ich mich an und folge... meiner Freundin... wow...
In der Küche kuschle ich mich an ihren Rücken und sehe über ihre Schulter in den Kühlschrank.

Okay, am Ende haben wir uns einfach irgendwas aus dem Kühlschrank geschnappt und im Bett gegessen, aber das war einfach perfekt. Die Nacht hab ich auch so gut geschlafen, wie schon lange nicht mehr. Leo liegt jetzt immer noch in meinen Armen und atmet ruhig und gleichmäßig. Dabei beobachte ich sie einfach und weiß nicht, wann ich das letzte Mal so glücklich war. Meine schlafende Freundin in meinem Arm, ich konnte lange nicht sagen, dass ich überhaupt eine Freundin habe, aber scheiße, ich hab mich wirklich in Leo verliebt. Ich will sie wirklich nicht verlieren, ich will nicht weglaufen.
„Guten Morgen" werde ich dann sanft aus meinen Gedanken gerissen.
„Morgen" murmle ich und lege meine Lippen dann sanft auf ihre.
Leo grinst kurz in unseren Kuss rein, erwidert ihn dann aber wieder sanft und ihre Hand an meine Wange legt.
„Woran hast du eben gedacht?" lächelt sie dann, als wir uns gelöst haben.
„An nichts" lächle ich und hauche ihr noch einen Kuss auf die Lippen.
„An nichts denkst du also, während du mich beim Schlafen beobachtest" lacht sie dann und löst sich leicht aus meinen Armen, um sich etwas aufzusetzen.
„Bleib noch bei mir liegen" brumme ich und versuche, sie an der Hüfte wieder zu mir zu ziehen.
„Es gibt Leute, die müssen arbeiten" schmunzelt sie.
„Aber nicht an nem Sonntag Morgen."
„Ach, du wolltest heute nicht ins Studio?"
„Ne, erst morgen" schmunzle ich „Abgabe ist in einem Monat, wir wollen durchziehen. Wie sieht es mit Terminen bei dir aus?"
„Geht, also ich glaube ich hab in den nächsten drei, vier Monaten nicht allzu viel frei, aber dann drei Wochen, von denen eine Woche Urlaub mit Zola und ein paar anderen und eine mit meiner Familie."
„Bleibt noch eine Woche übrig."
„Hm... da bin ich noch nicht verplant, aber es ist ja noch ne ganze Weile Zeit."
Vielleicht begleitet sie mich da auf Tour... das notiere ich mir mal in Gedanken und widme mich dann wieder meiner Freundin, die inzwischen doch tatsächlich aufgestanden ist.
„Jetzt schau nicht so, ich will nur Frühstück machen" lacht sie, zieht sich ihre Jogginghose an und gibt mir noch einen kurzen Kuss, bevor sie aus dem Schlafzimmer verschwindet.
Ich stehe dann ebenso auf, ziehe mir was über und gehe kurz ins Badezimmer.

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