Kapitel 142

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Ich bin kein eifersüchtiger Mensch, war ich nie, aber Wincent da ausgerechnet nur mit Sara zu sehen, wie sie sich so gut verstehen, lässt Eifersucht in mir aufkochen. Vielleicht wäre das nicht so, wenn es nicht Sara wäre, aber es ist Sara, die neben ihm steht.
„Ich hab das schon den ganzen Abend im Auge, er hat nur Augen für dich" flüstert Zola mir auf einmal ins Ohr.
„Was genau hast du den ganzen Abend schon im Auge?" frage ich skeptisch.
„Sara, seit wir hier angekommen sind. Ich vertraue ihr einfach ganz und gar nicht. Du hast ihr verziehen, dass sie mit deinem Ex im Bett war, aber vertrauen tust du ihr offensichtlich nicht mehr. Ich seh doch, wie unwohl du dich dabei fühlst, dass sie da bei ihm alleine steht. Soll ich dazwischen gehen?"
„Das bekomme ich schon alleine hin" murmle ich.
„Einmal ganz kurz runterkommen" hält meine beste Freundin mich doch nochmal zurück „Eifersuchtsszene ist nicht nötig. Du kannst Wincent vertrauen, er hat nur Augen für dich. Hatte er auch letztes Jahr zu deinem Geburtstag."
„Jonas hatte auch nur Augen für mich, er war erst zwei Tage nach unserer Trennung mit ihr in der Kiste."
„Und schau mal, inzwischen stehen Fabi und Levi auch dabei. Levi vertraut Sara glaube noch weniger als ich."
„Sehr beruhigend."
„Komm, trink was mit mir" lacht sie und zieht mich zur Bar.
Wir trinken also den ein oder anderen Kurzen und tanzen mit den anderen ausgelassen zur Musik. Während gerade eines meiner Lieblingslieder von 1D läuft, spüre ich Wincents muskulösen Körper an meinem Rücken und Hände an meinen Hüften. Zola grinst mich nur breit an, bevor ich mich umdrehe und meine Arme in seinem Nacken verschränke.
„Du tanzt ja doch mit mir" lache ich.
„Genug Alkohol" grinst er breit und bewegt ordentlich die Hüften.
„Merkt man!"
„Du machst mich so heiß" murmelt er in meine Haare und lässt seine Hände über meinen Körper gleiten.
„Das würdest du nichtmal mehr hinbekommen" schmunzle ich.
„Und wie ich das noch schaffe."
Wincent löst sich leicht von mir und sieht mir in die Augen. Er ist definitiv nicht mehr ganz Herr seiner Sinne. Ich strecke mich also etwas zu ihm und sofort liegen seine Lippen auf meinen. Er verwickelt mich in eine kleine Knutscherei und ich weiß genau, worauf er hinaus will. Grinsend löse ich mich von ihm und lasse ihn dann einfach stehen, um zu Levi und Sophie zu gehen, die sich grade schlapp lachen.
„Du bist ein Biest" lacht Levi.
„Ach, der wird schon noch bekommen, was er will. Nur eben nicht jetzt und hier."
Wincent hält sich den Rest des Abends dann doch weiter an mich und sucht immer wieder meine Nähe.

Als auch Wincent, Zola, Simon und ich uns zusammen mit den paar restlichen Gästen auf den Weg machen. Zu viert machen wir uns auf den Weg zu uns nach Hause und ich bin einfach nur sehr froh, dass Wincent das, was Zola hier alles aus unserer Jugend erzählt, bestimmt nicht mehr allzu lange wissen wird. Wir sitzen dann zum Glück auch alleine in dem U-Bahnwagon, Wincent zieht mich also hemmungslos auf seinen Schoß.
„Oh Gott... ich will nicht in deiner Wohnung schlafen, wenn ihr nicht die Finger voneinander lassen könnt" jault Zola.
„Wenn du Interesse hast, ich hab noch nen Sofa" bietet Simon direkt an.
„Zola, du hast die letzten Stunden auf Sara aufgepasst, jetzt pass ich auf dich auf. Zur Not pennt Wincent auf dem Sofa."
„Wincent pennt nicht auf dem Sofa" wirft er ein, während er auf seinem Handy tippt.
Er steckt es dann aber auch wieder weg und schlingt seine Arme noch fester um mich. Ich sehe zu ihm runter, merke nebenbei, wie Zola ein Foto davon macht und richte ihm seine Haare mal wieder ein wenig. Irgendwie steh' ich auf das Blond, auch wenn ich die dunklen Haare an ihm am attraktivsten finde.

Die U-Bahnstation ist natürlich noch ziemlich weit von unserem Wohnblock weg, also dürfen wir noch ein paar Straßen zu Fuß gehen. Ich bin todmüde, dazu kommt, dass mir echt kalt ist und ich einfach nur in mein Bett will. Wincent legt dann den Arm um mich und wärmt mich so wenigstens ein bisschen. Zuhause verabschiedet Simon sich an seiner Tür und wir gehen zu dritt nach oben. Zola schnappt sich ein paar Sachen aus ihrer Tasche und verschwindet dann erstmal im Bad, während ich im Schlafzimmer erstmal kurz ins Bett falle. Wincent und ich ziehen uns also erstmal um.
Als Zola dann aus dem Bad kommt, gehen auch Wincent und ich schnell zusammen rein, um unsere Zähne zu putzen, bevor wir uns zusammen ins Bett kuscheln.
„Happy Birthday, Süße" flüstert Wincent mir dann nochmal zu und gibt mir einen Kuss auf die Stirn „Ich liebe dich."
„Ich liebe dich auch" murmle ich und schlafe dann lächelnd ein.

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