Kapitel 76

1.2K 49 1
                                    

Sicht Wincent
Zusammen mit Leo betrete ich die kleine Bar, wo auch schon Matti, Kevin mit seiner Frau, Fabi, Konrad und ein paar andere sind. Ich begrüße einige nur eher oberflächlich, stelle ihnen trotzdem Leo als meine Freundin vor, wobei ich ihre Mimik jedesmal im Augenwinkel beobachte. Allerdings scheint sie dieser Vorstellung definitiv nicht abgeneigt, sie wirkt zwar leicht nervös, aber offen gestanden wäre ich das definitiv auch, würde sie mich jetzt so vielen Leuten, beruflich und privat, offen als ihren Freund vorstellen. Irgendwann haben wir uns dann zu Matti, Kevin und Lisi durchgekämpft, wo ich erstmal bei den Jungs einschlage und Lisi kurz umarme.
„Lernen wir deine Flamme also auch mal kennen" grinst Matti dann breit.
„Matti, meine Freundin" korrigiere ich -alter hab ich das in den letzten knapp zwanzig Minuten schon oft gesagt.
„Außerdem hab ich sie schon kennengelernt" wirft Kevin ein.
„Ich auch" stößt Fabi dann zu uns „Wahrscheinlich sind wir die vorzeigbaren Freunde."
„Ja kommt, lasst stecken, wenn's danach gehen würde, wärst du der Letzte."
„Autsch, aber das stimmt so eh nicht."
„Sicher?"
Ich verdrehe erst leicht die Augen, drücke dann aber Leos Hand etwas fester und stelle sie jetzt nochmal richtig vor. Wir unterhalten uns dann einfach etwas, wobei mit der Zeit immer mehr Leute ankommen. Allgemein bleiben wir aber hauptsächlich in dieser kleinen Gruppe, trinken, unterhalten uns, trinken noch mehr. Es ist ja auch grade mal kurz vor neun, was bedeutet, dass es noch gute drei Stunden dauert, bis ‚So gut' released wird. Leo ist inzwischen schon ziemlich locker geworden und redet vor allem viel mit Lisi. Langsam macht sich dann irgendwann doch der Alkohol in meinem Blut bemerkbar, weswegen ich Leos Hand, welche ich eigentlich die ganze Zeit gehalten habe, loslasse und sie vorsichtig an ihren Hintern schiebe. Sie sieht einfach mal wieder verdammt heiß aus. Von Fabi ernte ich nur ein dummes Grinsen, was ich einfach ignoriere und mich weiter auf das Gespräch mit Kevin konzentriere, der grinst mich allerdings auch schon wieder blöd an.

Nicht viel später ist der Moment gekommen, auf den ich schon länger gewartet habe. Ich ziehe Leo in einen kleinen Nebenraum und setze mich hier auf eine kleine Couch, um Leo dann auf meinen Schoß zu ziehen.
„Ey, ich halte es nicht mehr aus, dir die ganze Zeit in den Ausschnitt zu schauen, ohne dich küssen zu können."
„Wincent, das hier ist unter anderem deine Party, glaubst du, es fällt nicht auf, wenn du einfach verschwindest."
„Ich bin hier mit meiner Freundin aufgetaucht, kaum einer wird sich nicht denken können, wo ich bin" brumme ich und strecke mich zu ihr hoch.
Leo lässt es zum Glück zu und erwidert meinen Kuss zärtlich, löst sich aber doch irgendwann recht schnell von mir.
„Ich liebe dich" hauche ich gegen ihre Lippen und öffne wieder meine Augen.
Leo lächelt mich warm an und ihre Augen strahlen einfach nur wunderschön. Sie legt ihre Lippen dann wieder auf meine, gestaltet den Kuss aber schon von Anfang an ziemlich fordernd. Natürlich lasse ich mich auf das Ganze nur allzu gerne ein und ziehe sie noch etwas dichter an mich ran, so dass sie nun definitiv spüren muss, was sie mit ihren Küssen bei mir anstellt. Diese Vermutung wird mir dann auch wenig später bestätigt, indem Leo ihre Hüften etwas bewegt.
„Hör auf, sonst kann ich gleich für nichts mehr garantieren" stöhne ich leise auf.
Sie hört allerdings wirklich auf und steht doch tatsächlich von meinem Schoß auf.
„Ey, stop! Nicht aufhören."
Sie grinst allerdings nur breit und setzt ihren Weg zur Tür fort. Sie will jetzt nicht wirklich verschwinden und mich hier einfach so sitzen lassen, oder?! Das darf einfach nicht wahr sein. Das...
Sie schließt allerdings einfach nur die Tür ab und kommt dann wieder zu mir. Ich will sie schon wieder auf meinen Schoß setzen, nur hockt sie sich einfach vor mich hin und öffnet meine Hose. Ich schließe einfach meine Augen und genieße alles, was sie mit mir anstellt.

„Das kam unerwartet" murmle ich, als sie sich wieder auf meinen Schoß setzt „Auch wenn ich dich lieber richtig gespürt hätte."
„Ein andermal" zwinkert sie.
„Das merk ich mir."
„Spinner" lacht sie und boxt mir leicht gegen die Brust, bevor sie ihre Lippen wieder auf meine legt.
Wir bleiben nur noch kurz so knutschend hier sitzen, bevor wir doch mal wieder zu den anderen stoßen. Anscheinend hat auch keiner wirklich mitbekommen, dass wir weg waren. Naja, bis auf Kevin, der grinst mich breit an. Ich sehe ihn nur einmal kurz warnend an, aber natürlich vertraue ich ihm, dass er mit diesem Wissen nicht direkt irgendwo rumpralen geht. Somit lege ich entspannt einen Arm um meine Freundin und konzentriere mich auf das Gespräch mit Konrad und Matti, zumindest bis ich eine mir ziemlich bekannte Stimme hinter mir höre und beinahe meine Bierflasche fallen lasse.

Lauf nicht wegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt