Kapitel 51

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Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, bringen wir nur schnell unsere Sachen aufs Zimmer und machen uns ein klein wenig frisch, bevor wir nochmal rausgehen. Wir spazieren einfach etwas durch die Straßen und reden über Gott und die Welt, bevor wir uns in ein kleines Restaurant setzen.
Tatsächlich fühle ich mich keine Sekunde lang irgendwie beobachtet oder so und so lasse ich mich zumindest fast komplett auf das alles ein. Aber kann ich ihre Hand nehmen? Irgendwie würde ich das gerade gerne tun... Ich höre ihr zu, während sie davon erzählt, was sie dieses Jahr vorhat. Reisen, mehr bei ihrer Familie sein, arbeitstechnisch weiterkommen... Ich bin einfach fasziniert von dieser Frau. Was sie bis jetzt schon geschafft hat und was sie noch erreichen will, das Leuchten in ihren Augen, während sie davon erzählt, ihr Ehrgeiz... Eigenschaften, die ich jetzt schon an ihr liebe.
Extrem vorsichtig lege ich meine Hand auf ihre, woraufhin wir beide kurz schweigen und uns anschauen. Ich muss das alles jetzt riskieren, ich will sie...

Vom Kellner, der uns unser Essen bringt, wird unser Blickkontakt unterbrochen und wir ziehen beide unsere Hände weg. Es folgt keine unangenehme Stille oder sonstiges, wir lächeln uns einfach kurz an und unterhalten uns weiter, während wir essen.
Ich erzähle ihr auch, was ich mir dieses Jahr vorgenommen habe und worauf ich mich freue, sie hört einfach zu und lächelt. Irgendwann kommen wir auch auf unsere Vergangenheiten zu sprechen, wobei sich einiges kreuzt. Naja, hauptsächlich was die Liebe zum Norden angeht und es sieht sogar so aus, als würden wir am selben Strang ziehen... Wir stellen uns unsere Zukunft beide oben in einem Haus, in der Nähe der Familie vor. Ein gutes Zeichen, oder?
Leo ist ein vor mir fertig mit ihrer Portion und lehnt sich ein klein wenig zurück. Sie schaut sich ein bisschen um und lacht dann kurz auf, woraufhin ich sie fragend anschaue.
„Wir sind grade echt in Paris, oder?" grinst sie etwas.
Irgendwie schaffe ich es, neben dem Lachen, meinen letzten Bissen runterzuschlucken, bevor ich ihre Hand nehme und ihr wieder in die Augen schaue.
„Ja, sind wir und ich würde auch mit keiner anderen hier sitzen wollen."
Sie scheint sichtlich überrascht von meinen Worten, wird leicht rot und schaut etwas zur Seite.

Kurz unterhalten wir uns noch einfach normal, bevor wir nach der Rechnung fragen, die Leo sich direkt unter den Nagel reißt. Ich kann nur schmunzeln und fange gar nicht erst an zu diskutieren. Sie bezahlt also und dann verlassen wir das kleine Restaurant wieder Richtung Hotel. Es ist natürlich schon wieder echt dunkel, mal ganz davon abgesehen, dass es scheiße kalt ist. Dieses Mal ist es dann auch tatsächlich Leo, die nach meiner Hand greift und unsere Finger miteinander verschränkt. Etwas überrascht sehe ich zu ihr runter, aber sie lächelt mich einfach nur an.
„Was willst du morgen machen?" bricht sie dann das Schweigen, auch wenn es irgendwie angenehm war.
„Ähm... Einfach durch die Stadt schlendern und was sehen?" schmunzle ich schüchtern.
„Klingt schön."
„Was willst du sehen?"
„Ähm... Eiffelturm, Louvre... die typischen Sachen eben, oder hast du irgendwelche Insider Tips oder so?"
„Ne, aber wenn wir einfach von Spot zu Spot laufen, sehen wir bestimmt ein paar schöne Ecken... wir könnte natürlich auch jetzt schonmal nen kleinen Umweg machen, es sei denn du willst schon zurück ins Hotel."
„Es ist kurz nach neun und da würden wir doch eh nichts machen, außer im Bett liegen. Das geht auch Zuhause" schmunzelt sie.
Nur mit ihr im Bett liegen fänd' ich jetzt auch nicht schlimm, vielleicht nen bisschen mehr als nur liegen... aber sie hat schon Recht, das könnten wir auch in München in ihrer Wohnung machen. Aber rausgehen ist hier einfacher, als in München, oder naja, ich fühl mich hier einfach wohler dabei, ihre Hand zu halten.

Ich führe uns also zum Eiffelturm, der natürlich echt schön leuchtet. Leo ist erstmal ziemlich fasziniert davon, war wirklich süß aussieht. Ich stelle mich dann einfach hinter sie und lege meine Arme um ihren Körper, sie lehnt sich ein wenig an mich und legt ihre Hände auf meine. Ihr Kopf lehnt an meiner Schulter, immerhin ist sie immer noch etwas mehr als einen Kopf kleiner als ich, etwas zurückhaltend stütze ich meinen auf ihren und als von ihr auch keinerlei abwertende Reaktion kommt, entspanne ich mich automatisch nochmal mehr.
Wir stehen eine Weile einfach nur da und irgendwann beginnt Leo etwas zu zittern.
„Sollen wir doch langsam mal zurück ins Hotel?" frage ich leise.
Sie dreht sich um und nickt leicht, dabei lächelt sie mich wunderschön an.
Ich lege einen Arm um sie und dann machen wir uns wieder weiter, wobei ein lockeres Gespräch entsteht. Naja, locker, bis ich Dummbeutel das Thema Expartner anfange...

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